Hauptsitz des Forschungszentrums für Mikroelektronik geht an die TU Graz - Standort bringt
rund 200 Millionen Euro und über 200 neue Top-Arbeitsplätze für die Steiermark
Graz/Wien (bmvit) - Das neue Forschungszentrum für Mikroelektronik auf Weltniveau schlägt sein
Hauptquartier in der Steiermark auf. Der Sitz von Silicon Austria wird bei der Technischen Universität Graz
eingerichtet. Ziel der Forschungsinitiative ist, die österreichischen Kompetenzen in der Elektronik und Mikroelektronik
zu bündeln und heimische Betriebe international an die Spitze zu bringen. Die Geschäftsführung in
Graz übernimmt die Gesamtkoordination des Forschungszentrums mit Standorten auch in Villach und Linz. Auf
über 2.800 m² werden künftig Forscherinnen und Forscher in der steirischen Landeshauptstadt am Schwerpunkt
System-Integration arbeiten: Sie untersuchen etwa das reibungslose Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten,
wie Radarsensoren, GPS-Empfang, Stromversorgung und Internetverbindung in einem selbstfahrenden Auto. Infrastrukturministerium,
Land Steiermark und die Industrie investieren in der Steiermark in den nächsten fünf Jahren insgesamt
rund 200 Millionen Euro. Der steirische Standort nimmt noch heuer seine Arbeit auf und bringt in den kommenden
Jahren über 200 neue hochqualifizierte Jobs in Wissenschaft und Forschung.
"Mit Silicon Austria haben wir das Herzstück des Weltklasse-Forschungszentrums für Mikroelektronik
in die Steiermark geholt. Damit bringen wir unsere heimischen Betriebe international an die Spitze und schaffen
über 200 Top-Arbeitsplätze in unserem Bundesland. "Mikroelektronik Made in Austria" wird zu
einer Weltmarke. Was die Schweizer bei den Uhren sind und die Deutschen früher bei den Autos waren, werden
Österreich und die Steiermark für Elektronik und Mikroelektronik", so Infrastrukturminister Jörg
Leichtfried.
"Mit dem 2016 gegründeten Silicon Alps Cluster, unseren Vorzeigeunternehmen wie etwa ams, AT&S, EPCOS,
Infineon oder NXP sowie unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen hat sich die Mikroelektronik zu einem weiteren
steirischen Stärkefeld entwickelt. Durch die Etablierung des Silicon Austria Labs in Graz werden wir die Position
der Steiermark als Forschungsland Nummer 1 stärken und die Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
ausbauen", sagt Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
Die drei Standorte von Silicon Austria werden in Graz, Linz und Villach eingerichtet und haben unterschiedliche
Schwerpunkte: Villach forscht an "Sensorik und Sensorsystemen" sowie "Leistungselektronik"
und entwickelt so leistungsfähige Sensoren und energieeffiziente Mikrochips. Linz arbeitet im Bereich "Hochfrequenz"
daran, große Mengen an Daten sicher zu senden und zu empfangen. Graz verbindet diese Themen mit dem Schwerpunkt
"System- Integration". Insgesamt werden rund 280 Millionen Euro in das Forschungszentrum investiert.
Der Bund steuert 70 Millionen Euro bei, die Bundesländer Steiermark, Kärnten und Oberösterreich
gemeinsam die gleiche Summe. Die Industrie wird diesen Betrag mit 140 Millionen Euro in den nächsten fünf
Jahren verdoppeln.
Elektronik und Mikroelektronik sind die Basis für die Digitalisierung. Sie durchziehen jetzt schon alle Lebensbereiche,
wie Handy, elektrische Zahnbürste, Assistenzsystem eines Autos oder die computergesteuerte Maschine in der
Fabrik. Rund ein Zehntel der weltweiten Wirtschaftsleistung hängt direkt oder indirekt von Elektronikprodukten
ab. In Österreichs Elektronikindustrie arbeiten mehr als 63.000 Menschen in über 180 Unternehmen und
erwirtschaften einen Umsatz von rund 80 Milliarden Euro.
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