WasserCluster Lunz führt seit zehn Jahren eine über hundertjährige Tradition
fort
Lunz/St. Pölten (nlk) - Seit zehn Jahren führt der WasserCluster Lunz eine über hundertjährige
Tradition der Gewässerforschung in Lunz am See fort. Vor vierzehn Jahren wurde die 1905 gegründete Biologische
Station geschlossen und die Zukunft der Gewässerforschung in der Seegemeinde war ungewiss – doch dank einer
Kooperation der Universität Wien, der Donau-Universität Krems und der Universität für Bodenkultur
Wien sowie der Förderung von Land Niederösterreich und Stadt Wien konnte 2007 der WasserCluster Lunz
eröffnet werden. Dieses Jubiläum wurde am 6. Oktober gemeinsam mit Partnern, Unterstützern und vielen
Interessierten gefeiert.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte im Zuge des Festaktes die Bedeutung der Wissenschaft für das
Land Niederösterreich und verwies in diesem Zusammenhang auf die Wissenschaftsachse, aber auch auf dezentrale
Einrichtungen wie den WasserCluster oder auch das Wolf Science Center. „Ohne Wasser gibt es kein Leben“, hob sie
im Gespräch mit Moderatorin Barbara Stöckl auch die Bedeutung der Forschungsarbeit in Lunz hervor: „Das
Thema beschäftigt nicht nur uns in Niederösterreich und Wien, sondern die gesamte Welt. Das heißt,
der WasserCluster hat nicht nur für uns eine große Bedeutung, sondern weltweit.“
Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl betonte die große Tradition dieser Forschungseinrichtung,
es freue ihn sehr, dass diese so weiterlebe. In Bezug auf die Forschungsarbeiten in Lunz hielt er fest: „Die Qualität
des Wassers ist von einer ganz besonderen Bedeutung.“ Im Blick nach vorne spiele vor allem die interdisziplinäre
Zusammenarbeit eine große Rolle, so der Bürgermeister der Stadtgemeinde Wien.
Im Zuge des Festaktes kamen auch Vertreter der Universität für Bodenkultur Wien, der Donau-Universität
Krems und der Universität Wien zu Wort. Hier in Lunz habe man einen der weltweit wenigen Standorte, die über
eine so lange Zeit in die ökologische Langzeitforschung investierten, meinte der Rektor der Universität
für Bodenkultur, Martin Gerzabek. Der Rektor der Donau-Universität Krems, Friedrich Faulhammer, betonte,
die Gründung in Lunz im Jahr 2007 sei auch ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Forschung an der Donau-Universität
Krems gewesen. Für die Universität Wien sagte Hubert Keckeis vom Institut für Limnologie und Ozeanographie:
„Für uns als Grundlagenforscher stellt Lunz ein zentrales Element für Lehre und Forschung dar.“
Über die Entwicklung des WasserClusters in Lunz informierten die beiden Geschäftsführer Thomas Hein
und Birgit Humpelstetter. Der WasserCluster habe sich „toll entwickelt“, sagte Thomas Hein: „Aus einem Projekt
hat sich eine starke Institution entwickelt.“ Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei von 16 auf 33 gestiegen,
ergänzte Birgit Humpelstetter.
Am WasserCluster Lunz haben in den vergangenen zehn Jahren Forschende und Studierende aus 31 verschiedenen Nationen
im Rahmen von 48 wissenschaftlichen Projekten aquatische Ökosysteme erforscht. Im Mittelpunkt der Arbeiten
stehen Themen rund um den Klimawandel, Diversitätsforschung, Stoffkreisläufe, Gewässermanagement
und Renaturierung von Gewässern. Die Ergebnisse der Forschung wurden in über 230 Fachpublikationen veröffentlicht.
Darüber hinaus ist das Lunzer Forschungszentrum zu einem wichtigen Standort für die universitäre
Lehre und internationale Ausbildung geworden. 120 Universitätskurse wurden in den vergangenen zehn Jahren
in Lunz abgehalten, insgesamt rund 5.400 Studierende nahmen daran teil. Darüber hinaus schlossen 50 Studierende
ihre Dissertation, Master-oder Bachelorarbeit am WasserCluster ab.
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