Empfang durch LR Holub und LT-Präsident Rohr – Energiegespräche zwischen Kärnten
und Kasachstan
Astana/Wien/Klagenfurt (lpd) - Der Botschafter Kasachstans in Österreich, Kairat Sarybay, war am 28. September
in Kärnten. In der Kärntner Landesregierung wurde er von Landtagspräsident Reinhart Rohr (in Vertretung
von Landeshauptmann Peter Kaiser) und Landesrat Rolf Holub willkommen geheißen. Begleitet wurde er vom Gesandten
Valerij Sitenko. Weitere Gäste waren Peter Sandriesser, Kärntens Honorarkonsul für Kasachstan, und
Fachreferent Stefan Merkac (Büro LR Holub). Zum anschließenden Informationsaustausch gekommen waren
auch Firmenvertreter aus dem Umwelt- und Energiebereich aus Kärnten. Der Botschafter trug sich auch in das
Gästebuch des Landes ein.
„Es ist mir eine große Ehre, Sie in Kärnten zu begrüßen“, sagte Rohr und bekundete seitens
des Landes großes Interesse an weiteren Kontakten und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Kärnten
und Kasachstan. Hervorgehoben wurden der Kooperationsvertrag zwischen Kärnten und Kasachstan sowie der Besuch
der Kärntner Wirtschaftsdelegation der Expo 2017 in Kasachstans Hauptstadt Astana, an der auch LH Kaiser und
LR Holub teilgenommen haben. „Wir hoffen, dass die wirtschaftlichen Beziehungen durch die direkten Gespräche
verstärkt werden“, sagte Rohr.
Der Landtagspräsident war auch in Astana und sagte, dass er tief beeindruckt sei von dieser Stadt und ihrer
rasanten Entwicklung. Rohr wies auf viele wirtschaftliche und technologische Stärken Kärntens hin und
sagte, dass etwa Digitalisierung und alternative erneuerbare Energien auch vor dem Hintergrund des Klimawandels
und im Interesse der Nachhaltigkeit forciert werden müssten.
Der Botschafter unterstrich die guten Beziehungen zu Österreich und Kärnten und sagte, dass die Expo
2017 ein großer Erfolg gewesen sei- auch für die Energiewende. Er plädierte dafür, die gemeinsamen
Chancen auszubauen. Dabei sollten die bürokratischen Wege verkürzt werden. Kasachstan müsse seine
Industrie ausbauen und die Transportinfrastruktur reformieren. Er danke der Landesregierung sowie auch NRAbg. Christine
Muttonen und insbesondere Honorarkonsul Sandriesser herzlich für die vielfältigen Engagements im Interesse
der Kooperation beider Länder, so der Botschafter.
Energielandesrat Rolf Holub wies auf die seit Ende 2016 bestehende Kooperationsvereinbarung zwischen Kärnten
und Südkasachstan hin und informierte, dass im Energiebereich bereits einige Umsetzungsschritte gesetzt worden
seien. „Die Kärntner Energiewirtschaftsdelegation konnte bei ihrem Besuch im Juli in Kasachstan wichtige Kontakte
knüpfen und wertvolle Aufträge lukrieren“, so Holub. So habe das Unternehmen Weissenseer ein Musterhaus
in Astana gebaut und gemeinsam mit Kärnten Solar per Photovoltaik-Anlage energieautark gestaltet. In Zukunft
sollen von den beiden Unternehmen 200 solcher Häuser in Kasachstan errichtet werden. GREENoneTEC wiederum
plane eine Produktionseinheit in Kasachstan, zudem loten weitere Kärntner Windkraftunternehmen derzeit Umsetzungsmöglichkeiten
aus: „Die Wirtschaftskontakte konnten verstärkt werden und Kärntner Unternehmen profitieren direkt von
den Investitionen Kasachstans in die Energiewende“, so Holub. Kasachstan stehe derzeit bei 1 Prozent Erneuerbaren
Energieträgern: „Entsprechend groß sind die Investitionsmöglichkeiten vor Ort“, so der Energiereferent.
Die Gespräche in der Landesregierung drehten sich vor allem um die Umsetzung der Energiewende, die in Kärnten
sehr erfolgreich verlaufe: „Mit unseren Vorzeigeunternehmen und unserem Know-how im Erneuerbaren Energiebereich
ist Kärnten ein wichtiger Partner für Kasachstan. Biogas, Sonnenkraft, Windenergie sowie Passivhausbau
waren die zentralen Themen der heutigen Gespräche“, so Holub. Zudem werden vom Land Kärnten sechs „Energie-Stipendien“
an junge Kasachinnen und Kasachen zur Verfügung gestellt, damit gelinge der Wissenstransfer noch besser. Botschafter
Sarybay, der bei seinem Kärnten-Besuch die Unternehmen GREENoneTEC und Kioto Solar besuchte, betonte die Bedeutung
der Kooperationsvereinbarung zwischen Kärnten und Kasachstan, der den direkten Austausch in Sachen Energiewende
ermögliche.
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