Pädagogische Hochschule Burgenland
 feierte 10-Jahres-Jubiläum

 

erstellt am
09. 10. 17
13:00 MEZ

Bischof Zsifkovics: "Kirche auch heute Vermittlerin von Bildung und Kultur."
Eisenstadt (martinus) - "Dass die PH Burgenland zu einer zentralen Gestalterin der LehrerInnen-Ausbildung avancierte, wurde wesentlich durch die Grundsatzentscheidung der Diözese Eisenstadt für ihr Engagement im Bildungsbereich ermöglicht", so der Vorsitzende des Stiftungsrates, Diözesanökonom und Direktor der diözesanen Finanzkammer, Richard Dienstl.

Die Pädagogische Hochschule Burgenland (PHB) feierte am im Rahmen eines großen Festaktes ihr 10-Jahres-Jubiläum. Zugleich wurde ein neues Rektorat für die kommenden fünf Jahre bestellt: Die neue Rektorin Sabine Weisz und die wiederbestellte Vizerektorin Inge Strobl-Zuchtriegl wollen innovative Impulse für die Zukunft setzen, etwa durch die verstärkte Integration digitaler Medien in den Ausbildungsbereich. Am Festakt nahmen zahlreiche Festgäste, darunter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics und Landeshauptmann Hans Niessl, teil.

Bischof Zsifkovics: "Keine Bildung ohne Sinn- und Wertevermittlung"
In seiner Grußbotschaft würdigte der Eisenstädter Diözesanbischof die Erfolgsgeschichte der PH Burgenland und den bedeutenden Anteil der Kirche daran. "Die Kirche ist immer Trägerin und Vermittlerin von Glauben als Urvertrauen in das Leben und in die Möglichkeiten des Menschen mit Gott als Begleiter gewesen", so Zsifkovics, "insofern ist sie auch immer Trägerin von Bildung, Kunst und Kultur gewesen." Diesen Dienst leiste sie auch in der Gegenwart, was sich in jüngerer Vergangenheit nicht zuletzt in zwei Grundsatzbeschlüssen der Österreichischen Bischofskonferenz widerspiegle, in der Lehrerausbildung in Österreich weiterhin aktiv zu sein. "Die Diözese Eisenstadt steht zu diesem Bildungsauftrag", so der Bischof. Allerdings führe Wissensvermittlung ohne Werte- und Sinnvermittlung am kirchlichen Bildungsauftrag vorbei, weshalb er an alle Verantwortlichen appelliere, sich an einem humanistischen Menschenbild zu orientieren, welches die metaphysische Dimension des Menschen nicht unzulässig beschneide. Zugleich erinnerte Zsifkovics an das praktische "Erfolgsrezept" der Hochschulstiftung, nämlich die gute Kooperation von Bund, Land und Diözese. Diese sei auch in der Zukunft der einzige Weg, um den Standort abzusichern, finanzielle Belastungen abzufedern und so einen Fortbestand der PH Burgenland in der heutigen Form zu garantieren.

An seinen ausdrücklichen Dank an den scheidenden Rektor und die Glückwünsche für die neue Rektorin der Hochschule knüpfte der Eisenstädter Bischof eine ausdrückliche Richtungsvision, die dem Bildungsstandort gut zu Gesicht stünde: "Ich wünsche mir, dass der pannonische Raum als Region des Vereinten Europa mit all seinen kulturellen, sprachlichen und ethnischen Farben vermehrt ins Zentrum der hier vermittelten Inhalte rückt und zu einem Proprium der PH Burgenland wird. Das würde die Hochschule einzigartig machen."

Engagement der Diözese für die Bildung
Einen wesentlichen Anteil an der Erfolgsgeschichte der PHB hat dabei die Diözese Eisenstadt, wie der Vorsitzende des Stiftungsrates, Richard Dienstl, weiß: "Die PH Burgenland ist als zentrale Gestalterin der LehrerInnen-Ausbildung Garantin der pädagogischen Qualitätsentwicklung und -sicherung des Landes. Ermöglicht wurde dies durch die Grundsatzentscheidung der Diözese Eisenstadt, ihr Engagement in der LehrerInnen-Ausbildung auch nach Auflösung der alten Pädagogischen Akademie für die PHB fortzusetzen."

