Die Wirtschaftsdaten 2016/17
 zeigen: Kärntens Weg geht steil nach oben

 

erstellt am
09. 10. 17
13:00 MEZ

LH Kaiser: Wirtschaft wächst, Beschäftigungszahlen steigen, Arbeitslosigkeit sinkt - Kärnten nutzt Konjunkturaufschwung und investiert in Zukunftsbranchen und Forschung
Klagenfurt (lpd) - Der jährliche Bericht zur Wirtschaftslage des Landes Kärnten, durchgeführt vom KIHS, dem Kärntner Institut für höhere Studien und wissenschaftliche Forschung, bestätigt den Kurs der Landesregierung. „Für das Jahr 2016 haben wir in Kärnten ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent zu verzeichnen, für das laufende Jahr erwarten wir ein Ergebnis von bis zu zwei Prozent. Die Kärntner Industrie meldete letztes Jahr den stärksten Produktionsanstieg aller Bundesländer. Die Arbeitslosenzahlen sinken, die Beschäftigung steigt, vor allem im Dienstleistungssektor und im Bereich Forschung und Entwicklung. Der Aufbau von High-Tech-Standorten in Kärnten schreitet voran und schafft Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Zusätzlich profitieren wir von der Erholung der Baubranche und der bundesweiten Steuerreform,“ so Landeshauptmann Peter Kaiser am 7. Oktober zur Wirtschaftslage des Landes Kärnten.

Und weiter: „Kärnten hat schwierige Jahre mit vielen, großteils aus der Vergangenheit herrührenden Probleme erfolgreich bewältigt. Durch kluge und gemeinschaftliche Maßnahmen und Entscheidungen ist es uns gelungen, die Weichen so zu stellen, dass es mit unserem Bundesland wieder steil nach oben geht, wie der Wirtschaftsbericht belegt.“

Kärnten holte 2016 den Wachstumsrückstand gegenüber den anderen Bundesländern auf, vor allem durch eine positive Entwicklung in der Sachgütererzeugung. Im Jahresdurchschnitt 2016 stieg der Produktionswert, also der Wert der abgesetzten Produktion um 6,5 Prozent, während er im Bundesdurchschnitt nur um 0,8 Prozent zulegte. Vor allem in der Möbelbranche (plus 22,4 Prozent), im sonstigen Fahrzeugbau (plus 12,3 Prozent), der Getränkeherstellung (plus 7,1 Prozent) und in der Sparte Herstellung von Holzwaren (plus 5,1 Prozent) konnten überdurchschnittliche Produktionszuwächse verzeichnet werden. Erstmals seit 2007 nahm im Vorjahr auch die Bruttowertschöpfung in der Bauwirtschaft wieder zu, gestützt durch Investitionen der öffentlichen Hand. So wurden im vergangenen Jahr alleine vom Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF), 27,1 Millionen Euro an Fördervolumen vergeben. Darüber hinaus hat das Land Kärnten 2016 bewusst auf sinnvolle Investitionen gesetzt, um den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft anzukurbeln. „Wir haben die Investitionsquote erhöht, insgesamt 430 Millionen Euro an investiven Maßnahmen gesetzt“, so Kaiser. Das Ergebnis ist an den Daten ablesbar: sinkende Arbeitslosigkeit, steigende Beschäftigung, Konjunkturerholung, ein Spitzenplatz unter den EU-Regionen bei der Forschungsquote, steigende Nächtigungszahlen und insgesamt positive Zukunftsaussichten für alle Kärntnerinnen und Kärntner.

Besonders erfreulich sind die Auswirkungen der verbesserten Wirtschaftslage auf den Arbeitsmarkt. Die von der Landesregierung gesetzten, gezielten Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen kommen durch den exogenen Konjunkturaufschwung sichtbar zum Tragen. „Im Jahr 2016 waren in Kärnten im Durchschnitt 207.482 Personen in Beschäftigung – mehr als im Rekordjahr 2008 – bei gleichzeitig sinkenden Arbeitslosenzahlen. Initiativen wie der Territoriale Beschäftigungspakt, gemeinnützige Beschäftigungsprojekte in Kooperation mit dem Europäischen Sozialfonds und dem AMS Kärnten, sowie zuletzt die von Bund und Ländern akkordierte 'Aktion 20.000' sind Betreiber und Nutznießer der wirtschaftlichen Erholung Kärntens,“ führt Kaiser aus.

Mit April des Vorjahres konnte erstmalig eine signifikante Senkung der Arbeitslosenzahlen verzeichnet werden, dieser Trend setzt sich in der ersten Jahreshälfte 2017 fort. Im Juni 2017 gab es insgesamt 7,5 Prozent oder 1.527 weniger Arbeitslose als im Vorjahresmonat. Damit liegt Kärnten über dem Rückgang des Bundes von fünf Prozent im Juni. Bis zum Ende der Datenerhebung, im ersten Halbjahr 2017, konnten in Kärnten außerdem überdurchschnittliche Rückgänge bei der Jugendarbeitslosigkeit von bis zu -15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festgestellt werden. Mitverantwortlich dafür sind unter anderem Initiativen wie „Young Professionals“, die Förderung und der Ausbau von Lehrwerkstätten, die Qualifizierungsoffensive 1 und 2, sowie weitere dem Bildungsschwerpunkt der Landesregierung entsprechenden Programmen.

