Bestätigung der Ernennung im päpstlichen Bulletin. Weihe am 2. Dezember im Innsbrucker
Dom.
Graz/Innsbruck (dibk) - Hermann Glettler, bisher Bischofsvikar für Evangelisierung und Caritas in der
Diözese Graz-Seckau, wurde am 27. September durch Papst Franziskus im päpstlichen Bulletin offiziell
zum fünften Bischof der Diözese Innsbruck ernannt. 21 Monate lang hatte die Diözese auf eine Entscheidung
aus Rom gewartet. Während der Sedisvakanz nach der Berufung von Bischof Scheuer nach Linz war Diözesanadministrator
Jakob Bürgler mit der Leitung der Diözese betraut gewesen. Bereits am Dienstag hatte der Ministerrat
der Ernennung Glettlers zugestimmt.
Glettler war um 12:15 Uhr offiziell „zum Gebet für und mit dem neuen Bischof“ im Innsbrucker Dom St. Jakob
eingetroffen. Die Bischofsweihe wird am 2. Dezember im Innsbrucker Dom mit Erzbischof Franz Lackner stattfinden.
Die Bischöfe Wilhelm Krautwaschl und Manfred Scheuer werden konsekrieren.
Mit großem Dank für sein bisheriges Wirken und den besten Wünschen für seine Zukunft sieht
man in Graz die Ernennung Glettlers. Zahlreiche Reaktionen aus der Diözese Graz-Seckau loben Hermann Glettler
als offenen Menschen und großen Vermittler:
„Offener und beherzter Bischof für die Menschen“
„Als deutlich war, dass Hermann Glettler zum Bischof erwählt worden war, erinnerte ich mich spontan an
meine Bischofsweihe und deren Evangelium“, so Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl in seiner Reaktion auf die
Bischofsernennung. „‚Dich wird ein anderer gürten‘, hat Jesus dem Apostel Petrus auf seine dreimalige Frage
nach der Liebe gesagt. Sich ganz in den Dienst Jesu Christi stellen, das ist es, was Hermann Glettler immer getan
hat und nun als fünfter Diözesanbischof von Innsbruck auch weiterhin tun wird.“, so Bischof Krautwaschl.
„Ich freue für mich für ihn persönlich, bedaure aber auch als Bischof der Diözese Graz-Seckau,
dass ein so engagierter und menschennaher Priester aus dem Dienst für die Menschen in unserer Diözese
scheidet. Ich wünsche ihm Gottes reichen Segen und eine gute Aufnahme in seiner neuen Aufgabe als Bischof
für Innsbruck. Denn das wird er ab der ersten Minute an auch sein: ein offener und beherzter Bischof für
die Menschen der Diözese Innsbruck.“
„Hervorragender Vermittler zwischen Seelsorger und Caritas“
Caritasdirektor Herbert Beiglböck: „Papst Franziskus weist immer wieder darauf hin, dass für den
Dienst der Kirche der Einsatz für die Armen und Schwachen unverzichtbar ist. Gleichzeitig wissen wir in der
Caritas, dass wir nur dann glaubwürdig sind, wenn wir in der Spur des Evangeliums unsere Aufgaben wahrnehmen.
Diese Herausforderung hat Bischofsvikar Hermann Glettler umgesetzt und als hervorragender Vermittler zwischen der
Seelsorge und der Caritas gewirkt. Er hat mit vielen Gesprächsbeiträgen, mit großem Engagement
und kreativen, oft überraschenden Ideen wichtige spirituelle Impulse gesetzt. Sein tief ins Soziale und Kulturelle
greifendes Glaubensverständnis inspiriert an vielen Stellen in der Caritas. Seine große Begeisterungsfähigkeit
und seine kraftvolle, bilderreiche Sprache wirken integrativ und authentisch nach innen und nach außen. Viele
in der Caritas freuen sich sehr, dass Bischofsvikar Hermann Glettler nun diese Fähigkeiten als Bischof in
Innsbruck einbringen wird. Wir danken ihm sehr für sein Wirken in der Caritas Steiermark und begleiten ihn
mit unserem Gebet und Segenswünschen für die neue Aufgabe.“
„Ansteckende Energie“
Anna Hollwöger, Generalsekretärin der Katholischen Aktion, zeigte sich „dankbar, mit ihm gearbeitet
zu haben“. „Er spricht gerne über seinen Glauben, ohne ihn aufzudrängen, wenn es passt, auch in einem
Bus oder auf einer Couch ‚auf der Gasse‘“, so Hollwöger. Er lebe aus der kirchlichen Tradition und sei „kreativ
und innovativ“ dabei, sie heute zu vermitteln, „manchmal mit Farbe und Pinsel“. Er sei „offen und empathisch“ im
Umgang mit allen und habe „ansteckende Energie“. Die KA-Generalsekretärin weiter: „Hermann Glettler arbeitet
mit einem guten Gespür dafür, was man anderen im positiven Sinn des Wortes zu-muten kann, und im Wissen,
dass es viele Hände braucht, um seine spontanen Ideen (und derer gibt es dauernd welche!) umzusetzen“.
