Bank of Montreal, CaixaBank, Commerzbank, Erste Group, IBM und UBS kooperieren, um eine offene,
Blockchain-basierte Handelsfinanzierungsplattform voranzutreiben
Montreal/Barcelona/Frankfurt/Wien (erstegroup) - Bank of Montreal (BMO), CaixaBank, Commerzbank und Erste
Group haben sich einer von UBS und IBM im Jahr 2016 gestarteten Initiative angeschlossen, deren Ziel die Errichtung
einer neuen globalen Handelsplattform auf Basis der Blockchain-Technologie ist. Der Zugang zu dieser neuen Plattform
mit dem Namen Batavia soll weltweit Unternehmen jeglicher Größe offen stehen. Die Plattform dient der
Finanzierung von Handelsaktivitäten aller Art, beispielsweise bei der Beförderung von Waren auf dem Luft-,
Land- oder Seeweg.
Aufbauend auf der von UBS und IBM gestarteten Initiative soll Batavia als Handelsfinanzierungsplattform auf Basis
des Blockchain-Projekts Hyperledger Fabric weiterentwickelt werden. Daran beteiligen sich die fünf Banken
und IBM unter Einbeziehung von Experten aus dem Transportwesen sowie Bankkunden um sicherzustellen, dass die Plattform
flexibel, benutzerfreundlich und kommerziell verwertbar ist. Anfang 2018 sollen über Batavia erste Pilottransaktionen
mit Kunden durchgeführt werden, die der Überprüfung bisheriger Entwicklungsschritte und dem weiteren
Ausbau der Plattform dienen.
Die neue globale Handelsfinanzierungsplattform soll Transaktionen effizienter, transparenter und kostengünstiger
gestalten und Unternehmen damit den weltweiten Aufbau von grenzüberschreitenden Handelsnetzen mit vielen Teilnehmern
erleichtern. Darüber hinaus wird Batavia es den beteiligten Parteien ermöglichen, Warensendungen von
der Auslieferung aus dem Lager über die Verladung in ein Flugzeug, einen LKW oder ein Schiff bis hin zur Ankunft
am Zielort zu verfolgen und während dieser Prozesse Zahlungen Schritt für Schritt automatisch freizugeben.
Die Plattform fördert die Herstellung von Kontakten unter den Teilnehmern eines Handelsnetzes und könnte
damit den globalen Handel wesentlich verändern. Die offene Gestaltung der Plattform macht sie für Banken,
Lieferanten und Behörden attraktiv. Sie wird zur Entstehung neuer Handelswege beitragen, neue Unternehmen
auf den Markt bringen und ehemals zeitaufwändige und kostspielige Abläufe beschleunigen.
Bisher mussten Handelspartner – Käufer, Verkäufer, deren Banken, Transportunternehmen, Inspektoren
und Regulatoren – für eine sichere Abwicklung von Handelsgeschäften umfangreiche papierbasierte Dokumentationen
erstellen. Diese Verfahren können Wochen dauern, verursachen Kosten, machen Daten anfällig für Fehler
durch manuelle Bearbeitungsschritte und binden Kapital. Verzögerungen und eine mangelnde Transparenz des Handels
erschweren Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen. Dies beschränkt ihre Möglichkeiten im grenzüberschreitenden
Handel und damit auch das Umsatzwachstum. Die Plattform Batavia wird den Nutzern die Bearbeitung und den Vergleich
von Dokumenten abnehmen und es Käufern, Verkäufern und deren Banken damit erlauben, Geschäfte mit
einem hohen Maß an Effizienz und Transparenz abzuwickeln.
Da in der Blockchain Verträge in einem permanenten, unveränderbaren Kontobuch („Ledger“) digital erfasst
werden, sind Abläufe sehr transparent und können von allen an einer Transaktion teilnehmenden Parteien
eingesehen werden. Bis zur Erfüllung eines Kontraktes wird dessen Status automatisch über von IoT-Sensoren
(IoT steht für Internet of Things bzw. auf Deutsch Internet der Dinge) oder Nutzern gelieferten Daten automatisch
aktualisiert. Durch die Sicherstellung einer korrekten Datenweitergabe wird Batavia den Nutzern Zeit und Geld ersparen,
da Überprüfungen durch Dritte reduziert werden können, auch die Gefahr von Irrtümern, Manipulationen
und Streitigkeiten wird stark verringert. Wenn alle an einer Transaktion Beteiligten Zugang zu einer einheitlichen
Darstellung der Fakten haben, schafft das untereinander mehr Vertrauen, was wiederum die Errichtung größerer,
dezentraler Netzwerke und in der Folge höhere Umsätze ermöglicht.