In der Wirtschaftssparte Forschung und Entwicklung lässt sich, mit einem Beschäftigungszuwachs von 89,3 Prozent, eindrucksvoll der Arbeitsweltwandel nachvollziehen. Auch die Sparten Grundstücks- und Wohnungswesen mit einem Plus von 25,1 Prozent, Hochbau mit 16,2 Prozent und die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich des Sports, der Unterhaltung und Erholung mit 14,3 Prozent belegen die aktuellen und zukünftigen Trends am Arbeitsmarkt. Dementsprechend werden Infrastruktur und Bildungsangebote in diesen Bereichen, durch das Land Kärnten kontinuierlich ausgebaut und verstärkt. Entsprechend der „Wirtschaftsstrategie Kärnten 2013-2020“ wird die Erweiterung der Forschungs- und Technologiestandorte Villach (High Tech Campus) und Klagenfurt (Lakeside Science & Technology Park) vorangetrieben. Gekoppelt an eine Verbreiterung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in technischen Bereichen und der Etablierung neuer Fachhochschulstudiengängen.

„Die Forschungsquote auf über drei Prozent zu steigern, habe ich als erklärtes Ziel für diese Legislaturperiode formuliert. Dass dieses Ziel nun bereits 2015 erreicht wurde, wie kürzlich veröffentlichte Daten belegen, ist äußerst erfreulich“, betont der Landeshauptmann. Laut Statistik Austria wurden in Kärnten für Forschung und Entwicklung (F&E) 2015 insgesamt 585,3 Millionen Euro ausgegeben, die F&E-Quote stieg auf 3,15 Prozent (von 2,86 Prozent im Jahr 2013). Damit spielt Kärnten in der europäischen Top-Liga mit. Nur rund zehn Prozent der EU-Regionen weisen eine ähnliche Forschungsintensität auf. Unter insgesamt 276 EU-Regionen nimmt Kärnten den ausgezeichneten 15. Platz ein.

„Die mehr als 20-jährige Forschungs- und Industrietradition in Kärnten, gerade im Bereich Mikroelektronik, ist eine der leistungsstärksten Wirtschaftsmotoren und Arbeitgeber des Landes. In Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur, den Ländern Kärnten, Steiermark und Oberösterreich sowie dem Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, wird durch die Einrichtung der Silicon Austria Labs, ein entscheidender Impuls zur Fortführung und Stärkung des Wirtschaftssektor Forschung & Entwicklung gesetzt. Villach wird dadurch zu dem Kompetenzzentrum in den Bereichen Sensorik, Sensorsystemen und Leistungselektronik. Das führt neben der Steigerung der Attraktivität Kärnten als Forschungs- und Wirtschaftsstandortes zu bis zu 150 neuen Arbeitsplätzen in den nächsten fünf Jahren“, so Kaiser zu den jüngsten Entwicklungen.

Die mit Jänner 2018 in Kraft tretenden, geänderten Richtlinien der Arbeitnehmerförderungen weisen in Anbetracht der wirtschaftlichen Entwicklungen und den Anfordernissen des Arbeitsmarktes einen expliziten Digitalisierungsschwerpunkt aus. Ob in der Bildungsförderung, der Lehrwerkstättenförderung oder in den IT-L@bs – entsprechende Digitalisierungsangebote werden besonders gefördert. Durch das Educational Lab wird Lehrern und Schülern darüber hinaus die Möglichkeit geboten, alternative Zugänge zu MINT-Fächern, also Unterrichtsfächern aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, zu finden.

Basis der Digitalisierungsbestrebungen stellt breitbandiges Internet dar. Kärnten hat es sich zum Ziel gesetzt, noch bis 2020 eine nahezu flächendeckende Versorgung mit ultraschnellem Internet zu erreichen. Entsprechende Fördermittel für den Ausbau stellt das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie zur Verfügung. Über die Initiative „Breitband Austria 2020“ soll insgesamt eine Milliarde Euro ausgeschüttet werden, um Hochleistungs-Breitbandnetze in Österreich auszubauen. Überdies unterstützt das Land die Bestrebung eines flächendeckenden Internets durch das Sonderunterstützungsprogramm für Gemeinden und das Breitbandbüro Kärnten.

„Nach Abwickelung der Hypo/Heta-Vergangenheit ist es nun an der Zeit, unser Land wieder zu gestalten. Das 'Aufräumen' ist beendet, jetzt gilt es, konstruktiv zu arbeiten, um Kärnten zukunftsfit zu machen. Die Wirtschaftsdaten und Beschäftigungszahlen bestätigen den Kurs der Landesregierung. Die Intensivierung und der Ausbau des Mikroelektronikstandortes Kärnten ist eines der besten Beispiele für eine Profilschärfung und Kompetenzerweiterung unseres Landes, die die heimische Wirtschaft fördert und Arbeitsplätze schafft. Die Zusammenarbeit mit dem AMS und dem Bund hat Möglichkeiten eröffnet, Ausbildung zu fördern und Beschäftigungsprogramme umzusetzen. Nun wollen wir weitere Schwerpunkte im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen setzen, die mittlerweile österreichweit, zwei von drei Arbeitsplätzen generieren“, fasst Kaiser zusammen.

 

 

 

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