Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics beim Festgottesdienst zum 20-Jahr-Jubiläum
der Marktgemeinde Wiesen, die für ihre Erdbeeren und ihr Jazzfestival weit über das Burgenland hinaus
bekannt ist
Wiesen/Eisenstadt (martinus) – "Jede gute Jazzmusik verbindet das Kreative und Innovative durch den
Mut zur Improvisation mit der Könner- und Kennerschaft harmonischer und rhythmischer Prinzipien im Zusammenspiel.
So ist es auch in einer lebendigen Pfarre: Sie braucht den Mut für das Innovative, die Offenheit für
Neuerungen und zugleich Festigkeit in ihren prinzipiellen Grundwerten und Überzeugungen", so Diözesanbischof
Ägidius J. Zsifkovics im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20-Jahr-Jubiläum der Erhebung von Wiesen zur
Marktgemeinde am Sonntag, dem 17. September 2017. Der Bischof zelebrierte mit zahlreichen Gläubigen den Festgottesdienst
anlässlich "20 Jahre Marktgemeinde Wiesen" und segnete den Um- und Zubau der Volksschule und der
Nachmittagsbetreuung.
"Ihr seid eine lebendige Pfarre"
Der Bischof beglückwünschte die bekannte Erdbeer- und Jazzgemeinde nicht nur zum 20jährigen
Bestehen als Marktgemeinde, sondern auch zu einer lebendigen Pfarre: "Ihr seid eine lebendige Pfarrgemeinde,
weil Ihr Euch der eigenen Traditionen bewusst seid, ohne am Vergangenen zu kleben. Ihr seid lebendig, weil Ihr
in die Zukunft blickt, ohne die eigenen Wurzeln zu vergessen. Ihr seid lebendig, weil Ihr wisst, dass das Glaubensleben
das gemeinsame, engagierte Gestalten miteinander braucht." Zahlreiche Kinder waren an der Mitgestaltung des
Festes beteiligt, für die musikalische Umrahmung des Festgottesdienstes sorgte die rhythmische Gruppe "Jubilate".
Reichhaltiges Kulturleben
Bischof Zsifkovics freute sich sichtlich über seine Teilnahme als Ehrengast an dem herzlich gestalteten
Jubiläumsfest. Alle Generationen, beginnend mit den Kindergartenkindern und Volksschülern, waren an der
Festgestaltung beteiligt. Zahlreiche musikalische Beiträge der örtlichen Vereine zeugten vom reichhaltigen
Kulturleben der Gemeinde. Weit über das Burgenland hinaus bekannt ist der Ort mit seinen rund 2.700 Einwohnern
für seine Erdbeerkultur, die seit der Zwischenkriegszeit zum Renommee von Wiesen beigetragen hat. Auch das
seit mehr als zwei Jahrzehnten alljährlich in Wiesen organisierte Jazz-Festival hat österreichweiten
und internationalen Bekanntheitsgrad.
Erfolgsgeschichte Wiesen
Der Ort Wiesen wurde erstmals im Jahr 1346 schriftlich erwähnt. Er entstand Anfang des 14. Jahrhunderts
als Rodungssiedlung infolge der Gewinnung von Wiesenflächen an den Hängen des Rosaliengebirges. Die Menschen
erkannten früh, dass sich der Ort bestens für den Obst- und Weinbau eignet. Wirtschaftlich war der Ort
immer eng mit der Stadt Wiener Neustadt verbunden. Mitte des 19. Jahrhunderts profitierte Wiesen von der Errichtung
der Bahnlinie zwischen Ödenburg und Wiener Neustadt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Wiesen angesichts
des kontinuierlichen Bevölkerungsanstiegs zur Großgemeinde erklärt. Vor 20 Jahren wurde Wiesen
zur Marktgemeinde erhoben. Bereits im Jahr 2016 feierte der Ort "670 Jahre Wiesen". Die jüngsten
Erfolge des Ortes finden ihren Niederschlag auch in zahlreichen Auszeichnungen: Die Marktgemeinde Wiesen ist unter
anderem Trägerin des Umweltpreises "klima:aktiv" und zählt zu den "Top-100-Gemeinden"
Österreichs. Die 1962 fertiggestellte neue Pfarrkirche von Wiesen und die alte, unter Denkmalschutz stehende
Pfarrkirche beim Ortsfriedhof, die aus dem 16. Jahrhundert stammt, zählen zu den Schätzen des Ortes.
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