Pionierarbeit und Entwicklungsverbund
Die Vorsitzende des Hochschulrates, Univ.-Prof. Agnieszka Czejkowska: "Vor zehn Jahren betrat die Pädagogische Hochschule Burgenland unter ihrem Gründungsrektorat Walter Degendorfer und Inge Strobl-Zuchtriegl völliges Neuland und leistete erfolgreiche Pionierarbeit. Gemeinsam mit anderen Hochschulen hat sie aktiv die Kooperation mit Universitäten gesucht und vorangetrieben. Diese sollte den Verbund Süd-Ost und eine gemeinsame LehrerInnen(aus)bildung hervorbringen." Dieser Entwicklungsverbund Süd-Ost ist ein Zusammenschluss von vier Pädagogischen Hochschulen (PHB, Kirchliche Pädagogische Hochschule Graz, Pädagogische Hochschule Kärnten, Pädagogische Hochschule Steiermark) und von vier Universitäten (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Karl-Franzens-Universität Graz, Kunstuniversität Graz, Technische Universität Graz).

PHB als "Gestaltungskraft für die Bildungsqualität"
Auch Diözesanökonom Direktor Dienstl würdigte die Arbeit der letzten zehn Jahre, deren Erfolg wesentlich mit der guten Kooperation der Handlungs- und Entscheidungsträger zusammenhänge: "Dank der konstruktiven Zusammenarbeit von Bund, Land und Diözese Eisenstadt, dank der organisatorischen und fachlichen Exzellenz des Rektorats und der InstitutsmitarbeiterInnen kann der Stiftungsrat auf eine höchst positive Entwicklung der Pädagogischen Hochschule als der maßgeblichen Gestaltungskraft für die Bildungsqualität im Burgenland blicken."

Der scheidende Rektor Walter Degendorfer bedankte sich für das gute Miteinander aller Beteiligten und unterstrich zugleich die Entwicklung der letzten zehn Jahre: "Die PH Burgenland konnte sich als regionales Kompetenzzentrum für LehrerInnenbildung mit einem spezifischen Profil in einem nationalen und internationalen tertiären Netzwerk gut positionieren."

Neue Herausforderungen brauchen "Bündelung der Kräfte"
Die neue Rektorin Sabine Weisz sieht große Herausforderungen im Bildungsbereich: "Man denke an die Digitalisierung oder an allgemeine gesellschaftliche Entwicklungen. Wir alle – Hochschulrat, Stiftungsrat, Leitungsteam und Lehrende der PH Burgenland – sind dabei gefordert, unseren Einsatz zu leisten. Eine Bündelung der Kräfte ist notwendig."

Entsprechend sieht auch die Diözese Eisenstadt ihr Engagement für die PH Burgenland als zentrale Bildungs- und Ausbildungsstätte für Pädagoginnen und Pädagogen im Burgenland als einen "Beitrag für die Bildungsqualität des Landes, was angesichts der gebotenen Haushaltsdisziplin und sinkender Kirchenbeitragseinnahmen keine Selbstverständlichkeit ist", so Diözesanökonom Dienstl, der zugleich dem Stiftungsrat der PHB vorsteht.

PHB als Garantin der "besten Bildung für jedes Kind"
Die neue Rektorin Sabine Weisz sieht ihre Aufgabe vor allem "im Bereitstellen von Strukturen, die unseren Lehrenden ein professionelles, forschungsbasiertes Arbeiten im gesamten pädagogischen Feld ermöglichen. Damit wollen wir die beste Bildung für jedes Kind im Bildungsland Burgenland gewährleisten."

Pädagogische Hochschule Burgenland
Am 1. Oktober 2007 begann die PHB – nach nur zwölf Wochen Vorbereitungszeit – ihren Betrieb aufzunehmen. Die PHB umfasst die Institute für Ausbildung und Schulpraktische Studien, für Personal- und Schulentwicklung an allgemein bildenden Schulen und für Elementarpädagogik, für Personal- und Schulentwicklung an berufsbildenden Schulen und für die religionspädagogische Bildung. Sie ist außerdem Sitz eines Kompetenzzentrums für Forschung und Entwicklung mit inhaltlichen Schwerpunkten auf neue Lehr- und Lernkultur, eLearning und Medienpädagogik sowie Mehrsprachigkeit und interkulturelle Bildung. Die PHB orientiert sich an einem Bildungsverständnis in der christlich-humanistischen Wertetradition, demzufolge Bildung zur Entfaltung des Menschen und damit zur Befähigung zu selbstbestimmtem, verantwortungsbewusstem und solidarischem Handeln beiträgt.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.martinus.at

 

 

 

 

 

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