Leichter Anstieg bei auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich, Stagnation bei
Auslandstöchtern
Wien (statistik austria) - Zum Jahresende 2015 waren in Österreich rund 10.700 Unternehmen tätig,
die zu einem ausländischen Konzern gehörten. In diesen Unternehmen waren im Jahresdurchschnitt mehr als
570.000 Personen beschäftigt, die einen Umsatz von insgesamt 237 Mrd. Euro erzielten. Laut neuesten Zahlen
von Statistik Austria hatten österreichische Unternehmen zur gleichen Zeit knapp 5.900 Unternehmenstöchter
im Ausland. Diese Auslandstöchter beschäftigten 1,08 Millionen Personen und erreichten einen Gesamtumsatz
von 355 Mrd. Euro.
Auslandskontrollierte Unternehmen erwirtschafteten ein Drittel der österreichischen Umsätze
Trotz eines Umsatzrückgangs von 3,1% erwirtschafteten die auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich
2015 weiterhin ein Drittel (33,5%) aller Umsätze der marktorientierten Wirtschaft (ohne Landwirtschaft, öffentlichen
Sektor und gemeinwirtschaftlichen Bereich). Die Anzahl der Unternehmen, die von einer ausländischen Konzernmutter
kontrolliert wurden, nahm dabei im Berichtsjahr um 3,4% auf 10.731 zu, die Beschäftigten stiegen von 566.414
im Jahr davor auf 576.212 (+1,7%). Das entsprach einem Anteil von 20,1% an allen Beschäftigten des marktwirtschaftlichen
Bereiches.
Rückgänge bei den Umsatzerlösen der auslandskontrollierten Unternehmen zeigten sich vor allem in
den mit der Mineralölwirtschaft verbundenen Bereichen (Mineralölverarbeitung, Petrochemie, Mineralölhandel,
Tankstellen), in der Luftfahrt und bei den Finanzdienstleistungen. Positive Umsatzentwicklungen verzeichneten Kfz-Handel
und -reparatur, Vermietung von beweglichen Sachen (inkl. Leasing), Unternehmensführung und -beratung, Einzelhandel
und Energieversorgung.
75% der auslandskontrollierten Unternehmen wurden von Konzernzentralen innerhalb der EU gesteuert; mit Abstand
wichtigstes Land war dabei Deutschland mit einem Anteil von 39%. Danach folgten die Schweiz mit 11%, Italien mit
6,2% und die USA mit einem Anteil von 4.8%.
Entwicklung auf den Mineralölmärkten schlägt auf die Ergebnisse bei den Auslandstöchtern
durch
Die Anzahl der Auslandstöchter ging 2015 das zweite Jahr in Folge leicht zurück. Grund dafür waren
vor allem Deinvestitionen in Deutschland, der Tschechischen Republik und Ungarn.
Während die Beschäftigtenzahlen bei den Auslandstöchtern in Summe relativ konstant blieben (Anstieg
um 10.000 Jobs oder 1,0%), schlug die Situation auf den Rohstoff- und Mineralölmärkten bei der Entwicklung
der Umsatzerlöse der Auslandsunternehmen besonders stark zu Buche. Der Rückgang von 15% geht, ebenso
wie der Anstieg des Vorjahres (+7,5%), fast zur Gänze auf die mit diesem Bereich verbundenen Wirtschaftsaktivitäten
zurück.
Nach Destinationen bleibt Deutschland der mit Abstand bedeutendste Markt für österreichische Auslandsbeteiligungen.
13% der erfassten Auslandstöchter mit 12% der Auslandsbeschäftigten sind hier angesiedelt. Daneben bilden
nach wie vor die mittel- und osteuropäischen Länder den Schwerpunkt der österreichischen Auslandsaktivitäten,
mit der Tschechischen Republik an der Spitze (7,1% der Auslandstöchter, 9,5% der Auslandsbeschäftigten).
Danach folgen Ungarn (7,0 bzw. 6,7%), die Slowakei (4,8 bzw. 4,5%), Rumänien (4,5 bzw. 7,9%) und Polen (4,3
bzw. 4,7% Anteil).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu den Auslandsunternehmenseinheiten finden Sie hier >
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