UNO-Vollversammlung: Van der Bellen von Donald Trumps Rede "enttäuscht" - Bundespräsident
und Außenminister können Haltung des US-Präsidenten zum Iran-Abkommen nicht nachvollziehen
New York/Wien (apa/prk) - Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sich am Abend des 19. September
(Ortszeit) enttäuscht über die Rede gezeigt, die US-Präsident Donald Trump am Vormittag vor der
UNO-Vollversammlung gehalten hat. "Wenn ich es boshaft formulieren will, war das eine Rede an seine Wähler
in der US-Provinz. Trump habe der "Renationalisierung" das Wort geredet. "Das war eine Kampfansage
an die EU".
Dabei sei die Europäische Union gerade dabei, sich zu besinnen, "dass man gemeinsam mehr erreicht als
jeder für sich alleine." Für die europäischen Länder sei dies aber "eine Existenzfrage".
Trump habe zudem Länder genannt, "die im Visier der USA stehen", erinnerte der Bundespräsident.
"Nordkorea kann ich noch nachvollziehen." Anders sei dies aber im Fall des Iran und dem unter anderem
in Wien ausgehandelten Atomabkommen, das Trump zuletzt wiederholt infrage stellte. "Alle europäischen
Länder sind der Meinung, dass der Iran das Abkommen auf Punkt und Beistrich erfüllt. Trump hat auch nicht
gesagt, was der Iran nicht erfüllt", sagte Van der Bellen, der am Abend noch zu einem Empfang des US-Präsidenten
geladen war, vor österreichischen Journalisten.
In diesem Punkt wurde Van der Bellen von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sekundiert. Abgesehen von
den USA würden es "alle Staaten problematisch sehen, wenn an diesem Deal gerüttelt wird." Daher
werde er diesen Punkt auch in seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung ansprechen, die noch am Dienstagabend auf
dem Programm stand.
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