Landesrätin Dunst: „Beim Tierschutz steht die sach- und artgerechte Haltung und Nutzung
von Tieren durch den Menschen im Mittelpunkt und reicht vom Schutz der Heim- bzw. Haustiere bis hin zu den Nutztieren
auf unseren landwirtschaftlichen Betrieben.“
Eisenstadt (blms) - Den Welttierschutztag am 4. Oktober 2017 nahm die für den Tierschutz zuständige
Landesrätin Verena Dunst zum Anlass, um eine Überblick über den Tierschutz im Burgenland zu geben.
Der nachhaltige Tierschutz im Burgenland funktioniere auch wegen dem mustergültig funktionierenden Burgenländischen
Tierschutzhaus Sonnenhof sehr gut, so die Landesrätin. Die Aufnahme, Erstversorgung und medizinische Betreuung
herrenloser Haustiere – im Burgenland sind davon, im Gegensatz zu Großstädten wie Wien, vor allem Hunde
und Katzen betroffen – funktioniere im Burgenland flächendeckend. Über das Tierschutzgesetz sind auch
die 171 burgenländischen Gemeinden in den Tierschutz mit eingebunden. Mit der Tierschutzgesetznovelle 2017
wird das Tierschutzgesetz an neue Entwicklungen auf dem Gebiet des Tierschutzes angepasst. „Beim Tierschutz steht
die sach- und artgerechte Haltung und Nutzung von Tieren durch den Menschen im Mittelpunkt und reicht vom Schutz
der Heim- bzw. Haustiere bis hin zu den Nutztieren auf unseren landwirtschaftlichen Betrieben.“ Landesrätin
Verena Dunst wird auch heuer wieder Tierschutzpreise für besondere Leistungen auf dem Gebiet des Tierschutzes
verleihen und die Budgetmittel für die Katzenkastration für das Jahr 2018 aufstocken, dass kündigte
Landesrätin Dunst heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Mag.a Dr.in Dagmar Pieler vom Amt der Burgenländischen
Landesregierung - Referat Veterinärdirektion und Tierschutz und dem Leiter des Tierschutzhauses Sonnenhof
Mag. Wolfgang Böck an. Auch ein Gnadenhof Süd ist in Planung.
Heuer wird es für besondere Leistungen auf dem Gebiet des Tierschutzes bei Heimtieren und für landwirtschaftliche
Nutztiere Preise geben. Mit dem Tierschutzpreis soll der Tierschutz in den öffentlichen Fokus gerückt
werden. Beim Tierschutz steht die sach- und artgerechte Haltung und Nutzung von Tieren durch den Menschen im Mittelpunkt
und reicht vom Schutz der Heim- bzw. Haustiere bis hin zu den Nutztieren auf unseren landwirtschaftlichen Betrieben.
Für eine nachhaltige und positive Veränderung im Tierschutz zielt ein guter Teil der Arbeit auf die Verhinderung
und Vermeidung von Tierleid ab. „Nur durch Information, Beratung, Erklärung und mit pädagogischen Mitteln
ist es möglich, den richtigen Umgang mit, sowie Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl der Menschen
gegenüber Tieren, zu fördern. Es muss vermittelt werden, dass man sich vor der Anschaffung eines Tieres
auch der damit verbundenen Voraussetzungen und Konsequenzen bewusst ist, damit dem Tier ein gutes Zuhause geboten
wird und es einen positiven Einfluss auf Menschen ausüben kann“, so Dunst.
Sonnenhof leistet mustergültige Arbeit
„Die Mitarbeiter des Burgenländischen Tierschutzhauses Sonnenhof leisten eine mustergültige Arbeit“,
lobt Dunst. Im Sonnenhof können bis zu 100 Katzen und 70 Hunde und diverse Kleintiere untergebracht werden.
Heuer konnte laut Böck bis September 458 Tiere wieder ein neues Zuhause gefunden werden. „Auch die Rückgabe
an die Tierbesitzer ist gestiegen. Das betrifft vor allem Hunde. Mit ein Grund dafür ist, dass viele Hundebesitzer
ihre Tiere ordnungsgemäß chippen und registrieren lassen“, so Sonnenhof-Leiter Mag. Wolfgang Böck.
Seit 2010 müssen alle in Österreich gehaltenen Hunde mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein. Hunde,
die aus anderen EU-Ländern nach Österreich verbracht werden, müssen ebenfalls mit einem Mikrochip
gekennzeichnet sein bzw. werden.
Gnadenhof Süd und Katzenkastrationsaktion
Wie in allen anderen Tierheimen in Österreich gibt es auch im Burgenland die Situation, dass die Zahl
der abgenommen und aufgefundenen Hunde, die aufgrund diverser Gründe (Aggressivität, Alter, Aussehen)
nicht mehr vermittelt werden können. Dazu Landesrätin Verena Dunst: „Für diese Fälle soll in
den nächsten Jahren im Landessüden eine Anlaufstelle geschaffen werden, wo nicht nur diese „Dauermieter“
untergebracht und entsprechend betreut und eventuell resozialisiert werden können, sondern auch ein Erstaufnahmezentrum
für im Landessüden aufzunehmende Hunde und Katzen geschaffen werden. Aktuell befinden wird uns bei diesem
Projekt in der Sondierungsphase.“ Damit die weltweit steigende Population von Streunerkatzen einigermaßen
eingedämmt werden kann, wird es im Burgenland die Katzenkastrationsaktion auch im kommenden Jahr wieder geben.
Die Bezuschussung dieser notwendigen Aktion wird für das kommende Jahr 2018 auf 30.000 EURO erhöht. Die
Kastration ist Experten zufolge die einzige nachhaltige Form, um eine unkontrollierte Vermehrung von Streunerkatzen
zu verhindern.
Welttierschutztag
Seit 1931 wird der 4. Oktober offiziell als Welttierschutztag begangen. Tierschutzverbände auf der ganzen
Welt machen an diesem Tag auf die Rechte der Tiere aufmerksam. Der internationale Aktionstag ist zugleich Namenstag
des Heiligen "Franz von Assisi", der als erster, engagierter Tierschützer bekannt ist. Der Welttierschutztag
soll auf das Leid der Tiere aufmerksam machen, welches durch den Menschen verursacht wird. Oft werden Nutz- und
Haustiere unter schlechten Bedingungen gehalten oder vernachlässigt. Heinrich Zimmermann, ein deutsch-jüdischer
Schriftsteller, stellte nach jahrelangem Kampf für den Tierschutz einen Antrag auf die Einführung eines
Tierschutztages. 1931 wurde sein Antrag auf dem Florenzer Tierschutzkongress aufgenommen und schließlich
mit dem Welttierschutztag umgesetzt.
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