Erstes Demenzkompetenzzentrum
 Österreichs wird in Velden realisiert

 

erstellt am
13. 10. 17
13:00 MEZ

LHStv.in Prettner: MaVida Park wird 100 Demenzerkrankte stationär betreuen – Projekt der AHA-Pflegeheimgruppe wird Vorzeigebeispiel über Österreich hinaus
Velden/Klagenfurt (lpd) - In Kärnten entsteht Österreichs erstes Demenzkompetenz- zentrum: Nach intensiven, jahrelangen Vorbereitungen erfolgte am 12. Oktober der Spatenstich zu einem Projekt, das „sicherlich über Österreich hinaus in der Fachwelt als Vorzeigebeispiel angesehen wird“, ist Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner überzeugt. Mit dem MaVida Park Velden wird das bis dato einzige Zentrum für Demenzerkrankte realisiert. Zudem wird das Demenzkompetenzzentrum mit dem angeschlossenen „Bildungs Park“ eine der führenden Ausbildungsstätten Europas im Bereich der Demenz werden.

„Das Alt-Werden kennt viele Gesichter – eines davon trägt den Namen Demenz. Bedauerlicherweise sind Demenzerkrankungen massiv im Steigen. Die Gesundheitspolitik ist daher gefordert, den Betroffenen jene hochwertige Betreuung zu garantieren, die es ihnen ermöglicht, in ihrem ganz individuellen Hier und Jetzt in Würde leben zu können“, so Prettner. Das Demenzkompetenzzentrum würde genau das garantieren.

Initiator ist die AHA-Gruppe mit Gerhard Mosser an der Spitze. „Mit Hilfe des Landes werde ich ein Pflegeheim errichten, das es in dieser Form noch nie gegeben hat. Es beginnt bereits beim architektonischen Konzept, das auf das Krankheitsbild abgestimmt wird. Die Heimbewohner werden pflegefachlich gezielt und abgestuft betreut – bis hin zur Pflegeoase“, so Mosser. Der AHA-Gruppe-Eigentümer beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Demenzerkrankten. Er hat auch das jährliche Demenzforum, das morgen und übermorgen im Casineum Velden abgehalten wird, ins Leben gerufen. „Neben dem Pflege- und Betreuungskonzept wird eine ärztliche Betreuung vor Ort sichergestellt. Auch sämtliche erforderliche Therapien, die speziell für Demenzerkrankte entwickelt wurden, werden berücksichtigt“, führte Mosser aus.

Umfassen wird das Demenzkompetenzzentrum 100 Betten. 58 davon werden vom Land unter Vertrag genommen. Laut Prettner seien mindestens 50 Prozent aller Pflegeheimbewohner bereits an Demenz erkrankt. „Mit dem MaVida Park Velden hat Gerhard Mosser ein Konzept vorgelegt, das sich bestens in die strategische Ausrichtung des Landes einfügt“, betonte Prettner. In den 76 Kärntner Pflegeheimen werden 5.670 Menschen betreut. Dazu kommen 24 Alternative Lebensräume und 13 Tageszentren, außerdem mobile Dienste mit zwölf Trägervereinen, die knapp 10.000 Personen betreuen. „Jeder Mensch muss die Sicherheit und die Gewissheit haben, dass er im Alter die für ihn maßgeschneiderte und beste Versorgung bekommt“, erklärte die Gesundheitsreferentin. „Das Demenzzentrum wird einen wesentlichen Beitrag dazu leisten.“

Die Besonderheit dieses Zentrums beginnt bei der Architektur. Wie Christian Droc erläuterte, werde das Gebäude mit 7.200 Quadratmeter Nettonutzfläche und mehr als 5.000 Quadratmeter Gartenlandschaft fast doppelt so groß sein wie herkömmliche Pflegeheime. Herzstück des MaVida Parks ist ein sechs Meter hohes Aquarium, über dem sich eine Glaskuppel erhebt. Eine Schauküche und ein Cafe werden das Demenzkompetenzzentrum „offen“ machen. „Der MaVida Park wird so konzipiert, dass es keine einzige Sackgasse geben wird; vielmehr wird jeder Rundumgang zurück zum Ausgangspunkt führen. Außerdem wird es möglich sein, von jedem Stockwerk ins Freie und in eine Grünlandschaft zu gelangen.“

Erfreut zeigte sich auch der Veldener Bürgermeister Ferdinand Vouk: „Velden entwickelt sich damit zu einer Gemeinde, die Fachleute im Bereich der Demenz aus ganz Europa zu uns führen wird. Ähnliche Projekte gibt es bis dato nur in der Schweiz, in Dänemark und Schweden.“

Investiert werden in den MaVida Park Velden zehn Millionen Euro. Erstmals wurden dafür von der BKS „Social Bonds“ ausgegeben. „Wir wissen, dass Demenz zunimmt und zu einer gesellschaftlichen Herausforderung wird. Mit Social Bonds wollen wir unseren Beitrag dazu leisten“, wurde von Sabine Lax von der BKS Bank erklärt.

 

 

 

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