BRUSEUM, Neue Galerie Graz von 06.10.2017-14.01.2018
Graz (universalmuseum joanneum) - In der neuen Sonderausstellung widmet sich das BRUSEUM dem Künstler
Victor Hugo, dessen bildnerisches Werk wenig bekannt ist, der aber früh die Aufmerksamkeit von Günter
Brus weckte. Victor Hugo ist wie William Blake, August Strindberg oder Günter Brus eine der raren Doppelbegabungen,
die in zwei künstlerischen Metiers Bleibendes geschaffen haben. Die Ausstellung Nach der Dämmerung nimmt
eine Auswahl von Hugos emblematischen und allegorischen Zeichnungen zum Ausgangspunkt für einen Parcours durch
den düsteren Kosmos des großen österreichischen Künstlers.
Nach der Dämmerung setzt der unweigerliche Prozess der Verdunkelung ein. Noch sieht man klar, aber man weiß,
die Nacht wird kommen. Mit der einbrechenden Dunkelheit verbinden wir das Andere, Gottferne, Unheimliche, Vernunftlose,
aber auch die metaphorische Kritik am Zustand der Gesellschaft. Die Erde wirft einen Schatten auf sich selbst und
führt uns das Unbestimmte und Unbekannte vor Augen. Es ist ein Schatten, der uns aber auch befreit von den
Regeln des Tages, den Konventionen der Gesellschaft und den Gesetzen der Realität. Die Schau versammelt Aspekte
des Dunklen, Relikte des Realen und Reflexionen des Unbestimmten. Höchste Luzidität konvergiert mit abgründiger
Dunkelheit, momenthafte Ereignishaftigkeit mit zeitloser Dauer, schonungslose Radikalität mit subtiler Poesie.
Die Ausstellung folgt keiner Chronologie oder biografischen Einbettung, sondern durchmisst die dunklen Welten der
beiden Romantiker thematisch und öffnet einen Reflexionsraum über die Schattenseiten unseres Daseins.
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