Erstes Halbjahr 2017: Gesamtüberblick über den österreichischen Einfamilienhausmarkt
Amstetten (remax) - Rückgang bei der Anzahl von Einfamilienhaus-Verkäufen: Nach zwei außerordentlich
guten Jahren liegt die Anzahl der neu verbücherten Einfamilienhausverkäufe im ersten Halbjahr 2017 um
-5,9% hinter dem Vorjahr, aber trotzdem noch um 25% über dem Niveau von 2014 und 2013. Für 4.936 Einfamilienhäuser
registrierte das Amtliche Grundbuch von Jänner bis Juni neue Eigentümer. Diese bezahlten dafür in
Summe 1,3 Mrd. Euro, um 85 Mio. Euro (+6,8%) mehr als im Vergleichszeitraum 2016. Damit stellen die Einfamilienhäuser
8,2% aller 60.312 im ersten Halbjahr 2017 registrierten Immobilientransaktionen dar, wertmäßig ist der
Anteil höher, er liegt bei 9,6% des Gesamtmarktes.
Dies meldet das Maklernetzwerk RE/MAX im RE/MAX ImmoSpiegel für die Kategorie Einfamilienhäuser im ersten
Halbjahr 2017. Grundlage dafür ist die Gesamtauswertung aller Immobilien-Kaufverträge die im Grundbuch
2017 verbüchert wurden und von IMMOunited – den Experten für Immobiliendaten – ausgelesen und als Kaufvertragssammlung
veröffentlicht werden.
Der Gegenwert für ein Einfamilienhaus lag heuer typischerweise bei 223.364 Euro und damit um +9,4% höher
als im ersten Halbjahr 2016. „Dieser Preisanstieg innerhalb eines Jahres ist für Einfamilienhäuser untypisch
und in erster Linie in der aktuellen Marktsituation begründet. Einer weiterhin überdurchschnittlich hohen
Nachfrage stand ein rückläufiges Angebot gegenüber, viele möchten die aktuell noch einmalig
niedrigen Kreditzinsen nutzen und investieren in einen Hauskauf und damit in maximale Lebensqualität. Denn
der Wohntraum der meisten Österreicher ist ja immer noch ein eigenes Haus", sagt der Geschäftsführer
von RE/MAX Austria, Bernhard Reikersdorfer, MBA.
NIEDERÖSTERREICH: Das Einfamilienhaus-Bundesland
Was für Wien der Wohnungsmarkt ist, ist für Niederösterreich der Einfamilienhaus-Markt.
Mit einem Anteil von 31,7% aller verbücherten Einfamilienhäuser ist Niederösterreich für den
Gesamtmarkt so wichtig wie die Bundesländer Wien, Burgenland, Kärnten, Wien, Salzburg, Tirol und Vorarlberg
zusammen. In Niederösterreich wurden heuer im Halbjahr 1.567 Einfamilienhäuser verbüchert. Das sind
nach den Berechnungen der RE/MAX-Experten um +6,5% mehr als im Rekordjahr 2016. Der Gegenwert der verkauften Einfamilienhäuser
belief sich im ersten Halbjahr 2017 auf 310 Mio. Euro und liegt damit um +5,6% über dem Vergleichszeitraum
2016.
Typischerweise erhielten die Verkäufer heuer im Schnitt 178.032 Euro für ein Einfamilienhaus und damit
nur unmerklich mehr als im Vorjahr. Dabei sind die unteren Preise der gehandelten Einfamilienhäuser leicht
nach unten gegangen. Ein Viertel aller verkauften Einfamilienhäuser in Niederösterreich kostete weniger
als 85.000 Euro. Im oberen Preisviertel sind die Preise minimal gestiegen, nämlich auf 260.000 Euro oder mehr.