Bank of Montreal
„BMO kann mit großem Stolz auf seine führende Rolle bei der Entwicklung innovativer Lösungen für
die Handels- und Lieferkettenfinanzierung verweisen. Wir sind bestrebt, unseren Kunden und der Bank einfache und
effiziente Lösungen auf Basis von Technologien, die Kosten-, Effizienz- und Risikovorteile schaffen, zu bieten“,
so Jeffrey Shell, Managing Director und Head of Global Trade & Banking von BMO. „Für uns ist die Teilnahme
an dieser Initiative sehr spannend, und wir erwarten uns von ihr die Entwicklung realer, positiver Ergebnisse für
unsere Kunden in Nordamerika und weltweit. Durch unsere Teilnahme an Batavia behaupten wir den hohen Stellenwert,
den wir für unsere Kunden vor dem Hintergrund der Weiterentwicklung der Finanzdienstleistungsindustrie besitzen."
CaixaBank
„Die CaixaBank verfolgt ein absolut kundenzentriertes Innovationsmodell, wobei Technologien und originäre
Produkte Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen zugute kommen. Die Nutzung der Blockchain-Technologie
bietet enorme Möglichkeiten für die Förderung der Digitalisierung, bereitet aber auch – was noch
wichtiger ist – in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern den Weg für internationale Projekte, die zum
Nutzen unserer Kunden konzipiert und gestaltet werden. Die Plattform Batavia ist ein ausgezeichnetes Beispiel für
diesen Ansatz, da sie es uns ermöglicht, die Außenhandelsdienstleistungen, die CaixaBank ihren weltweit
tätigen Kunden bietet, weiter auszubauen", sagte Jordi Fontanals, CaixaBank Chief Operating Officer.
Commerzbank
„Die Commerzbank wickelt rund 30% des deutschen und einen erheblichen Anteil des europäischen Außenhandels
ab. Als starker Partner in der internationalen Handelsfinanzierung bieten wir unseren Kunden erstklassige Lösungen
und helfen ihnen zugleich dabei, Risiken abzusichern. Mit dieser Zusammenarbeit und der geplanten Plattform möchten
wir eine Vorreiterrolle bei der Erforschung moderner Technologien einnehmen und die digitale Transformation von
Prozessen in der internationalen Handelsfinanzierung weiter vorantreiben“, sagte Bernd Laber, Group Executive Trade
Finance & Cash Management, Commerzbank AG
Erste Group
„Der Erste Group ist es ein Anliegen, Innovationen umzusetzen, die unseren Kunden mehr Transparenz, Effizienz und
Nutzen bei der Verfolgung ihrer geschäftlichen und finanziellen Interessen bieten. Durch die Umgestaltung
der Abläufe in der internationalen Handelsfinanzierung verspricht die Plattform Batavia, den Außenhandel
zu fördern und damit in den Volkswirtschaften unserer Region auch einen wesentlichen Pfeiler des Wohlstands
zu stärken“, so Patrick Götz, Head of Corporate Flow Products der Erste Group Bank AG mit Sitz in Wien.
IBM
„Wir arbeiten mit hunderten Kunden an der Umsetzung von Blockchain-Lösungen. Dabei hat sich gezeigt, dass
die Finanzierung des globalen Handels jener Bereich ist, wo Innovation am dringendsten erforderlich ist“, erklärte
Fabio Keller, IBM Project Lead. „Über Batavia sollen große, globale, multi-modale Netzwerke geschaffen
werden, die jeden Schritt des Handelsprozesses transparent und vertrauenswürdig darstellen. Damit hat diese
Plattform hohes Potenzial, die Art und Weise, wie Unternehmen weltweit miteinander Geschäfte machen, tiefgreifend
zu verändern.“
UBS
„Heute ist die Absicherung und Finanzierung von Handelsgeschäften für Unternehmen noch sehr mühsam“,
meinte Beat Bannwart, Head Strategic Innovation & Market Development, Corporate & Institutional Clients
bei UBS. „In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden wollen wir diesen eine gänzlich neue Erfahrung bieten,
indem wir auf Grundlage neuer Technologien und durch die Schaffung eines offenen Ökosystems ein einfaches,
digitales, automatisiertes Verfahren für den Abschluss, die Absicherung und die Finanzierung ihrer internationalen
Handelsgeschäfte zur Verfügung stellen."
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