Tirol schöpft Maßnahmen aus – Dreivierteljahres-Bilanz: 6% mehr auf der Schiene
Innsbruck (lk) - Über die steigende Zahl an auf der Schiene durch Tirol transportierte LKW freut sich
LHStvin Ingrid Felipe 12. Oktober. Die Dreivierteljahresbilanz der Rollenden Landstraße (ROLA) von Jänner
bis inklusive September weist auf der Brenner-Achse statt wie im Vorjahr 114.300 heuer knapp 121.100 LKW aus, deren
Fahrt statt auf der Straße auf der Schiene stattgefunden hat. 36 Züge fahren täglich auf der Achse
zwischen Wörgl und dem Brennersee, vier Züge zwischen Wörgl und Trento. Das Land Tirol hat mit Luft-100er,
Nachtfahrverboten, mit Verboten bestimmter alter LKW, mit einer Umrüstungsprämie auf neuere LKW und mit
dem sektoralen LKW-Fahrverbot zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität und zur Eindämmung
des Transitverkehrs getroffen und zuletzt mit der Blockabfertigung bei Kufstein auch eine punktuelle Maßnahmen
an besonders starken Reisetagen erfolgreich getestet.
Druck auf die Hauptstädte Europas aufbauen
Als nächsten Schritt bei der Bekämpfung der Transitproblematik will LHStvin Ingrid Felipe den Druck auf
die europäischen Hauptstädte erhöhen, aus denen laut der Tiroler LHStvin in den letzten Jahren nicht
immer ausreichend Unterstützung für die wichtigen Verkehrsanliegen des Alpenraums vorhanden war. „Der
in Österreich steuerprivilegierte Diesel und die günstigen Mauten sind ein massives Problem, die sich
wie ein LKW-Magnet auf Tirol auswirken“, betont Ingrid Felipe, die darauf verweist, dass 25% der über 2 Mio.
LKW, die jedes Jahr durch Tirol fahren, einen über 60 Kilometer kürzeren und weitere 25% einen über
120 Kilometer kürzeren Weg fahren könnten. „Aber wir locken den Transit mit den günstigen Preisen
geradezu in unsere Täler.“
Die Tiroler Landesregierung setzt große Hoffnung darauf, dass im Rahmen des Tiroler Vorsitzes der EU-Mobilitätsgruppe
für den Alpenraum im Jahr 2018 konzertierte Bemühungen der Alpenregionen in allen sieben Alpenländern
erfolgreich sein werden, auch in den europäischen Hauptstädten auf die Belastungssituation durch Transitverkehr
aufmerksam zu machen und wirksame gemeinsame Maßnahmen zu erzielen. „Ein guter Vorschlag liegt mit den Vorschlägen
der EU-Kommission für eine europaweite Maut auf dem Tisch“, unterstreicht die Tiroler LHStvin.
|