Wiener Umland und Waldviertel
„Die Diskrepanz zwischen den Einfamilienhauspreisen in den bekannt hochpreisigen Gegenden um Wien, vor allem
im Süden von Wien, und dem oberen Wald- und Weinviertel war immer schon erheblich. Aber die Schere geht noch
weiter auf. Mittlerweile erhält man für ein typisches Einfamilienhaus im Bezirk Mödling 8 Einfamilienhäuser
im Bezirk Waidhofen/Thaya", sagt Mag. Anton Nenning. „Dass sich also die Politik Gedanken machen sollte, wie
man den ländlichen Raum als Lebensraum und damit auch als Arbeits- und Wohngegend attraktiver macht, ist ein
Gebot der Stunde. Denn das würde allen helfen. Am Land, weil die Menschen bleiben, um dort zu arbeiten und
zu wohnen und in den Städten und in deren Umland, weil der Zuzug geringer und damit der Preisdruck nachlassen
würde.“
Die typischen Preise für Niederösterreichs Einfamilienhäuser teilen sich in mehrere Gruppen: Der
Bezirk Mödling spielt mit 448.389 Euro in einer eigenen Liga. Danach folgt, mit Respektabstand und 275.363
Euro pro Einfamilienhaus, der Bezirk Baden, dahinter Korneuburg mit 258.645 Euro, Tulln mit 243.342 Euro, St. Pölten-Land
mit 236.514 Euro und Bruck/Leitha mit 228.814 Euro.
In Gruppe 3 liegt der typische Preis für ein Einfamilienhaus unter 200.000 Euro und regional etwas zerstreut:
St. Pölten Stadt liegt bei 194.292 Euro, der Bezirk Wr. Neustadt (Stadt und Land) bei 193.681 Euro, der Bezirk
Amstetten im Westen mit der Statutarstadt Waidhofen/Ybbs bei 184.201 Euro, Krems (Stadt und Land) bei 168.563 Euro
und Gänserndorf bei 160.887 Euro für ein Haus im Grünen.
Die Gruppe 4 mit Einfamilienhauspreisen unter 150.000 Euro ist meist charakterisiert durch einen für Niederösterreich
überdurchschnittlichen Gebirgsanteil: Neunkirchen mit 147.782 Euro, Scheibbs mit 135.404 Euro, Lilienfeld
mit 130.344 pro Einfamilienhaus, geografisch etwas anders gelagert ist Mistelbach mit 114.726 Euro und wieder in
Bergesnähe der Bezirk Melk mit 114.395 Euro.
Die fünfte Gruppe umfasst die nördlichen Bezirke im Wald- und Weinviertel mit Einfamilienhäusern
unter 100.000 Euro, die Schnäppchen-Gegenden also: Hollabrunn mit 99.188 Euro, Horn mit 84.877, Zwettl mit
79.378, Gmünd mit 70.426 und Waidhofen/Thaya mit 57.514 Euro für ein Einfamilienhaus.
Baden wieder mit den meisten Einfamilienhaus-Käufen
Die meisten Einfamilienhäuser im ersten Halbjahr 2017 wurden im Bezirk Baden (148) verkauft, gefolgt von
Gänserndorf mit 141, Mistelbach mit 118, Neunkirchen und St. Pölten Land mit jeweils 100. Die geringsten
Bewegungen waren in den Bezirken Zwettl, Scheibbs und St. Pölten Stadt.
Die Preisentwicklungen für Einfamilienhäuser zeigte 2017 nach den Berechnungen von RE/MAX Research in
den meisten Bezirken nach oben. Ausnahmen sind die Bezirke Gänserndorf, Gmünd, Horn, Krems, Scheibbs
und Waidhofen/Thaya.
Die Vergleichbarkeit mit den Vorjahrswerten hinkt allerdings in den Bezirken, die aufgrund der Aufteilung des Bezirkes
Wien-Umgebung gewachsen sind: Nämlich Tulln, Korneuburg und vor allem die Bezirke St. Pölten Land und
Bruck/Leitha, dort hat sich das Preisgefüge aufgrund der neuen Nähe zu Wien statistisch nach oben verschoben.
Die Preistendenzen der mengenmäßig wichtigsten NÖ-Bezirke: Baden +1,4%, Gänserndorf
-4,5%, Mistelbach +10,6%, Neunkirchen +12,8%, Hollabrunn +6,7%, Wr. Neustadt +9,8% und Mödling +20,4%
Im Fünf-Jahres-Vergleich haben die Preise in Niederösterreich um +23,4% zugelegt.
