LH Günther Platter im Gespräch mit EU-Parlamentspräsident Tajani in Brüssel
Brüssel/Innsbruck (lk) - LH Günther Platter reiste diese Woche anlässlich der „15.Europäischen
Woche der Regionen und Städte Open Days“ nach Brüssel. Neben einem gemeinsamen Empfang der Euregioländer
Tirol, Südtirol und Trentino in der Vertretung der Europaregion mit LH Arno Kompatscher, LH Ugo Rossi und
EU-Kommissar Johannes Hahn traf sich LH Platter mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments Antonio
Tajani.
Zentrales Gesprächsthema war dabei die steigende Verkehrsbelastung in Tirol. Tajani kennt durch seine Arbeit
als ehemaliger EU-Verkehrskommissar die Tiroler Situation bestens, er war damals eine treibende Kraft für
den Bau des Brenner Basistunnels, so LH Platter.
„Die Belastungsgrenze beim Verkehr ist für die Bevölkerung und die Natur erreicht. Deshalb haben wir
am 4. Oktober die Lkw dosiert mit einer Obergrenze zu je 300 abgefertigt. Das reicht allerdings nicht – wir müssen
den Druck erhöhen, damit eine Korridormaut für den Brenner eingeführt werden kann“, betonte LH Platter.
„Es besteht dringender Handlungsbedarf und wir benötigen dabei auch die Unterstützung der EU. Konkret
bittet Tirol darum, dass die nationalen Hürden im Eisenbahnverkehr abgeschafft werden. Dadurch hätten
wir zumindest eine geringe Chance, dass der Güterverkehr verstärkt auf die Schiene verlagert wird.“
Es könne nicht sein, dass mit zwei Millionen Lkw doppelt so viel Schwerverkehr über den Brenner donnere
als über sämtliche Schweizer Alpentransversalen. Am 27. Oktober sollen erneut Lkw verlangsamt und angehalten
werden, wenn mehr als 250 bis 300 Lkw gezählt werden. Dadurch werde ein totaler Verkehrskollaps verhindert
und die Versorgungs- und Verkehrssicherheit in Tirol gewährleistet.
Tiroler EUSALP-Präsidentschaft 2018 mit Schwerpunkt Verkehr
Nutzen möchte der Tiroler Landeshauptmann auch die im Jahr 2018 kommende Präsidentschaft über die
makroregionale Strategie der Alpenländer EUSALP, um auf das Thema Verkehr aufmerksam zu machen. „Ich sehe
darin großes Potenzial, dass wir neue Wege für eine gemeinsame Zukunft in der Verkehrspolitik des Alpenraumes
gestalten können. Von Anfang an haben wir hier Verantwortung übernommen, indem wir gemeinsam mit Südtirol
und Trentino die Aktionsgruppe 4 zum Thema Verkehr federführend leiten“, sagte LH Platter. Das Ziel ist es
hier, ein gemeinsames Verständnis für die Verkehrspolitik im Alpenraum zu schaffen sowie die Verlagerung
des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene voranzutreiben und ein gerechtes Mautsystem einzuführen.
Zusammenhalt der Regionen als Basis für funktionierende EU
„Wie das Thema Verkehr deutlich zeigt, dürfen wir die Bevölkerung in den Regionen nicht vergessen. Die
Menschen müssen eingebunden werden. Wie das funktioniert, leben wir in der Europaregion gemeinsam mit Südtirol
und dem Trentino vor“, verweist LH Platter auf die gute Zusammenarbeit mit den südlichen Nachbarländern.
Initiativen wie das Euregio-Jugendfestival, der Euregio-Wissenschaftsfonds oder auch das Euregio-Fest würden
zeigen, wie breit die Europaregion aufgestellt sei.
Die Jugend der Europaregion zu Gast in Brüssel
LH Platter traf zudem Jugendliche aus der Euregio, welche sich beim diesjährigen Jugendfestival in Telfs mit
der Thematik „Die Europaregion gemeinsam bauen“ auseinandersetzten. Dass ein Besuch in Brüssel den jungen
Menschen Europa noch näher bringe, brachte LH Platter damals im Rahmen einer Einladung auf eine zweitätige
Brüssel-Reise zum Ausdruck: „Die Jugendlichen von heute sind die Gestaltenden von morgen. Länderübergreifende
Projekte und der Austausch fördern das Miteinander in der Europaregion sowie über deren Grenzen hinweg“,
berichtete LH Platter, dass die Begeisterung der Mädchen und Burschen zu spüren war. „Dieses europäische
Erlebnis und der Blick hinter die Kulissen der Europäischen Union, so wie es die Jugendlichen heute erfahren
durften, ist etwas Besonderes und soll die Jugendlich motivieren, sich weiterhin im Sinne eines gemeinsamen Europas
einzusetzen“, so LH Platter.
|