Wohnen muss leistbar bleiben

 

erstellt am
16. 10. 17
13:00 MEZ

Landeswohnbaureferenten tagten im Burgenland – LH Niessl: „Überbordende Normen und Vorgaben sowie überhöhte Standards überdenken“
Bad Tatzmannsdorf/Eisenstadt (blms) - Die Wohnbaureferenten der Bundesländer mit Ausnahme Stadtrat Dr. Michael Ludwig (Wien), Landesrat Mag. Karl Wilfing (Niederösterreich), LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner (OÖ), Landesrat Hans Mayr (Salzburg), Landesrat Johann Seitinger (Steiermark), Mag. Johannes Tratter (Tirol), Landesstadthalter Karlheinz Rüdisser (Vorarlberg) trafen sich auf Einladung von Burgenlands Wohnbaureferenten Landeshauptmann Hans Niessl am 12. Oktober zu einer zweitägigen Konferenz in Bad Tatzmannsdorf. Schwerpunkte der Tagung waren „Leistbares Wohnen“ und die Stärkung der Ortskerne. „Natürlich gibt es im Wohnbau unterschiedliche Schwerpunktsetzungen der Länder. Das ist auch wichtig, weil es natürlich im ländlichen Raum andere Anforderungen gibt als in großen Städten und Ballungszentren. Aber wir haben ein gemeinsames Ziel: Wohnen muss leistbar bleiben! Leistbares Wohnen muss auch in Zukunft einen großen und wichtigen Stellenwert haben. Das ist eine Herausforderung für ganz Österreich. Wir müssen kostendämpfenden Maßnahmen setzen, um einem progressiven Anstieg der Mietkosten einen Riegel vorzuschieben – sei es durch Abschaffung überbordenden Normen und Vorgaben sowie überhöhter Standards, oder bei der Raumplanung und damit den Grundstückspreisen,“ so Niessl, der die sehr gute partnerschaftliche Zusammenarbeit über Länder- und Parteigrenzen hinweg im Interesse der Bürgerinnen und Bürger hervorhob.

Man müsse sich zum Beispiel die Frage stellen, ob es tatsächlich notwendig sei, überall zwei Stellplätze pro Wohnung vorzuschreiben, nennt Niessl ein Beispiel aus der Praxis. „Auch der ökologische Aspekt ist eine Herausforderung, der man sich beim Wohnbau stellen muss. Auch im Rahmen der Wohnbauförderung ist das zu berücksichtigen. Die Balance zwischen Ökologie und sozialem Wohnbau muss passen. Es braucht ein gewisses Augenmaß, damit die Vorschriften nicht überborden und die Kosten in die Höhe treiben“, so Niessl. Genau das werde die Herausforderung der Zukunft sein: einerseits möglichst niedrige Mieten zu erreichen und andererseits eine möglichst hohe Wohnqualität zu haben. Um diese ausgewogenen Balance auch zu erreichen, haben sich die Wohnbau-Referenten intensiv mit der Abschaffung überhöhter Standards intensiv beschäftigt. So habe man auch über ein Kostensenkungsprogramm durch gemeinsames Normenmanagement beraten, erklärt Stadtrat Dr. Michael Ludwig: „Unser Ziel ist, dass die Länder in Zukunft stärker bei der Gestaltung der Normen mit einbezogen werden.“
Niederösterreich, Landesrat Mag. Karl Wilfing betonte die Wichtigkeit eines gemeinsamen Vorgehens der Länder: „Wir sehen heute, dass kaum mehr Baugrund verkauft wird. Die Politik muss handeln.“

Der soziale Wohnbau müsse in Zukunft einen großen und wichtigen Stellenwert haben, so Niessl: „Speziell die Ostregion ist eine Wachstumsregion – die Bevölkerung nimmt stark zu.
Prognosen sagen, dass in der Ostregion bis zum Jahr 2025 um zirka 300.000 Menschen mehr leben werden. Auch die demographische Entwicklung spielt hier eine große Rolle. Die Menschen werden immer älter.“
Ein weiteres wichtiges Thema der Konferenz war die Stärkung der Ortskerne um weitere Zersiedelungen und zusätzlichen Flächenverbrauch zu reduzieren. Dazu brauche es Maßnahmen, um mit entsprechenden Förderschwerpunkten die Entwicklung in diese Richtung zu steuern, so der Tenor der Wohnbaureferenten.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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