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STEIERMARK: knapp vor Oberösterreich bei der Anzahl
Die steirischen Einfamilienhaus-Verkäufer lukrierten im ersten Halbjahr 2017 179 Mio. Euro, um -1,8% weniger
als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und zwar aufgrund der geringeren Verkaufszahlen. Die Anzahl ist laut RE/MAX-Experten
im Halbjahresvergleich um -11,9% auf das Niveau zwischen 2014 und 2015 zurückgegangen. Mit 891 neu verbücherten
Einfamilienhäusern hat die Steiermark auch heuer Oberösterreich wieder hinter sich gelassen. Die Steirer
bewerkstelligten somit 18,1% aller Einfamilienhaus-Käufe in Österreich. Laut RE/MAX Research brachte
ein steirisches Einfamilienhaus dem Verkäufer typischerweise 184.066 Euro und damit um +10,9% mehr als im
ersten Halbjahr 2016.
Fast die Hälfte des Einfamilienhaus-Investments in und um Graz
In Graz und Graz-Umgebung fanden bis Jahresmitte 2017 33,9% aller steirischen Einfamilienhaus-Käufe statt.
Ihr Wertanteil lag sogar bei 47,8% der Landessumme, wieder um 2 weitere Prozentpunkte mehr als 2016.
Die Ursache dafür ist einfach: der Preis für ein Einfamilienhaus liegt in der Stadt bei 310.319 Euro
und somit mehr als doppelt so hoch wie in sechs steirischen Landbezirken.
Auch Graz-Umgebung mit einem Einfamilienhauspreis von 231.646 Euro liegt mit Abstand über den anderen Bezirken.
Zum Vergleich die typischen Einfamilienhauspreise im ersten Halbjahr 2017 in den Bezirken in absteigender Reihenfolge:
Leibnitz 183.745 Euro (+4,8%), Deutschlandsberg 174.837 Euro (+27,5%), Weiz 166.733 Euro (+26,2%), Liezen 163.722
Euro (-3,3%), Voitsberg 156.329 Euro (+27,4%), Leoben 130.183 Euro (+12,1%), Murtal 129.830 (-16,7%), Bruck-Mürzzuschlag
128.878 Euro (-0,9%), Hartberg-Fürstenfeld 126.162 (+14,9%) und Südoststeiermark 107.644 Euro (-12,0%).
Die neuen Doppelbezirke legen zu
Während die Anzahl der verkauften Einfamilienhäuser im Bundesland noch hinter dem Vorjahr liegt,
zeigen 3 Bezirke erhöhte Dynamik: Bruck-Mürzzuschlag verzeichnet +7,4% mehr Einfamilienhaus-Verkäufe,
Hartberg-Fürstenfeld +22,0% und die Südoststeiermark +7,3%.
Im 5-Jahres-Vergleich haben sich die Preise in der Steiermark um +20,6% nach oben gedreht.
OBERÖSTERREICH: Nach Vorjahressprung folgt Konsolidierung
In Oberösterreich verbücherten die Grundbuchsverantwortlichen im ersten Halbjahr 837 Einfamilienhäuser,
um -11,4% weniger als im Vorjahr. Der Gesamt-Verkaufswert belief sich auf 197,1 Mio. Euro, das sind um -1,5% weniger
als im ersten Halbjahr 2016.
Oberösterreich: Die goldene Mitte
Der typische Verkaufspreis eines Einfamilienhauses in Oberösterreich erreichte neue Höhen, nämlich
224.254 Euro, das sind um satte +12,5% mehr als 2016. Das bedeutet Rang 5 – damit liegt Oberösterreich wieder
exakt in der Mitte im Bundesländer-Ranking.
