Der Digitalisierungskongress TrendIT der WK Kärnten zeigte mit einem Mix aus Workshops,
Keynotes und Beispielen, worauf sich Unternehmer vorbereiten müssen.
Klagenfurt (wk-ktn) - Sie wollen gerade ein Selfie schießen und ein Roboter reklamiert sich aufs Foto.
Zukunftsmusik? Nein. Auf der TrendIT Realität. Der Digitalisierungskongress für KMU gab am 4. und 5.
Oktober auf der Klagenfurter Messe einen Einblick in die Welt von morgen. Und zahlreiche Teilnehmende überzeugten
sich davon, wie diese aussehen wird.
Standort: Infrastruktur und menschliche Ressourcen
Es gehe darum, den Standort auf die Digitalisierung vorzubereiten, so IT-Sprecher Martin Zandonella bei der
offiziellen Eröffnung der TrendIT. „Wir brauchen mehr Infrastruktur und menschliche Ressourcen“, sagte Zandonella,
der dabei die flächendeckende Versorgung mit Glasfaserkabel und den noch immer herrschenden Fachkräftemangel
anspricht. Dabei sei vor allem die Politik gefordert. Für Landesrat Christian Benger ist die digitale Weiterentwicklung
wichtig für den Wirtschaftsstandort, was WKK-Präsident Jürgen Mandl und UBIT-Sprecherin Maria Radinger
unterstrichen: „Es geht nicht ohne Digitalisierung“, so der allgemeine Tenor.
Innovation: Best-of-Digital-Award
Wie bereits jetzt an der Zukunft gearbeitet wird, zeigten die eingereichten Projekte beim Best-of-Digital-Award.
Jurysprecher Christian Rupp lobte die innovativen Lösungen, die nach Kundennutzen, verwendeter Technologie
und Internationalität bewertet wurden. „Jeder Teilnehmer hat ein super Produkt“, so Rupp, der die Augmensys
GmbH von Helmut Guggenbichler unter den fünf Nominierten als Siegerprojekt vorstellte.
Geschäftsmodell: stiller Angriff
Aber zurück zu Robotern. Die können sogar ein ganzes Orchester ersetzen. Das zeigte Keynotespeaker
Karl-Heinz Land in einem kurzen Video. Er stellte seine Gedanken zum Digitalen Darwinismus und dessen Angriff auf
die Geschäftsmodelle vor. Der Angriff sei still, solange man nicht hinhört, denn: „Die Digitalisierung
ändert alles“, rief Land ins Publikum und hielt dabei immer wieder sein Smartphone in die Höhe, das schon
jetzt zum Supercomputer geworden ist und als Schlüssel, Bankomatkarte und Ausweis dient. Land stellt drei
Thesen zur Digitalisierung auf: Alles, was sich digitalisieren lässt, wird auch digitalisiert. Gleiches gilt
für die Vernetzung und Automatisierung.
„Wir müssen uns daran gewöhnen, dass unsere Vorstellungskraft die einzige Grenze ist“, prophezeite der
Experte, der greifbare Beispiele ablieferte: So gebe es bereits jetzt intelligente Pflaster, 3-D-Drucker, die ganze
Häuser drucken und implantierte Chips in Händen, die Türen öffnen – Land selbst hat sich einen
solchen bereits implantieren lassen. „Wir werden früher oder später Upgrades bekommen, um zum Beispiel
besser sehen zu können“, sagte Land.
Kunden: Service und Vernetzung
„Glauben Sie nicht, dass das Internet Ihr Gegner ist.“ Die Welt werde gerade neu verteilt, was vor allem Unternehmer
nutzen sollten. So wollen Kunden keinen „Information Overkill“, sondern Bewertungen, welches für ihn das angenehmste
Produkt sei. Dabei stehen Service im Vordergrund und die Vernetzung von Kunden und Unternehmen. Das wirke sich
auf Geschäftsmodelle aus, die zu überdenken seien, sowie auf die leistungsstärkeren Technologien.
„Die Digitalisierung ist das Nadelöhr, durch das wir müssen“, war Land überzeugt und erntete kräftigen
Applaus.
Workshops: digitales Know-how
Applaus war auch aus dem Nebenraum zu hören, wo zeitgleich einige Workshops über die Bühne gingen:
Facebook-Profi Karim-Patrick Bannour lieferte sein Know-how zum Thema „Umsatztreiber Social Media“. Markus Miklautsch
erklärte die Welt von digitalen Plattformen für den Onlineverkauf und Roland Toch zeigte, wie Sie im
Onlinebusiness durchstarten können. Außerdem gab es Infos über rechtliche Anforderungen im Kundenservice
und wie man sein mobiles Schaufenster richtig gestaltet.
Action: Digitalisierung zum Anfassen
In der Action Area konnten die Teilnehmenden sich von der digitalen Zukunft überzeugen - Drohnen, innovative
Verkehrsleitsysteme, intelligente Regale und Fahrsicherheitstechnik via Augemented Reality oder künftige Raumplanung.
Dazwischen drehte Roboter Edi seine Bahnen, machte Tiere nach, winkte den Interessierten und reklamierte sich wieder
auf das eine oder andere Selfie.
|