Juryentscheid: "Werk der Schweizer Künstlerin verdient internationale Wahrnehmung"
Zürich/Bregenz (vlk) - Alle zwei Jahre verleiht das Land Vorarlberg den Internationalen Kunstpreis,
um Kunstschaffende im Bodenseeraum stärker ins Rampenlicht zu stellen und aktiv zu fördern. Über
die Würdigung durch die Jury sowie das Preisgeld von 10.000 Euro konnte sich am Abend des 2. Oktober die Schweizer
Künstlerin Loredana Sperini freuen. Landesrat Christian Bernhard überreichte den Preis bei der Feier
im Montfortsaal des Landhauses in Bregenz.
"Loredana Sperini bekommt den Preis für das große Potenzial ihres Schaffens, den experimentell
forschenden Umgang mit unterschiedlichen Materialien und den eigenwilligen Darstellungen zu den Dichotomien des
Menschseins. Ihr Werk hat eine internationale Wahrnehmung verdient", urteilten die renommierten Juroren und
bedachten die Schweizer Künstlerin mit dem Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg 2017.
Bei der Verleihung am Montagabend im Montfortsaal des Landhauses betonte Landesrat Christian Bernhard, wie wichtig
solche Preise insbesondere für Künstlerinnen und Künstler seien, "die sich nicht am Geschmack
des Marktes orientieren, sondern die – wie Loredana Sperini – eigene Wege einschlagen". Alle zwei Jahre vergibt
das Land Vorarlberg den Internationalen Kunstpreis, der in diesem Jahr von 7.500 auf 10.000 Euro angehoben wurde.
Kunstschaffende fördern und vernetzen
Intention der Anerkennung ist, auf die Fülle und Bedeutung des Kunstschaffens im Bodenseeraum und in den
Nachbarländern Vorarlbergs verstärkt aufmerksam zu machen und zu fördern. "Der Kunstpreis ist
neben unseren Landesstipendien einer der Bausteine, um Kreativpotenziale rund um den See zu vernetzen", erklärte
der Landesrat. Um in die engere Auswahl zu kommen, müssen die Preisanwärter in Vorarlberg, der Schweiz
oder in der deutschen Bodenseeregion geboren sein oder wohnen.
Lust am Experimentieren
Loredana Sperini, Jahrgang 1970, ist in Toggenburg aufgewachsen und lebt heute in Zürich. Die ehemalige
Studentin der Hochschule für Kunst in Zürich und Luzern hat vor rund 15 Jahren mit gestickten Zeichnungen
erste Aufmerksamkeit erlangt. Der Erfolg hat die Schweizerin jedoch nicht von ihrer Lust am Experimentieren abgehalten,
viel mehr hat sie ihr Schaffen mit großer Konsequenz weiterentwickelt. Jüngere Werke, für die sie
in der handwerklichen Umsetzung widerstandsfähigen Beton und temperatursensibles Wachs kombiniert, seien komplex
und bemerkenswert, so die Jury.
Jurymitglieder
- Ursula Badrutt-Schoch, Leiterin Kulturförderung im
Departement des Inneren, Amt für Kultur, St. Gallen
- Carina Jielg, Kulturjournalistin ORF Vorarlberg, Dornbirn
- Friedemann Malsch, Direktor Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz
- Wilhelm Meusburger, Präsident der Berufsvereinigung
der bildenden Künstlerinnen und Künstler Vorarlbergs, Bregenz
- Ulrike Shepherd, Kuratorin Bildende Kunst und Koordinatorin
des "artsprogramm" an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen
- Winfried Nußbaummüller, Vorstand der Kulturabteilung
im Amt der Vorarlberger Landesregierung, Bregenz
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