Braunau fällt hinter Linz-Land und Wels zurück
Während Ende 2016 in Braunau die meisten Einfamilienhäuser gedreht wurden, führen im ersten Halbjahr
2017 Linz-Land mit 109 und Wels (Stadt und Land) mit 92 Einfamilienhauskäufen die Verbücherungsstatistik
an, gerade noch am Stockerl der Bezirk Braunau mit 65 Einfamilienhäusern und knapp dahinter der Bezirk Gmunden
mit 64. Im Linzer Umland und im Bezirk Wels sind die Einfamilienhäuser-Stückzahlen um über 20% nach
oben geschnellt, in Braunau dagegen um -30% zurückgegangen.
Gmunden hinter Linz am teuersten
Spitzenreiter im Preisranking der Einfamilienhäuser ist naturgemäß die Landeshauptstadt mit
354.828 Euro (+4,1%). Unter den Flächenbezirken führt Gmunden mit 296.047 Euro (+26,1%). „Die Nachfrage
nach Einfamilienhäusern im Bezirk Gmunden ist hervorragend, aber das Angebot kann nicht schritthalten, im
Gegenteil, es waren und sind weniger Einfamilienhäuser am Markt als noch vor ein, zwei Jahren", erklärt
Philip Steinkogler, RE/MAX Traunsee.
Linz Land rangiert auf Platz 2 mit 283.065 Euro (+6,9%), auf Platz 3 Urfahr-Umgebung mit 260.460 Euro (+14,8%),
Platz 4 für Wels (Stadt und Land) mit 255.135 Euro (+2,8%) vor dem Bezirk Vöcklabruck mit 230.236 Euro
(+6,8%) und Steyr (Stadt und Land) mit 218.677 Euro (+16,1%). Die weiteren Einfamilienhauspreise nach Bezirken
in absteigender Reihenfolge: Braunau 203.397 Euro (+7,2%), Ried, sicherlich ein Ausreißer im Mehrjahresvergleich,
mit 193.837 Euro, Kirchdorf mit 189.400 Euro (+11,5%), Freistadt 159.119 Euro (-10,5%), Schärding 144.396
Euro (+6,2%) und Grieskirchen mit 142.645 Euro (+2,9%). Für die Bezirke Eferding, Perg und Rohrbach sind die
Statistikzahlen aufgrund der geringen Anzahl an verbücherten Einfamilienhäuser zu wenig aussagekräftig.
Im Fünf-Jahres-Vergleich haben die Einfamilienhauspreise in Oberösterreich um +26,3% zugelegt.
KÄRNTEN: bei den Einfamilienhäusern die Nr. 4!
Mit 450 neu verbücherten Einfamilienhäusern im ersten Halbjahr 2017, um ganze 75 Verkäufe (-14,3%)
weniger als 2016, fällt Kärnten knapp unter das Niveau von 2015 und landet trotzdem im Bundesländervergleich
klar auf dem 4. Platz.
Dem Verkaufswert nach liegt Kärnten mit 92 Mio. Euro auf Rang 7, hinter Salzburg und vor Vorarlberg. Immerhin
fehlen zur Jahreshalbzeit -20 Mio. Euro, also -18,1% an Verkaufswert im Vergleich zum Vorjahres-Halbjahr.
Preisanstieg moderat
Daraus zu schließen, dass die Kärntner Einfamilienhaus-Preise generell zurückgegangen wären
ist allerdings falsch. Im Gegenteil, sie sind um +2,7% auf typischerweise 187.954 Euro gestiegen. Die Diskrepanz
erklärt sich aus weniger Objekten in absoluten Spitzenlagen (üblicherweise am See mit Bergblick), die
beim Gesamtumsatz stärker durchschlagen als bei der Berechnung des typischen Preises.
„Mit Ausnahme von Klagenfurt Land und Spittal an der Drau zeigen alle anderen Bezirkspreisindikatoren nach oben.
In diesen beiden Bezirken sind Preisausschläge nach oben und unten immer dann festzustellen, wenn die Anzahl
der Immobilien mit Seeblick oder nahe am See oder gar direkt am See gerade stark schwankt", erklärt Daniel
Lobnik, MSc. von RE/MAX Pro in Klagenfurt.
