Studie im Auftrag des Parlaments zeigt deutlich, je mehr die Jugendlichen über Politik
wissen, desto eher gehen sie wählen.
Wien (pk) - "Bei den JungwählerInnen das Interesse an Politik und an den politischen Abläufen
zu wecken, muss für uns Priorität haben", so Nationalratspräsidentin Doris Bures. Sie besuchte
die Berufsschule Berufsschule Hütteldorfer Straße und machte sich ein Bild über das jugendliche
Interesse zum Thema Politik beim Besuch eines Workshops von "Demokratie in Bewegung". Das Parlament bietet
Workshops direkt in den Klassen an, um Wahlrecht, Gewaltenteilung, Gesetzgebung sowie Nutzen der Demokratie an
den Schulstandorten zu vermitteln.
Nationalratspräsidentin Doris Bures: "Die Workshops sind mir als Nationalratspräsidentin auch deshalb
wichtig, weil es meine Aufgabe ist, die Regeln, die eine Demokratie zusammenhalten also das Gemeinsame zu vermitteln."
Studie der Universität Wien präsentiert
Zugleich wurde eine Studie der Universität Wien anlässlich "10 Jahre Wählen ab 16"
im Auftrag des Parlaments präsentiert. Diese zeigt sehr eindeutige Ergebnisse.
Jugendliche (ab 16 J.) dürfen in Österreich nunmehr seit zehn Jahren wählen. Die Studie der Uni
Wien zeigt deutlich, dass das politische Interesse der ErstwählerInnen in dieser Zeit deutlich gestiegen ist.
Diesen Trend möchte das Parlament auch noch weiter ausbauen. Zum Vergleich: 2013 bezeichneten sich nur 25
Prozent als sehr/ziemlich interessiert, 2017 sind es bereits 60 Prozent.
Steigendes Politikinteresse bringt Steigerung bei Wahlbeteiligung
Außerdem gehen Jugendliche diesmal eher wählen als noch vor vier Jahren. Während die Wahrscheinlichkeit
wählen zu gehen, für die Jugendlichen vor der NR-Wahl 2013 bei 70 Prozent lag, liegt sie bei dieser Wahl
bei 85 Prozent. Zum Vergleich: die tatsächliche Wahlbeteiligung 2013 lag bei 74,9 Prozent. Die Gründe
dafür: die Senkung des Wahlalters vor zehn Jahren (und auch die Polarisierung während der BP-Wahl 2016).
Wichtiges Ergebnis der Universitätsstudie ist auch, dass je höher das Vorwissen und je mehr Spaß
politische Diskussionen in der Schule machen, desto wahrscheinlicher gehen die Jugendlichen wählen.
"Die Studie zeigt: Die Jugendlichen sind motiviert, zu wählen. Mit Wissen über Politik, Interesse
an Politik und Spaß an politischen Diskussionen steigt die Motivation. Wir können diese tollen Werte
also weiter steigern – mit Wissensvermittlung. Das macht das Parlament u.a. mit den Workshops. Es ist wichtig,
dass die Jugendlichen die Regeln der Demokratie kennen, damit sie ihre Rolle in der Demokratie verstehen und leben
können", ist Nationalratspräsidentin Doris Bures überzeugt.
Jährlich 60.000 Jugendliche in Sachen Demokratie geschult
Die Parlamentsdirektion hat mobile Workshops zu Parlamentarismus und Demokratie für SchülerInnen und
Lehrlinge direkt für die Schulstandorte erarbeitet.Ziel der Workshops an den Schulen ist es, SchülerInnen
und Lehrlingen Aufgabe, Funktion und Zusammensetzung des Parlaments anschaulich näher zu bringen. Zentrales
Element ist dabei ein Gesetzgebungsspiel. LehrerInnen erhalten begleitendes Lehrmaterial. Ein besonderer Vermittlungsschwerpunkt
wird auf die Zielgruppe der Lehrlinge gelegt.
Die Veranstaltungen sind eine Adaption der bisherigen Jugend-Führungen. Vermittelt werden Wahlrecht, Gewaltenteilung,
Gesetzgebung sowie Nutzen der Demokratie. "Das Parlament veranstaltet heuer in Summe 380 Workshops. Jedes
Jahr werden beinahe 60.000 Jugendliche im Hohen Haus in Sachen Demokratie geschult", so die Nationalratspräsidentin.
Die Demokratievermittlung des Parlaments ist interaktiv, spielerisch und passt sich den Interessen der SchülerInnen
und Lehrlinge flexibel an.
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