800 Mio. Euro ESA-Aufträge an österreichische Weltraumindustrie - Leichtfried: „Will
wieder einen Österreicher oder eine Österreicherin im Weltall“
Paris/Graz (bmvit) - Seit 1987 ist Österreich Vollmitglied der europäischen Weltraumorganisation
ESA. In den vergangenen 30 Jahren verbuchte Österreich zahlreiche Erfolge: Mit Franz Viehböck ist der
erste „Austronaut“ ins All geflogen. Die ESA hat zwei Gründerzentren für Weltraumtechnik in Graz und
Wiener Neustadt eröffnet. Insgesamt werden fünf Satelliten Made in Austria gebaut, drei davon sind bereits
im All unterwegs. Österreichische Weltraumtechnologie ist bei allen großen ESA-Missionen der vergangenen
Jahre mit an Bord, etwa bei der Erforschung des Mars, der Landung auf dem Kometen "Tschury" oder in der
europäischen Trägerrakete „Ariane-5“. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der österreichischen
Mitgliedschaft versammelte sich die europäische Weltraumcommunity am 9. Oktober in Graz.
„Österreich ist eine Weltraumnation, und Graz ist unsere Weltraum-Hauptstadt. Das größte Highlight
der vergangenen 30 Jahre war, dass wir mit Franz Viehböck einen Österreicher im All hatten. Ich will,
dass wir in den nächsten 30 Jahren wieder einen ‚Austronauten‘ oder eine ‚Austronautin‘ ins All bringen. Damit
geben wir unseren Leistungen weltweit ein Gesicht und unserer heimischen Weltraumindustrie einen weiteren Schub
nach vorn“, sagt Weltraumminister Jörg Leichtfried. Seit 2014 ist das Infrastrukturministerium auch offiziell
Weltraumministerium. Um den Stellenwert des Themas weiter zu erhöhen, hat Leichtfried dieses Jahr eine eigene
Weltraum-Abteilung eingerichtet. Das Ministerium investiert rund 70 Millionen Euro im Jahr für die Entwicklung
neuer Weltraum-Technologien. Es fördert Forschung in den Bereichen Erdbeobachtung, Kommunikationsnetze im
All, neue Technologien wie Flugelektronik, wissenschaftliche Instrumente und Exploration, sowie Trägersysteme
und Navigation für Satelliten.
"Österreich hat sich in den vergangenen 30 Jahren zu einem tragenden Mitglied der europäischen Raumfahrtcommunity
entwickelt. Betriebe und Forschungseinrichtungen aus Österreich beweisen immer wieder ihre herausragende Expertise
in den Weltraumwissenschaften, den Satellitenanwendungen sowie als Entwickler von kritischen Technologien“, sagt
ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner.
Das Weltraumministerium beteiligt sich an den Programmen der ESA und ermöglicht es heimischen Betrieben damit,
sich für Aufträge zu bewerben. In den vergangenen 30 Jahren konnte die österreichische Weltraum-Industrie
so rund 800 Millionen Euro lukrieren. Im heimischen Weltraumsektor sind 120 Betriebe mit mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern aktiv. Der Gesamtumsatz der Branche beträgt rund 125 Millionen Euro im Jahr.
Neben Weltraumminister Jörg Leichtfried und Österreichs bisher einzigen Astronauten Franz Viehböck
gehörten auch ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner, der ESA-Direktor für Erdbeobachtung Josef
Aschbacher, der Direktor des Grazer Instituts für Weltraumforschung Wolfgang Baumjohann und Satellitenbauer
Otto Koudelka von der TU Graz zu den Festgästen.
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