Bei der Anzahl führt Klagenfurt (Stadt + Land) mit 132 verbücherten Einfamilienhäusern vor Villach
(Stadt + Land) mit 94 Einheiten im ersten Halbjahr 2017. Der Bezirk Spittal liegt mit 62 Einfamilienhäusern
exakt im langjährigen Mittel, Wolfsberg folgt mit 54 und St. Veit mit 45 Einheiten, so die RE/MAX-Experten.
Im ersten Halbjahr haben die Einfamilienhauskäufer in Kärnten im Schnitt 187.954 Euro bezahlt. In
der Landeshauptstadt 263.904 Euro, im Bezirk Klagenfurt-Land 214.443 Euro, im Bezirk Feldkirchen 209.984 Euro und
in Stadt und Land Villach 205.712 Euro. Unter dem Landesschnitt liegen die Einfamilienhauspreise in den Bezirken
Spittal/Drau mit 158.502 Euro, Wolfsberg mit 155.317 Euro, St. Veit mit 136.269 Euro und ebenso in Völkermarkt
und Hermagor.
Im Fünf-Jahres-Vergleich sind die Preise für Kärntner Einfamilienhäuser um +28,3% gestiegen,
die größten Steigerungen waren in den Bezirken Villach und Völkermarkt zu verzeichnen, die geringsten
in Spittal und Klagenfurt-Land.
BURGENLAND verkauft mehr Einfamilienhäuser als Tirol
Im ersten Halbjahr 2017 wurden im Burgenland 331 und damit exakt gleich viele wie 2016 verbüchert. Das
sind um 10% mehr als in Tirol und mehr als in Salzburg, Vorarlberg oder Wien.
Die Anzahl der verkauften Einfamilienhäuser bedeutete 6,7% der nationalen Einfamilienhaus-Verkaufsmenge. Dagegen
entsprachen die 46,5 Mio. Euro nur 3,5% des österreichischen Einfamilienhaus-Investments.
Einfamilienhausmarkt im Aufholmodus
Während Eisenstadt (Stadt, Umgebung, Rust) mit 43 Einheiten noch um ein Drittel und Oberpullendorf bzw.
Oberwart noch um rund 25% hinter dem Vorjahr liegen, gleichen die anderen Bezirke dies aus, allen voran die Bezirke
Mattersburg mit 57 und Güssing mit 62 verbücherten Einfamilienhäusern.
Nach Meinung der RE/MAX-Experten kommt der burgenländische Immobilienmarkt immer besser in Schwung.
See vor Landeshauptstadt
Im Bezirk Neusiedl am See wurden im ersten Halbjahr 2017 die höchsten Durchschnittspreise für Einfamilienhäuser
bezahlt, nämlich 211.411 Euro. Dies ist um die Hälfte mehr als in den Jahren zuvor – sieht nach einem
statistischen Ausreißer aus – und wird in der Form wahrscheinlich bis zum Jahresende nicht zu halten sein.
"Faktisch sind im ersten Halbjahr einige in Seenähe und am See gelegene Einfamilienhäuser vermarktet
worden und erstmals eine größere Menge an Niedrigenergiehäuser neuerster Bauart. Für beide
Kategorien sind die Käufer bereit, wesentlich tiefer in die Tasche zu greifen", so Roswitha Knebelreiter
von RE/MAX P&I in Neusiedl. „Auch im Seewinkel sind heuer Einfamilienhäuser verkauft worden, für
die vor 5 Jahren noch kaum Interessenten in der großen Zahl vorhanden gewesen wären!“
Auch die pannonische Landeshauptstadt hat um fast ein Drittel zugelegt, die Preise im Halbjahr lagen im Schnitt
bei 182.412 Euro. Mattersburg findet sich auf Rang 3 der burgenländischen Bezirke mit 145.048 Euro pro Einfamilienhaus.
Alle anderen Bezirke bleiben 5-stellig: Oberwart 98.402 Euro, Oberpullendorf 90.235 Euro und Güssing 86.857
Euro.
