Wien/Stuttgart/Berlin (akzent) – Die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften
für Hämatologie und Medizinische Onkologie hat ihre Stellung als einer der wichtigsten Kongresse auf
dem Gebiet der Krebs- und Bluterkrankungen im deutschsprachigen Raum weiter ausgebaut. Vom 29. September bis zum
3. Oktober 2017 diskutierten rund 5.300 Expertinnen und Experten für medikamentöse Tumortherapie intensiv
über die Chancen neuer therapeutischer Ansätze wie zum Beispiel der Immunonkologie sowie über die
Bedeutung von unabhängigen akademischen Studien vor dem Hintergrund des enormen Wissenszuwachses im Fachgebiet.
Im Rahmen des Kongresses ehrten die Fachgesellschaften auch den wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchs.
Mit der Teilnahme von 167 Pflegekräften und 245 Studierenden wurde – wie bereits in den vergangenen Jahren
– der interdisziplinäre Ansatz der Jahrestagung und ihre Bedeutung für den wissenschaftlichen und ärztlichen
Nachwuchs deutlich.
Erstmals nach fünf Jahren fand die Jahrestagung wieder in Stuttgart statt. Prof. Dr. med. Lothar Kanz, Kongresspräsident
und Ärztlicher Direktor der Abteilung für Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Immunologie,
Rheumatologie und Pulmologie am Universitätsklinikum Tübingen, resümierte: "Gerade in Zeiten,
in denen das Wissen in der Onkologie und Hämatologie nahezu explosionsartig zunimmt, ist der intensive Austausch
zwischen den Kolleginnen und Kollegen aus der Grundlagen- und klinischen Forschung immens wichtig. Aus diesem Grund
freut es uns besonders, dass im Rahmen des diesjährigen Kongresses mehr als 600 wissenschaftliche Arbeiten
mit zum Teil sehr bedeutsamen Implikationen für die Diagnostik und Therapie von Blut- und Krebserkrankungen
vorgestellt wurden."
Dass die akademische Forschung dabei künftig viel stärker unterstützt werden sollte, betonte Prof.
Dr. med. Carsten Bokemeyer, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO und Direktor der II. Medizinischen
Klinik und Poliklinik für den Bereich Onkologie, Hämatologie und Knochenmarktransplantation mit Sektion
Pneumologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: "Die akademische Forschung ist durch viele Faktoren
zunehmend bedroht. Dabei wird es gerade in den nächsten Jahren immens wichtig sein, unabhängige akademische
Studien zu initiieren, um die vielen für die reale Versorgung in der Breite wichtigen Fragen nach der Zulassung
neuer Arzneimittel evidenzbasiert zu beantworten. Teilweise werden auch klinische Register notwendig sein, um den
tatsächlichen Nutzen neuer Arzneimittel im Versorgungsalltag kritisch zu bewerten und so zukünftig noch
besser die optimale Therapie für unsere Patientinnen und Patienten wählen zu können."
Preisverleihungen im Rahmen Jahrestagung 2017
Von besonderer Bedeutung ist für die ausrichtenden Fachgesellschaften die Förderung des wissenschaftlichen
und ärztlichen Nachwuchses. Bei der Jahrestagung 2017 wurden im Rahmen der Plenarsitzung "Stammzellen"
am Samstag, den 30. September 2017 folgende Preise für exzellente wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet
der Hämatologie bzw. Onkologie verliehen:
Preise der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie
Artur-Pappenheim-Preis: Der von der DGHO ausgeschriebene und mit 10.000 Euro dotierte Preis ist für eine wissenschaftliche
Arbeit bestimmt, die sich mit klinischen, experimentellen oder theoretischen Fragen der Hämatologie befasst.
In diesem Jahr wird der Artur-Pappenheim-Preis an Dr. med. Michael Hudecek vom Universitätsklinikum Würzburg
für seine Arbeit "The Nonsignaling Extracellular Spacer Domain of Chimeric Antigen Receptors Is Decisive
for In Vivo Antitumor Activity" vergeben.
