LH Mikl-Leitner: Schulen sollen „jene Schwerpunkte setzen, die die Unternehmen brauchen“
St. Pölten (nlk) - „Eine gute Ausbildung ist der Schlüssel zum Arbeitsmarkt. Die richtige Ausbildung
ist eine gute Basis für eine erfolgreiche Karriere unserer Jugendlichen. Unsere Aufgabe ist es, die Schulen
zukunftsfit zu machen, und die Schülerinnen und Schüler so auszubilden, dass sie am Arbeitsmarkt nachgefragt
werden“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am 26. September im Zuge einer Pressekonferenz im NÖ
Landhaus. Dabei stellte sie gemeinsam mit Landesschulinspektorin Brigitte Schuckert und Regionalberater Josef Wallenberger
das neue Bildungskonzept für die Waldviertler Handelsakademien vor.
Die Schulen sollen „jene Schwerpunkte setzen, die die Unternehmen brauchen“, und daher sei der Auftrag an den Landesschulrat
ergangen, ein Konzept für die Handelsakademien im Waldviertel zu entwickeln, so Mikl-Leitner. Es gehe dabei
um eine Abstimmung, was die Wirtschaft brauche und wie die Ausbildung der Jugendlichen dafür erfolgen solle.
Die Landeshauptfrau: „Wir machen das Waldviertel zu einer wirtschaftlichen Bildungs-Schwerpunktregion und setzen
bei den Handelsakademien ganz konkrete Bildungsschwerpunkte.“ So werden mit dem Start des Schuljahres 2018/19 folgende
Schwerpunkte gesetzt: Die Handelsakademie Waidhofen/Thaya wird zu einer Wirtschaftsakademie mit dem Schwerpunkt
Digitalisierung, die Handelsakademie Horn wird zu einer Wirtschaftsakademie mit dem Schwerpunkt Gesundheit, die
Handelsakademie Gmünd wird zu einer Wirtschaftsakademie mit dem Schwerpunkt Logistik und die Handelsakademie
Zwettl wird zu einer Wirtschaftsakademie mit dem Schwerpunkt Lebensmittel-Holz.
„Diese vier Schwerpunktsetzungen sollen die jungen Menschen so ausbilden, dass sie in ihrer Heimat einen adäquaten
Arbeitsplatz bekommen“, hielt die Landeshauptfrau fest. In den ersten beiden Schulstufen bleibe die Ausbildung
so wie bisher, ab der 3. Klasse HAK erfolge dann die Schwerpunktsetzung, skizzierte sie den Ablauf.
Es solle auch „eine enge Kooperation zwischen den unterschiedlichen Standorten“ geben, etwa auch durch ein „virtuelles
Klassenzimmer“, informierte die Landeshauptfrau weiters. Ebenso wolle man eine „noch engere Zusammenarbeit“ mit
Bildungseinrichtungen wie der HTL Karlstein, der Digital-NMS in Zwettl oder auch der FH Wieselburg und „eine intensive
Kooperation“ mit den Unternehmen im Waldviertel.
Schule und Wirtschaft sollen „zu einer Interessensgemeinschaft“ werden, betonte Mikl-Leitner. Daher sollen Expertinnen
und Experten aus den Unternehmen in die Klassenzimmer kommen, aber es sollen auch Praxisplätze und Stipendien
zur Verfügung gestellt werden. Dadurch entstehe „eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, zeigte
sie sich überzeugt: „Die Schülerinnen und Schüler bekommen jene Ausbildung, die auch nachgefragt
wird. Die Unternehmen können direkt vor Ort Fachkräfte akquirieren, und die Region profitiert, weil die
Unternehmen ihre Standorte behalten und weiter ausbauen können.“
„Die Schwerpunkte werden konkret nach dem ausgerichtet, was im Waldviertel benötigt wird“, informierte Landesschulinspektorin
Schuckert über das Projekt. In die Schulen sollen vermehrt Praktiker aus den Unternehmen eingeladen werden,
das „virtuelle Klassenzimmer“ ermögliche eine hervorragende Kooperation der Standorte und biete auch der Wirtschaft
sehr gute Möglichkeiten. Es gebe eine „starke Zusammenarbeit zwischen den Schulen“ und „eine starke Zusammenarbeit
der Schulen mit den regionalen Betrieben“, sagte sie.
Er nehme auch als Vertreter des Wirtschaftsforums Waldviertel, einem Zusammenschluss von 180 Betrieben, an dieser
Pressekonferenz teil, betonte Regionalberater Wallenberger in seiner Stellungnahme. Wirtschaftswissen sei „eine
unheimlich gute Kernkompetenz in unserer Gesellschaft“, meinte er. Zur Schwerpunktsetzung betonte er: „Wir haben
uns angeschaut: Was ist für die jungen Leute in Zukunft arbeitsplatzrelevant und wofür steht die Wirtschaft
im Waldviertel. Aus diesem Mix sind Schwerpunkte entstanden, die optimal zur Wirtschaft im Waldviertel passen.“
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