Im Fünf-Jahres-Vergleich haben im Burgenland die Einfamilienhaus-Preise um +14,9% angezogen.
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TIROL: Einfamilienhäuser-Markt mengenmäßig gleichauf
299 Tiroler Einfamilienhäuser (+2,0%) kamen im ersten Halbjahr 2017 zur Verbücherung auf die Grundbuchsämter.
Ihr Gegenwert belief sich auf 235 Mio. Euro. Damit liegt Tirol stückmäßig vor Salzburg auf Rang
6 der Bundesländer und wertmäßig auf Platz 2.
Der Grund dafür ist leicht erklärt: Dank Kitzbühel hat Tirol den höchsten Durchschnittspreis
bei Einfamilienhäusern unter den Bundesländern, sogar noch vor Wien, nämlich 575.384 Euro. Das ist
ein Plus von 53,3% in 5 Jahren. Die Anzahl zum Vorjahr blieb allerdings konstant.
„Das Angebot an Einfamilienhäusern ist generell gering. Günstige Einfamilienhäuser sind kaum
zu finden. Für die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung ist der Kauf eines Einfamilienhauses nicht
mehr leistbar. Allerdings besteht dennoch eine gewisse Nachfrage, sodass es wenig verwunderlich ist, dass bei stagnierenden
Verkaufsmengen die Preise weiter steigen,“ sagt Arno Wimmer von RE/MAX Immoreal in Innsbruck.
Innsbruck-Land auf Vorjahresniveau
Innsbruck-Land steigerte den Vorjahres-Absatz auf 73 Einfamilienhäuser (+10,6%), Kitzbühel liegt
mit 68 Einfamilienhäusern (+38,8%) knapp dahinter.
Der Bezirk Kufstein registrierte 39 neue Einfamilienhaus-Besitzer, Imst 31, Schwaz 26, Lienz 22, Landeck 16 und
Innsbruck-Stadt 14.
Kitzbühel über eine Million Euro Grenze
In Tirol existieren 2 Brennpunkte bezüglich Einfamilienhaus-Preise: die Landeshauptstadt und der Bezirk
Kitzbühel. Wenn dort – wie heuer – die Mengen nach oben gehen, explodieren gleichzeitig die Landes-Durchschnittspreise.
Kitzbühel schlägt allerdings aufgrund der größeren Menge und des höheren Preises noch
stärker durch. Dieser lag im ersten Halbjahr bei 1,6 Mio. Euro pro Einfamilienhaus, das entspricht einer 20
Häuser Siedlung im niederösterreichischen Waldviertel.
Der Preis im Bezirk Kitzbühel ist im unteren Viertel auf 667.000 Euro gestiegen, die Klasse der Einfamilienhäuser
im oberen Preisviertel beginnt ohnedies erst bei 2,6 Mio. Euro.
„Aufgrund der Preise ist es für Einheimische mittlerweile eine sehr große Herausforderung geworden,
den Traum vom eigenen Einfamilienhaus verwirklichen zu können. Die Nachfrage ist speziell aus dem angrenzenden
Deutschland sehr groß", so Christian Pfurtscheller, MBA von RE/MAX Premium in Kitzbühel. Im 5-Jahres-Vergleich
sind die Preise in Tirol um +53,3% gestiegen.
SALZBURG: Pinzgau und die Stadt machen den Preis
Für Salzburg melden die RE/MAX-Experten im ersten Halbjahr 2017 die Verbücherung von 230 Einfamilienhäusern,
um -6,9% weniger als im Vorjahr.
Beim typischen Preis rangieren die Salzburger hinter Tirol und Wien auf Rang 3, noch vor Vorarlberg. Das Investment
eines typischen Salzburger Einfamilienhauskäufers lag bei 397.249 Euro. Dieser Wert bedeutet stolze +20,5%
zum Vorjahres-Niveau, die zweithöchste Steigerung im Bundesländer-Vergleich hinter Tirol. In Summe waren
die neuen Traumdomizile den Käufern 103 Mio. Euro wert.