Doktoranden-Förderpreis: Der ebenfalls von der DGHO ausgeschriebene und mit 3.000 Euro dotierte Doktoranden-Förderpreis
wird für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Hämatologie und Internistischen Onkologie verliehen,
die während des Studiums der Medizin, der Pharmazie oder der Biologie oder im Rahmen einer Dissertation im
Bereich der genannten Disziplinen entstanden sind. Den Doktoranden-Förderpreis erhält in diesem Jahr
Dr. med. Rouven Höfflin vom Universitätsklinikum Freiburg für seine Arbeit "Spatial niche formation
but not malignant progression is a driving force for intratumoural heterogeneity".
Ehrenpreis Geriatrische Onkologie der DGG/DGHO: Die Arbeitsgruppe Geriatrische Onkologie der Deutschen Gesellschaft
für Geriatrie (DGG) e.V. und die DGHO haben für das Jahr 2017 den Preis "Geriatrische Onkologie"
als Ehrenpreis für das Lebenswerk ausgeschrieben. Der Preis "Geriatrische Onkologie" wird seit 2007
jährlich als Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler und jährlich alternierend als Förderpreis
und als Ehrenpreis für das Lebenswerk für besondere Verdienste zur Förderung der geriatrischen Onkologie
ausgelobt. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr an Prof. Pierre Soubeyran vom Institut Bergonié
in Bordeaux verliehen.
Preise der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO)
Wilhelm Türk-Preis: Der mit 5.000 Euro dotierte Preis der Österreichischen Gesellschaft für
Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der klinischen
Hämatologie wird in diesem Jahr an Rui Pedro Correia Martins von der Medizinischen Universität Wien für
die Arbeit "Häm fördert die Hämolyse-induzierte Infektionsanfälligkeit durch Störung
von Phagozytenfunktionen" verliehen.
Wolfgang Denk-Preis: Der ebenfalls mit 5.000 Euro dotierte Preis für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet
der klinischen Onkologie der OeGHO geht 2017 an Martin Pichler von der Medizinischen Universität Graz für
seine Arbeit "TGenome-wide microRNA analysis identifies miR-188-3p as novel prognostic marker and molecular
factor involved in colorectal carcinogenesis".
Ehrenmitgliedschaft für langjährigen DGHO-Vorsitzenden
Für herausragende Verdienste um die Hämatologie und Onkologie sowie für das wissenschaftliche
und ärztliche Lebenswerk verleiht die DGHO in diesem Jahr die Ehrenmitgliedschaft an ihren langjährigen
Vorsitzenden Prof. Dr. med. Gerhard Ehninger. Ehninger hat seit 1994 den Lehrstuhl Innere Medizin I Dresden mit
Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie, Gastroenterologie, Infektiologie und Knochenmarktransplantation inne. Schwerpunkte
seiner Arbeit sind u. a. Bestimmungsmethoden und Pharmakokinetik von Zytostatika, Blutstammzelltransplantation
sowie der Aufbau von Fremdspenderdateien. Von 2004 bis 2012 war er Geschäftsführender Vorsitzender der
DGHO. Besonders verdient gemacht hat sich Ehninger auch durch sein Engagement als Gründungsgesellschafter,
Geschäftsführer und späterer Verwaltungsratsvorsitzender der Deutschen Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige
GmbH (DKMS).
Jahrestagung 2017 von DGHO, OeGHO, SGMO und SGH+SSH
Die Jahrestagung der deutschsprachigen Fachgesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie
ist einer der wichtigsten Kongresse für das Fachgebiet im deutschsprachigen Raum. Der diesjährige Kongress
versammelte vom 29. September bis zum 3. Oktober 2017 mehr als 5.300 nationale und internationale Experten aus
Wissenschaft und Medizin, um neue Ansätze in der Diagnostik und Therapie von Blut- und Krebserkrankungen vorzustellen
sowie die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen zu diskutieren. Ausführliche Informationen unter:
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