Meisterwerke aus der Sammlung des Museums Moderner Kunst Kärnten von 14. Oktober 2017
bis 7. Januar 2018
Klagenfurt (mmkk) - In der Ausstellung Natur in den Himmel, Mensch in sich - Meisterwerke aus der Sammlung
des Museums Moderner Kunst Kärnten treten die österreichische (post)moderne Malerei und die zeitgenössische
Literatur in einen Dialog miteinander ein. 97 ausgewählte Meisterwerke der Kunstsammlung des Landes Kärnten/MMKK
wurden vom Museum Moderner Kunst Kärnten für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.
Die Auswahl der Landschaften und der figuralen Malerei, vor allem Porträts, stellt eine Verbindung sowohl
zwischen den wichtigsten österreichischen Positionen in der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts, wie Herbert
Boeckl und Maria Lassnig, als auch eigenwilligen und diametral entgegengesetzten KünstlerInnen, wie Werner
Berg und Arnold Clementschitsch, her.
Der erste Teil der Ausstellung widmet sich dem Kärntner Landschaftsmaler Markus Pernhart. In der Schau
werden die Bilder über Natur und Mensch mit Zitaten verschiedener DichterInnen und SchriftstellerInnen aus
Kärnten und Österreich in Beziehung zueinander gesetzt, darunter Valerie Fritsch, Alexander Peer, Gabriele
Kögl und Maja Haderlap. Natur in den Himmel, Mensch in sich will die Betrachtenden zum Erzählen persönlicher
Geschichten im Kontext von Bild und Text anregen und hinterfragt die Beziehung zwischen dem Menschen und der Natur,
der Geschichte im Allgemeinen und der individuellen Erfahrung, dem Körperlichen und dem Geistigen, der Peripherie
und dem Zentrum. Gleichzeitig bietet die Schau einen umfassenden Überblick über die Schlu?sselepochen,
Richtungen und Bewegungen in der österreichischen Malerei des 20. Jahrhunderts.
Am Projekt waren neben dem Božidar Jakac Kunstmuseum aus Kostanjevica na Krki, Slowenien, und dem Museum Moderner
Kunst Kärnten, das die Bilder zur Verfügung stellte, das Robert Musil Literatur Museum, der Verein slowenischer
Schriftsteller in Österreich (Društvo slovenskih pisateljev v Avstriji), der Kärntner Schriftsteller
Verband und das Österreichische Kulturforum, Laibach/Ljubljana, beteiligt.
Über das Božidar Jakac Kunstmuseum
Die Anfänge der Galerietätigkeiten in Kostanjevica na Krki, Slowenien, reichen bereits in das Jahr 1956
zurück, als in den Räumlichkeiten der Grundschule, auf Initiative des damaligen Schulleiters, Lado Smrekar,
die Gorjupova galerija gegründet wurde, die seit 1974 im Rahmen des Božidar Jakac Kunstmuseums tätig
ist. In der Dauerausstellung des Museums wird eine Auswahl an Plastiken, Bildern, Zeichnungen und Grafiken aus
umfangreichen internationalen Sammlungen von Kunstwerken des 20. Jh. präsentiert. Die Präsentation der
Dauerausstellung in den Schulräumen ist eine Besonderheit, welche die unmittelbare Verbindung von galeristischer
und pädagogischer Arbeit möglich macht. Die jetzige Präsentation ist seit 2015 zu besichtigen. Seit
1958 ist im ehemaligen Ministerialschloss in der Stadt, auf der Insel, der Kunstsalon Lamut tätig, der temporäre
Ausstellungen heimischer und ausländischer KünstlerInnen organisiert. Im Jahre 1961 wurde das Internationale
Symposium Forma viva ins Leben gerufen. Wie die Gorjupova galerija sind auch der Kunstsalon Lamut und Forma viva
seit 1974 im damals neu gegründeten Božidar Jakac Kunstmuseum, mit Sitz in den ehemaligen Räumlichkeiten
des Zisterzienserklosters, tätig. Das Kunstmuseum wurde nach dem Künstler Božidar Jakac benannt, jedoch
sind neben ihm auch Jože Gorjup, Tone Kralj, France Kralj, France Gorše, Janez Boljka, Zoran Didek und Bogdan Bor?i?
mit eigenen Dauerausstellungen vertreten, die vor allem auf Schenkungen basieren. Eine Leihsammlung aus Pleterje
mit alten Meistern vervollständigt die Sammlungen. In der ehemaligen Klosterkirche, die heute ungeweiht ist,
werden Ausstellungsprojekte durchgeführt, die speziell für diesen besonderen Raum konzipiert werden.
Kostanjevica na Krki
Eine der ältesten und zugleich eine der kleinsten slowenischen Städte, errichtet auf einer Insel im Mäander
des Flusses Krka. Der Name der Siedlung, Kostanjevica - Landstraß, ist in den Annalen erstmals 1091 erwähnt.
Als Stadt kommt sie 1252 in den Urkunden vor, gemeinsam mit Klagenfurt und Völkermarkt. Archäologische
Forschungen zeigen, dass dieser Landstrich bereits in der Vorgeschichte besiedelt war. Nachgewiesen werden konnte
die Besiedelung durch Illyrer, Kelten und Römer. Als Eigentümer der hiesigen Besitztümer werden
1042 die Grafen von Breže-Seliška erwähnt. Das Adelsgeschlecht der Spanheimer ermöglichte durch die Errichtung
des Schlosses auf der Insel und durch die Gründung des Zisterzienserklosters die Entfaltung von Kostanjevica.
Nach dem Tode des letzten Spanheimers, Ulrich II., folgten als Besitzer der Stadt der böhmische König
Ottokar II. (von 1269), das Fürstengeschlecht der Frankopanen, die Scharfenberger, die Grafen von Cilli und
die Habsburger. Ende des 17. Jh. kam die Stadt schließlich in den Besitz des Zisterzienserklosters Kostanjevica.
In der 2. Hälfte des 15. Jh. verlor Kostanjevica seine dominierende Rolle, die es erst im 19. Jh. teilweise
wieder gewann.
Den alten Stadtkern auf der Insel bilden: die Pfarrkirche St. Jakob, erbaut vor 1220, die Kirche St. Nikolaus,
erbaut um 1400 sowie das ehemalige Ministerialschloss. Wegen des gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbildes wurde
Kostanjevica na Krki 1997 zum Kultur- und Geschichtsdenkmal erklärt. Mit seinem vielfältigen Kultur-
und Naturangebot, der ausgezeichneten Gastronomie sowie traditionellen Veranstaltungen und Möglichkeiten zur
kreativen Freizeitgestaltung zieht es heute zahlreiche BesucherInnen an.
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