Gut die Hälfte der Verbücherungen fanden im Flachgau mit 75 (-8) und im Pinzgau mit 56 (+4) statt. Dagegen
nur 31 in der Stadt (-7) und ebenso viele im Pongau (-8), dazu noch 20 im Tennengau (+1) und 17 (+1) im Lungau.
„Das heurige Ergebnis der Einfamilienhausverkäufe liegt unter dem vom Vorjahr und von 2015, aber über
den Jahren 2012 bis 2014", so Rudolf Egger von RE/MAX Servus in Salzburg und RE/MAX Spirit in St. Johann,
und „der Preisschub im Landesschnitt kommt aus dem Pinzgau und auch aus der Stadt.“
368.342 Euro war der typische Preis für ein Einfamilienhaus im Bezirk Salzburg Umgebung (+12,7%), 386.814
Euro in St. Johann (+12,1%). Zell am See kratzte mit 397.417 Euro knapp an der nächsten Hunderttausender-Schwelle.
Der Preisindex kletterte dort um +40,1% zum Vorjahr in die Höhe. Das klingt dramatischer als es tatsächlich
ist, nämlich +18,5% zu 2015 und +45,8% im Fünf-Jahres-Vergleich.
Mit 734.352 Euro schlägt ein Einfamilienhaus in der Landeshauptstadt zu Buche. Das bedeutet, wenn der Trend
so anhält, allerdings wirklich eine Verdopplung seit 2012!
Im Bundesland Salzburg haben sich die Preise im 5-Jahres-Vergleich um +39,9% erhöht.
VORARLBERG: Einfamilienhaus-Verkäufe in Feldkirch halbiert
157 Einfamilienhäuser um 67,5 Mio. Euro – damit um 6,7 Mio. Euro weniger als im Vorjahr – wurden heuer
im ersten Halbjahr in Vorarlberg gehandelt. Das bedeutet einen massiven Einbruch bei der Anzahl der verbücherten
Einheiten, nämlich -62 oder -28,3% weniger als im Jahr zuvor. Das ist auch die geringste registrierte Stückzahl
an verkauften Einfamilienhäusern seit Beginn des RE/MAX ImmoSpiegels im Jahr 2009.
Während im Bezirk Bludenz die Anzahl der verbücherten Einfamilienhäuser im Jahresvergleich um +2,3%
zulegte, verzeichneten Bregenz (-29,2%) und Dornbirn (-25,0%) einen deutlichen Rückgang. Der Bezirk Feldkirch
halbierte beinahe den Vorjahreswert von 70 auf 36 Stück.
„Es ist dramatisch, wie sich der Wohn-Immobilienmarkt in Vorarlberg verändert. Aus Raummangel, Raumordnungsgründen
und schlussendlich dann auch wegen der Grundstückspreise bestehen kaum Chancen, neue Einfamilienhäuser
zu bauen, und von jenen, die in der glücklichen Situation sind eines zu besitzen, verkauft beinahe niemand.
So gerät auch der Handel mit gebrauchten Objekten immer mehr ins Stocken – leider, denn eine extrem starke
Nachfrage wäre da“, so Reinhard Götze, Geschäftsführer von RE/MAX Immowest in Vorarlberg.
Mit 381.539 Euro erreichte der typische Einfamilienhaus-Verkaufspreis für das ganze Bundesland einen neuen
Höchstwert (+16,5%), den Vierthöchsten im Bundesvergleich nach Wien, Tirol und Salzburg. Allerdings gibt
es zumindest in Tirol und Salzburg auch Bezirkspreise, die erheblich unter jenen der Vorarlberger Bezirke liegen.
Ein Ausweichen in günstigere Gegenden ist im Ländle beinahe nicht möglich.
Im Halbjahr war Dornbirn der teuerste Bezirk mit unglaublichen 436.730 Euro als typischen Durchschnittspreis und
+37,8% Preisanstieg. 390.649 Euro kostete ein Einfamilienhaus in Feldkirch (+15,6%), 362.091 Euro in Bregenz (+5,0%)
und 360.379 in Bludenz (+19,9%). Bei diesen Durchschnittszahlen sind alle Verkäufe – auch über die Täler
– miteinberechnet.