„Ein Freund der Menschen“
Alois Kölbl, Provisor im Pfarrverband Graz-St. Andrä und Karlau: „Im Pfarrverband Graz-St. Andrä
und Karlau begegnet man überall den Spuren von Hermann Glettler, der keine Berührungsängste hatte
und den Binnenraum der Kirche auch verließ. Im Mulitkulti-Bezirk Grieß war er im Gespräch mit
Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen und hat wertschätzende Beziehungen aufgebaut. Hermann Glettler
war und ist ein Freund der Menschen.“
„An die Grenzen gehen“
Johannes Rauchenberger, Leiter des Kulturzentrums bei den Minoriten, konzipierte gemeinsam mit Hermann Glettler
die inhaltliche Linie des Diözesanjubiläums 2018. „Kirche muss die Zukunft sehen“ – mit dieser Leidenschaft
habe ich Hermann Glettler in den letzten Jahren erlebt. Damit forderte er für das steirische Diözesanjubiläum
im kommenden Jahr sein Motto „Zukunft säen“ ein – und setzte es durch.
Seine stets aufschließende, völlig uneitle Art hat mich in diesem Jahr der intensiven Vorbereitung
des Jubiläums besonders und nachhaltig beeindruckt. Der designierte Innsbrucker Bischof verkörpert das
„An-die-Grenzen-Gehen“ der Kirche, wie Papst Franziskus es so nachdrücklich einmahnt, in einer ganz besonderen
Weise: glaubwürdig, einladend, in einer unübersehbaren öffentlichen Präsenz und akzeptiert
von einem äußerst breiten Spektrum öffentlicher (und kirchlicher) Meinungen. Glettler hat seine
Kirche bislang vor allem mit Gastfreundschaft versehen – für Fremde, für Andersdenkende, für Kunst.
Biographie: Hermann Glettler
Hermann Glettler wurde 1965 in Übelbach geboren. Nach der Matura am Bischöflichen Seminar und Gymnasium
studierte er Theologie und Kunstgeschichte in Graz, Tübingen und München. Seit 1987 ist er Mitglied der
Gemeinschaft Emmanuel. 1991 wurde Hermann Glettler zum Priester für die Diözese Graz-Seckau geweiht.
Nach Kaplansjahren in Judenburg-St. Nikolaus und Wagna verbrachte er ein Fortbildungsjahr 1998/99 in St. Nicolas
des Champs in Paris. Von 1999 bis 2016 war er Pfarrer im Pfarrverband Graz St. Andrä-Karlau.
Als Pfarrer im multikulturellen Bezirk Gries engagierte er sich besonders auch für sozial Benachteiligte
und Flüchtlinge. Er gehört der Kommission für den interreligiösen Dialog und der Kunstkommission
der Diözese an. Zusätzlich zur Kunstvermittlung ist er auch als eigenständiger Künstler tätig.
Seit einigen Jahren ist er Vorsitzender des Arbeitsausschusses des steirischen Priesterrates. Im September 2016
wurde er zum Bischofsvikar für Caritas und Evangelisation in der Diözese Graz-Seckau bestellt. Als Provisor
leitet er die Pfarre Graz-Christus der Salvator.
Diözese Innsbruck
Die Diözese Innsbruck (lat.: Dioecesis Oenipontana) umfasst rund zwei Drittel des Gebietes von Nordtirol
(vom Arlberg bis zur Ziller) sowie Osttirol. Die katholischen Pfarren im östlichen Teil Nordtirols gehören
zur Erzdiözese Salzburg.
Aktuell leben in der Diözese mit 290 Pfarren und Seelsorgestellen rund 385.000 Katholiken. 2004 hat man
sich für die Einrichtung von Seelsorgeräumen, in denen mehrerer Pfarren zusammenarbeiten, entschieden.
Von den geplanten 75 Seelsorgeräumen sind knapp 90 Prozent bereits errichtet.
Schutzpatron der Diözese ist der von 1560 bis 1580 auch in Tirol wirkende Petrus Canisius.
Zahlreiche Ordensgemeinschaften und kirchliche Einrichtungen spannen ein Netz der kirchlichen Präsenz und
menschennahen Seelsorge über Tirol. Gut 25.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeugen von einem
starken Laienengagement. Die Caritas der Diözese Innsbruck ist mit ihren haupt- und unzähligen ehrenamtlichen
MitarbeiterInnen ein unverzichtbarer und professioneller Pfeiler in der sozialen Landschaft Tirols. Prägende
Bildungseinrichtungen sind die Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein und die Theologische Fakultät
der Universität Innsbruck. Dazu kommen die drei diözesanen Bildungshäuser Haus der Begegnung in
Innsbruck, das Bildungshaus Osttirol und das Bildungshaus St. Michael in Pfons bei Matrei am Brenner, das bis Ende
2017 neu errichtet wird.
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