Für Umwelt-Generaldirektor Calleja jede Investition in Natur auch ökonomisch sinnvoll
München/Innsbruck (lk) - Für die „graue Infrastruktur“, die Straße und die Schiene, gibt
es bereits ein europaweites Netzwerk mit internationalen Planungen, gemeinsamen Projekten und mit einem großen
Budget – für die Jahre 2014 bis 2020 sind das 13,2 Milliarden Euro aus gemeinsamen EU-Budget. Nach dem Vorbild
dieser so genannten TEN-T (Transeuropean Network - Transport) wollen die Alpenregionen, die in der EUSALP (EU Strategy
for the Alpine Region) zusammengeschlossenen Alpenregionen eine Modellregion für Grüne Infrastruktur
(TEN-G) gründen. Gehen soll es dabei, nach der auf der Münchner MinisterInnenkonferenz beschlossenen
Deklaration, um ein strategisch geplantes Netzwerk aus Naturräumen und naturnahen Flächen, die so bewirtschaftet
werden, dass bei gleichzeitigem Schutz eine Vielfalt an naturnahen Dienstleistungen und Nutzungsmöglichkeiten
geschaffen wird.
Sieben Länder machen Druck für die Umwelt
Auf Einladung der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf trafen sich VertreterInnen der 48 EUSALP-Regionen
aus den sieben Alpenstaaten Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Slowenien, Liechtenstein und der
Schweiz in München. Aus Österreich mit dabei waren unter anderen der Kärntner Umweltlandesrat Rolf
Holub, die Salzburger Umweltlandesrätin Astrid Rössler und in Vertretung der Wiener Planungsstadträtin
Maria Vassilakou der Landtagsabgeordnete Rüdiger Maresch. International waren neben dem EU-Umwelt-Generaldirektor
Daniel Calleja Crespo etwa die slowenische Umweltstaatssekretärin Lidija Stebernak, der Trentiner Verkehrsminister
Mauro Gilmozzi, Piemonts Umweltminister Alberto Valmaggia, Alpenkonventions-Generalsekretär Markus Reiterer
und viele andere vertreten.
Aufschwung und neue Arbeitsplätze möglich
Während die Salzburger Umweltlandesrätin Astrid Rössler die Verbindung der modernen Berg- und Landwirtschaft
mit der Bewahrung der Artenvielfalt als wichtige Herausforderung betonte, unterstrich Kärntens Landesrat Rolf
Holub, dass Investitionen in Grüne Infrastruktur wirtschaftlich besonders wertvoll sind, weil sie nicht nur
unsere Umwelt schützen, sondern auch für Aufschwung und neue Arbeitsplätze sorgen. LHStvin Ingrid
Felipe versprach, sich in Österreich dafür einzusetzen, dass die nächste Bundesregierung sich in
Sachen Umweltschutz und Schwerpunkt auch nachhaltige Investitionen ebenso stark machen werde, wie für den
besonders im klimasensiblen Alpenraum notwendige Klimaschutzmaßnahmen. „Der Alpenraum kann eine Modellregion
für grüne Infrastruktur werden“, sagt die Tiroler LHStvin und betont, dass Tirol sich im Vorsitz der
Mobilitätsgruppe der EUSALP im Jahr 2018 massiv für bessere Luft und weniger Schadstoffe im Alpenraum
engagieren wird.
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