Das Herz von Kärnten
Klagenfurt/Villach (magistrat/stadt) - Der Standortwettbewerb innerhalb Europas wird immer intensiver. Unter
den Rahmenbedingungen von Urbanisierung und Landflucht kommt dabei nicht nur den wahren Metropolen besondere Bedeutung
zu. In der europäischen Union wetteifern mittlerweile rund 250 Metropolregionen miteinander - das sind Ballungsräume
mit zumindest 250.000 Einwohnern. Infolge der Breite dieser Definition wird zusehends auch der Begriff der Regiopolen
und Regiopolregionen etabliert. Dabei handelt es sich um Ballungsräume rund um Kernstädte mit 100.000
bis 300.000 Einwohnern.
Kärnten scheint aktuell noch in keiner dieser Kategorien auf. Österreich ist dort mit fünf Metropolregionen
vertreten: Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck. Der Begriff der Regiopolregionen hat sich hierzulande noch nicht
durchgesetzt. In der statistischen Einteilung der EU (NUTS) haben Klagenfurt und Villach gemeinsam mit ihren Landbezirken
jedoch längst mehr als eine Viertelmillion Einwohner (NUTS-Region AT 211). Und Klagenfurt überschreitet
auch die 100.000-Einwohner-Marke.
Das heißt: Der über diese vier Bezirke definierte Kärntner Zentralraum erfüllt sowohl die
Kriterien einer Metropolregion als auch einer Regiopolregion. Er kann mitspielen im Konzert dieser Standorte. Dazu
benötigt es aber mehr als die Aktualisierung der entsprechenden statistischen Listen. Es braucht ein enges
Zusammenspiel zwischen den beiden Polen dieser Metropol- oder besser wohl Regiopolregion: Klagenfurt und Villach.
Das kann nicht bloß von oben verordnet werden: Nur wenn sich auch die Bevölkerung mit diesem Gedanken
identifiziert, kann dieser Vorstoß erfolgreich sein.
Der Begriff "Zentralraum" taugt nicht zur Identifikation. Hier ist viel mehr "Das Herz von Kärnten".
Regionalentwicklung ist kein Titel für eine Herzensangelegenheit. Deshalb wählen Klagenfurt und Villach
das Motto "Wir wachsen zusammen". Damit übernehmen die Statutarstädte ihre logische Führungsrolle
und laden zugleich alle anderen Gemeinden im Zentralraum zur Mitarbeit ein.
Zur Unterfütterung dieser Zukunftsstrategie haben die beiden Städte gemeinsam mit dem Kärntner Städtebund
bereits Ende 2016 eine Studie in Auftrag gegeben - an IMPact (Institut für Medien und Politik - Analyse, Consulting,
Training). Die vorrangige Aufgaben waren die Zusammenfassung der vorhandenen Grundlagen und ihr Abgleich mit der
aktuellen Stimmung in der betroffenen Bevölkerung.
Dazu wurde in Kooperation mit der Fachhochschule Kärnten (Studiengang Public Management, Studienbereich Wirtschaft
und Management in Villach) einerseits eine repräsentative Umfage (n=716) durchgeführt. Andererseits wurden
die zentralen Erkenntnisse aus vorhandenen Untersuchungen, Konzepten und auch Gesetzestexten zusammengeführt.
Denn schon eine nach wie vor gültige Verordnung der Landesregierung von 1977 zum Kärntner Zentralraum
spricht von einer künftigen "Regionalstadt Klagenfurt-Villach".
Im Spannungsfeld zwischen diesen beiden, der sechst- und siebtgrößten Stadt Österreichs liegt neben
der Lage am europäischen Schnittpunkt von germanischer, romanischer und slawischer Kultur das größte
Standort-Potenzial des Landes Kärnten.
Dr. Maria-Luise Mathiaschitz Bürgermeisterin von Klagenfurt am Wörthersee
IMPact | Institut für Medien und Politik - Analyse, Consulting, Training (geschäftsführender
Gesellschafter Peter Plaikner) ist ein auf öffentliche Aufträge spezialisierter Dienstleister Im Spannungsfeld
von Strategie und Kommunikation, der auftragsbezogen mit unterschiedlichen Kooperationspartnern zusammenarbeitet.
Für eine Meinungsumfrage über den Zentralraum Kärnten war dies der Studiengang Public Management
im Studienbereich Wirtschaft und Management an der Fachhochschule Kärnten in Villach. Die Befragung wurde
im Rahmen der Lehrveranstaltung "Empirische Sozialforschung" unter Leitung von FH-Professorin MMag.a
Dr.in Kathrin Stainer-Hämmerle durchgeführt.
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