Mehr Verwaltungseffizienz durch erstes staatliches Blockchain-Projekt – Handelsverband unterstützt
Forderung nach smarten Regulierungen von Initial Coin Offerings (ICOs)
Wien (handeslverband) - Neue Initiativen für ein Blockchain-fittes Österreich liegen aktuell im
Trend – völlig zu Recht, denn die Blockchain ist eine disruptive Technologie und gilt unter Experten als eine
der größten Innovationen seit Erfindung des Internets.
Der Handelsverband ist hier als Think Tank für neue Handelstechnologien federführend, hat an der vom
Wirtschaftsminister initiierten "Blockchain Austria" Strategie mitgewirkt und unterstützt die überparteiliche
Initiative "SmartBlockchain.at" der österreichischen Blockchain-Community.
Österreichs Vorsitz im Rat der EU im zweiten Halbjahr 2018 ist eine große Chance, auf EU-Ebene eine
Harmonisierung durch eine smarte Regulierung im Bereich Blockchain federführend zu begleiten.
Damit Österreich als Innovationsführer innerhalb der Staatengemeinschaft wahrgenommen wird, würde
sich eine schrittweise Verwaltungsreform im Rahmen eines Blockchain-Leutturmprojektes anbieten. Dies könnte
konkret durch den Einsatz von Smart Contracts und die Bereitstellung transparenter Abfrageprozesse für Bürger
erfolgen. Damit würde auch ein großer Beitrag für mehr staatliche Transparenz sowie eine Vorbildfunktion
für andere EU-Staaten geleistet werden.
"Österreich hat im Bereich Bürokratie enorme Effizienzpotentiale. Was spricht also dagegen, die
staatliche Verwaltung mithilfe der Blockchain-Technologie via Smart Contracts effizienter, sicherer und transparenter
zu machen?", ist Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, von Österreich als Blockchain-Vorreiter
überzeugt.
Derzeit erleben vor allem Initial Coin Offerings (ICOs), die Unternehmensfinanzierung über Kryptowährungen
erlauben, einen Boom – allein 2017 wurden über ICOs weltweit bereits rund zwei Milliarden Dollar investiert.
Es braucht hier allerdings klare Vorgaben, um Transparenz und Klarheit für Anleger zu schaffen, damit Missbrauch
verhindert wird, da künftig durch steigende Nutzerfreundlichkeit ("Usability") die Eintrittsbarrieren
auch für unbedarftere Anleger weiter sinken werden.
"Ein von der EZB ausgegebener ‚Krypto-Euro‘, der an klassische Bankkonten koppelbar ist, wäre ein möglicher
Schritt, um diese Ziele zu erreichen. Die Technologie ist für Europa eine große Chance, insbesondere
seit den Restriktionen in China. Um diese zu nutzen, brauchen wir jetzt dringend klare, EU-weit einheitliche Regulierungen
und innovative Leuchtturmprojekte auf nationaler Ebene", so Rainer Will, der gleichzeitig vor einer Überregulierung
des Marktes warnt und sich in seiner Rolle als Board Member der European eCommerce and Omni-Channel Trade Association
(EMOTA) auch auf EU-Ebene dafür einsetzt.
Ein ausgewogener Weg ist aus Sicht des Handelsverbandes erforderlich, wenn die Technologie auch im Bereich Payment
und entlang der gesamten Wertschöpfungskette den Weg in den Handel findet, um Sicherheit sowohl auf Konsumenten-
als auch auf Händlerseite gewährleisten zu können.
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