„Der Markt ist noch immer sehr speziell, das Angebot ist massiv zurückgegangen, die Nachfrage ist abartig
gut und dies führt zu diesen unglaublichen Preissteigerungen“, so Reinhard Götze weiter.
Die heurigen Preis- und Wertsteigerungen für Vorarlberger Einfamilienhäuser und die der Vorjahre summierten
sich im Fünf-Jahres-Vergleich auf +46,6%. Das ist nach Wien und Tirol der höchste Wert unter den Bundesländern.
WIEN
In der Bundeshauptstadt wurden im ersten Halbjahr 2017 174 Einfamilienhäuser (-15,5%) mit einem Verkaufswert
von 103,5 Mio. Euro (-0,6%) verbüchert. Der durchschnittliche Verkaufspreis lag bei 513.217 Euro (+13,9%).
Verkäufe im zweistelligen Bereich erreichten die Bezirke Hietzing (12), Penzing (28), Floridsdorf (24)
und Liesing (18). Spitzenreiter war der Bezirk Donaustadt mit 50 Einfamilienhäusern.
Der 5-Jahres-Vergleich zeigt, dass die Preise in Wien um +69,7% in die Höhe geschnellt sind.
Einfamilienhäuser im Internet: STATUS QUO und PROGNOSE
Derzeit werden laut RE/MAX Web-Radar in Österreich im Internet rund 9.930 Einfamilienhäuser zum Kauf
angeboten. Die Datenbasis dafür liefert die Imabis GmbH – ein Unternehmen der Roland Schmid Group.
Aktuell liegt die Anzahl der angebotenen Einfamilienhäuser in Österreich mengenmäßig um
rund 3,5% unter dem Wert des Vorjahres. Verglichen mit dem Angebot an Einfamilienhäusern im ersten Halbjahr
2015 beträgt der Rückgang sogar mehr als ein Fünftel.
„Die Anzahl der am Markt verfügbaren Einfamilienhäuser in Österreich ist weiter zurückgegangen
und liegt deutlich unter dem Niveau der Vorjahre. Dieser Aspekt ist neben der starken Nachfrage und dem niedrigen
Zinsniveau ein wesentlicher Grund für die deutlichen – aber nicht ganz unerwarteten – Preissteigerungen der
letzten12 Monate", so Reikersdorfer.
Sichere Zahlen aus dem Grundbuch
Die Grundlagen für die verlässlichsten verfügbaren Immobilien-Marktdaten in Österreich
liefert das Grundbuch mit seinen öffentlich zugänglichen Kaufverträgen, die von der IMMOunited GmbH,
den Experten für Immobiliendaten, in der Kaufvertrags-Sammlung vollständig erfasst und von RE/MAX Austria
ausgewertet und analysiert werden. Nur diese Kombination erfüllt die 3 wesentlichen Kriterien für sichere,
valide Daten:
Lückenlose Erfassung aller Verkäufe und nicht nur eines verzerrten Teils
Tatsächliche Verkäufe statt angebotener Immobilien
Tatsächliche Verkaufspreise statt Angebotspreise
„Perfekte Transaktionsdatensätze generieren wir nicht nur mit der Erfassung der Immobilienkaufverträge
aus dem Grundbuch. Wir ergänzen diese Informationen zum Beispiel mit historisch erfassten Nutzwertgutachten,
mit Hardfacts aus vorangegangenen Immobilieninseraten, mit Flächen- und Gebäudeinformationen aus dem
österreichischen Grundstücksverzeichnis, mit Flächenwidmungen aus Flächenwidmungsplänen
der österreichischen Bundesländer und verifizieren letztendlich die Ergebnisse mit wertvollen Informationen
unserer Makler-Partnerunternehmen. Nur so können wir die beste Qualität unserer angebotenen Immobilien-Transaktionsdatensätze
für unsere Kunden sicherstellen“, sagt Mag. Roland Schmid, Eigentümer und Geschäftsführer der
IMMOunited GmbH.
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