Spatenstich für Kinder-Reha-Zentrum in Bad Erlach

 

erstellt am
12. 10. 17
13:00 MEZ

LH Mikl-Leitner: „Vorzeige-Projekt im Gesundheitswesen“
Bad Erlach/St. Pölten (nlk) - In Bad Erlach, nahe der Therme Linsberg Asia, erfolgte am 11. Oktober der Spatenstich für das Kinder-Reha-Zentrum. Darüber informierten im Vorfeld Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner, Dr. Alexander Biach, Vorsitzender des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Mag. Jan Pazourek, Generaldirektor der NÖ Gebietskrankenkasse, Mag. Stefan Günther, Geschäftsführer der hospitals Projektentwicklungsges.m.b.H. und der REHA Erlach Errichtungs GmbH, und Bad Erlachs Bürgermeister Nationalratsabgeordneter Johann Rädler.

Landeshauptfrau Mikl-Leitner betonte, dass Kinder „keine kleinen Erwachsenen“ seien, vor allem dann, wenn sie krank seien. Kinder bräuchten „eine ganz besondere Betreuung und Versorgung“ und wenn Kinder krank seien, brauche es ein „spezifisches medizinisches Angebot“, führte Mikl-Leitner aus, dass man in Niederösterreich über ein breites Angebot in diesem Bereich verfüge: von Kliniken und Ambulatorien bis hin zu Frühförderung und Hospizbegleitung, und man habe auch ein eigenes Autismus-Kompetenzzentrum. Gefehlt habe es bisher aber an einem Kinder- und Jugend-Rehabilitations-Zentrum – nicht nur in Niederösterreich, sondern in ganz Österreich, so Mikl-Leitner.

Das Projekt habe eine lange Vorgeschichte, Ende letzten Jahres konnte aber der Startschuss für die Realisierung gegeben werden. Dazu hätten auch die Bundesländer „einen entscheidenden Beitrag geleistet“, sagte die Landeshauptfrau: „Die Länder haben sich darauf verständigt einen finanziellen Beitrag zu leisten – im Ausmaß von 8,5 Millionen Euro jährlich im Vollausbau.“ „Mit dieser ganz klaren Entscheidung stellen wir sicher, dass unsere Kinder und Jugendlichen einen Zugang zum Rehabilitationszentrum haben – egal ob sie diese Indikation nach einer Krankheit, aufgrund ihrer Behinderung oder Entwicklungsstörung brauchen.“ Entscheidend sei ein niederschwelliger Zugang zu diesem Angebot.

Die Landeshauptfrau sprach von einem „großen Tag für Niederösterreich, für unsere Familien und für die Gemeinde Bad Erlach“. Das Kinder-Reha-Zentrum hier zu errichten sei „eine kluge und weise Entscheidung“, führte Mikl-Leitner aus, dass Bad Erlach geografisch sehr gut liege, wenn man an die Erreichbarkeit auch aus Wien und aus dem Burgenland denke und es werde hier in Lebensräumen gedacht. Bad Erlach habe sich zudem als Erholungs- und Wellness-Gebiet bereits einen Namen gemacht und hier passe auch die Infrastruktur, sagte Mikl-Leitner, dass sich hier MedAustron und das Landesklinikum Wiener Neustadt in unmittelbarer Nähe befänden.

Mit dem Kinder-Reha-Zentrum schaffe man „ein Vorzeige-Projekt im Gesundheitswesen“ und man helfe vor allem Kindern und Familien. Möglich geworden sei dies durch „das Zusammenwirken vieler Personen“, bedankte sich die Landeshauptfrau bei allen Verantwortungsträgern für dieses „Meilenstein-Projekt“.

Der Vorsitzende des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Dr. Alexander Biach, sagte, dass man mit dem Kinder-Reha-Zentrum einen „Meilenstein in der Rehabilitation“ bestreite. Mit dem heutigen Spatenstich setzte man den Startschuss dafür, dass Kinder und Jugendliche in der Ostregion „eine Rehabilitation in den Bereichen mobilisierende und psychosoziale Indikation“ erhalten. Es würden 114 Betten geschaffen werden, jungen Menschen werde hier nach sehr schweren Krankheiten und sehr schweren Belastungen die Möglichkeit geboten, „sich in geeigneter Umgebung zu erholen und nachhaltig zu kurieren“. Man habe an sechs Standorten in vier Regionen Betreiber ausgeschrieben. Partnerschaftlich sei es gelungen, in Zusammenarbeit mit der Gebietskrankenkasse und den Bundesländern den laufenden Betrieb zu bezahlen.

Mag. Jan Pazourek, Generaldirektor der NÖ Gebietskrankenkasse, führte aus, dass der Spatenstich für das Kinder-Reha-Zentrum zeige, dass die Gesundheitsreform greife, denn mit dieser habe man sich das Ziel gesetzt, alle ungelösten, aber wichtigen Probleme auf den Tisch zu legen. Die Länder hätten sich bereit erklärt, 8,5 Millionen Euro zu zahlen, von der Sozialversicherung würden im Endausbau 25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, so Pazourek. Insgesamt werde es in Österreich vier Versorgungsregionen geben. Der Generaldirektor betonte, dass er froh über die Einigkeit und Entwicklung sei. Fallweise habe man Kinder zur Reha nach Deutschland schicken müssen, betonte er, dass es problematisch gewesen sei, kein Angebot in Österreich zu haben. Die Gebietskrankenkassen seien für die Eltern der „single point of service“, so Pazourek.

Von Errichter- und Betreiberseite führte Mag. Stefan Günther aus, dass man sich insgesamt über sieben Jahre mit dem Thema Kinder- und Jugend-Reha beschäftigt habe. Kinder hätten eigene Bedürfnisse, auch wenn sie krank seien. Man habe daher entsprechende Konzepte erarbeitet, das fange bei den Therapiegeräten an und gehe bis zur Hydrotherapie. In Bad Erlach würden 31 Millionen Euro investiert werden, sagte Günther, dass auf einer Nettogrundfläche von 7.800 Quadratmetern Betten für 114 Kinder und Jugendliche sowie 104 Begleiter errichtet werden. Die Zimmer würden so aufgebaut werden, dass auch der zweite Elternteil übers Wochenende dazukommen könne. Abrechnungstechnisch sei alles geklärt, bedankte sich Günther und betonte, dass man aus der Erwachsenen-Rehabilitation wisse, wie wichtig es sei, einen zentralen Ansprechpartner zu haben.

Bürgermeister Johann Rädler sprach über die Bedeutung des Projekts für die Region: „In erster Linie werden die Kinder und es wird auch die Region davon profitieren“, sprach Rädler die 150 entstehenden Arbeitsplätze an. Ohne Land Niederösterreich sei das Projekt nicht möglich gewesen, bedankte sich Rädler bei Landeshauptfrau Mikl-Leitner. In Bad Erlach gehe es immer schneller: 2008 sei die Therme Linsberg eröffnet worden, ein Pilotprojekt für die gesamte Region, 2014 sei das Lebens.Med Zentrum als Reha-Klinik gefolgt und nun erfolge der Spatenstich für die Kinder-Reha. Mit der hospitals Projektentwicklungsges.m.b.H. und der REHA Erlach Errichtungs GmbH habe man einen Betreiber und Investor gefunden, bedankte sich Rädler. Im Rahmen des Festaktes gratulierte Rädler DI Berndt Martetschläger zur Umsetzung und überreichte ihm das Ehrenzeichen der Marktgemeinde Bad Erlach.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at