Gabi Schaunig und BM Jörg Leichtfried bei der Vertragsunterzeichnung 5G
ist leistungsfähiger als LTE – Betriebe erforschen neue Technologie im "5G Playground Carinthia"
– BMVIT fördert Forschung mit fünf Millionen Euro
Klagenfurt/Wien (bmvit) - Infrastrukturministerium und Land Kärnten errichten gemeinsam die erste Testregion
für 5G in Österreich. Der neue Mobilfunkstandard ist wesentlich schneller und leistungsfähiger als
die aktuelle Generation LTE. Die 5G-Testregion in Kärnten trägt den Namen "5G Playground Carinthia".
Sie dient heimischen Betrieben als Versuchslabor unter Realbedingungen, in dem sie neue Technologien entwickeln
und erproben können. Dazu gehören etwa selbstfahrende Fahrzeuge, die mit ihrer Umgebung kommunizieren,
oder intelligente Drohnen, die verunglückte Personen selbstständig finden und die Rettungskräfte
zum Unfallort lotsen. Zudem startet das Infrastrukturministerium ein Förderprogramm für Forschung rund
um den neuen Mobilfunkstandard 5G.
"Ich will, dass Österreich beim neuen Mobilfunkstandard 5G das Vorreiterland in Europa wird. Darum geben
wir heute den Startschuss für die erste 5G-Testregion: Kärnten wird zu einer großen Spielwiese
für unsere heimischen Betriebe, um die neue Technik in der Praxis erproben, etwa bei selbstfahrenden Autos,
intelligenten Rettungsdrohnen oder vernetzten Robotern. So stärken wir unseren Standort und holen gut bezahlte
Arbeitsplätze nach Österreich", sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.
"Mit der Einrichtung dieser Testregion nimmt Kärnten eine Vorreiter-Rolle ein und erhält dadurch
einen technologischen Vorsprung von mehreren Jahren. Die 5G-Testregion stärkt den Innovationsstandort Kärnten
und ermöglicht die frühzeitige Entwicklung von Produkten und Technologien. Konzentrieren wollen wir uns
dabei unter anderem besonders auf drei Anwendungsbereiche: den Drohneneinsatz im Bereich der Lebensrettung, die
Smart City, die wir mit dem Quartierentwicklungsprojekt Harbach 2020 umsetzen wollen, und Robotics, sprich Maschinen-Interaktion
als Basis für Industrie 4.0", sagt die Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig.
"Fokus bei 5G ist die drahtlose Vernetzung und zuverlässige Steuerung von Maschinen - beispielsweise
Autos, Minidrohnen und Robotern in Industriehallen. Im 5G-Playground können Forschungseinrichtungen und Startups
ihre Konzepte testen und in die Praxis umzusetzen. Beispielsweise entwickeln wir Algorithmen für Multidrohnensysteme
im Katastrophenschutz, der Land- und Forstwirtschaft und für die Lieferung eiliger Güter. Zur Kommunikation
der Drohnen erfüllen dabei WLAN oder LTE oftmals nicht die anwendungsspezifischen Anforderungen", sagt
Christian Bettstetter, Professor an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
Die 5G-Testregion wird am Lakeside Park in Klagenfurt, am High Tech Campus in Villach und im Industriepark St.
Veit eingerichtet. Infrastrukturministerium und Land Kärnten stellen insgesamt 1,6 Millionen Euro zur Verfügung,
um die nötige Glasfaser-Infrastruktur und erste Prototypen von 5G-Sendern zu installieren. Unternehmen können
diese Infrastruktur nutzen, um 5G-fähige Produkte und Anwendungen zu testen. Der Mobilfunkstandard 5G gilt
als Schlüsseltechnologie. Einerseits wird 5G rasant schnellere Downloads ermöglichen. So kann künftig
ein vollständiger Film in knapp unter vier Sekunden heruntergeladen werden. Darüber hinaus ermöglicht
5G eine weit höhere Gerätedichte als der noch derzeitige Standard LTE. Während heute Kundinnen und
Kunden noch mit Netzausfällen zu kämpfen haben, wenn sie sich bei Konzerten oder im Fußballstadion
befinden, wird dieses Problem mit 5G der Vergangenheit angehören. Das schafft die technische Grundvoraussetzung
für selbstfahrende Autos, vernetzte Produktionsmaschinen und intelligente Haushaltsgeräte.
|