Haslauer: Interesse bei Kindern für die MINT-Fächer wecken – 30 neue "Experimentierstationen"
bis Ende 2018
Salzburg (lk) - Hinter der Schutzbrille leuchten aufmerksame Kinderaugen, während kleine Finger vorsichtig
zwei Elektroden in eine aufgeschnittene Zitrone stecken. "Passt", meint die junge Forscherin, als die
an die Zitrone angeschlossene Uhr plötzlich aufleuchtet. "Stromkreis geschlossen", erklärt
das Mädchen. Nun müsse sie aber weiter: Sie sei heute nämlich für das Protokollieren der Messergebnisse
in der Wetterstation zuständig. Und weil es gestern geregnet habe, gebe es heute unter dem Mikroskop einen
Regenwurm zu sehen.
31 Kindergärten mit Spürnasenecke, bei denen kindgerecht Begeisterung für das Forschen und Experimentieren
geweckt wird, gibt es bereits in Salzburg. Nun sollen weitere kindgerechte Experimentierstationen in 30 Kindergärten
in allen Bezirken eingerichtet werden. Das Land Salzburg unterstützt die Kooperation zwischen der Spürnasenecke,
der Wirtschaftskammer/Sparte Industrie und dem Hauptsponsor W&H Dentalwerk Bürmoos. Dabei kommen von der
Fachhochschule Salzburg entwickelte Möbel, verschiedenste Forscherutensilien und pädagogische Einschulungen
sowie fortlaufende Weiterbildung der Pädagoginnen und Pädagogen zum Einsatz. In der BAfEP Bischofshofen
(Bildungsanstalt für Elementarpädagogik) informierten Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Landesrätin
Martina Berthold, WKS-Direktor-Stellvertreter Manfred Pammer, W&H Dentalwerk-Geschäftsführer Peter
Malata und die Erfinder der Spürnasenecke 10. Oktober über die Initiative zur frühzeitigen Förderung
von Interesse an Technik und Naturwissenschaft.
"Die Spürnasenecken tragen dazu bei, das Interesse bei Kindern für die MINT-Fächer, also Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft und Technik, zu wecken. Somit ist ein weiterer wichtiger Baustein für die Umsetzung
unseres Masterplanes für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) realisiert", sagte Landeshauptmann
Haslauer. Es gelte, gerade bei den Kleinsten anzusetzen. Weitere wichtige Maßnahmen sind die Fortbildung
von Pädagoginnen und Pädagogen in den MINT-Fächern und das Angebot von entsprechenden Studienrichtungen
in Salzburg, wie etwa Informatik, Data Science oder Materialwissenschaften.
„Zu wenige Frauen begeistern sich für Ausbildungen und Forschungen im Bereich der Naturwissenschaft. In den
Spürnasenecken werden bereits die Jüngsten spielerisch ermutigt, in diese Welt einzutauchen. Es liegt
an uns, vor allem den Mädchen die Faszination am Forschen zu wecken“, betonte Landesrätin Martina Berthold,
zuständig für Elementarpädagogik und Frauen im Bundesland Salzburg.
Für WKS-Direktor-Stellvertreter Manfred Pammer ist die Frage der Fachkräfte für die gesamte Wirtschaft
in Salzburg Dreh- und Angelpunkt für die zukünftige Positionierung des Wirtschaftsstandorts. "Im
Zeitalter der Digitalisierung brauchen wir insbesondere mehr Techniker und IT-Fachleute. Die Grundlage dafür
ist ein spielerisches Hineinwachsen in die Welt von Technik und Naturwissenschaften. Wir brauchen mehr Begeisterung,
Interesse und Spaß für Technik, und diese Begeisterung gilt es bereits bei den Kleinsten zu wecken.
Dem dienen die 'Spürnasenecken', 2011 ins Leben gerufen und eine ausgezeichnete pädagogische Innovation.
Das Programm der 'Spürnasenecken' in den Kindergärten soll mit Unterstützung des Landes, der WKS
und der Industrie stark ausgebaut werden. Bis 2018 sollen die bisher bestehenden 'Spürnasenecken' verdoppelt
werden und es soll dann in Salzburg 60 derartige Entdeckerzonen in den Kindergärten geben", so Pammer.
"Mit Überzeugung haben wir die Funktion des Hauptsponsors übernommen und sorgen damit für die
notwendigen Rahmenbedingungen für eine regelmäßige Aus- und Weiterbildung der Kindergartenpädagoginnen
und -pädagogen sowie ein laufendes Upgrade der dafür benötigen Lernunterlagen. Meine Auffassung
ist: Wer ernten will, muss auch säen. Somit ist die Industrie aufgerufen, frühzeitig die Nachwuchsförderung
zu unterstützen. Als Hauptsponsor der Spürnasenecke haben wir meiner Ansicht nach dafür ein wichtiges
Zeichen gesetzt", so W&H Dentalwerk-Geschäftsführer Peter Malata.
Forschen und Experimentieren im Kindergarten
Bei der Spürnasenecke handelt es sich um eine Einrichtung zum Forschen und Experimentieren mit Kindergartenkindern.
Sie beinhaltet eigens dafür an der FH Kuchl entwickelte Möbel, verschiedenste Forscherutensilien aus
den Themengebieten Biologie, Chemie, Physik und Technik und eine pädagogische Einschulung bzw. Weiterbildung
der Pädagoginnen und Pädagogen.
"Seit 2016 tritt W&H Dentalwerk Bürmoos als Hauptsponsor auf und finanziert die stetige pädagogische
Weiterentwicklung der Spürnasenecke", so Landeshauptmann Haslauer: "Das Beste dabei ist: Die kindgerechten
Experimente mit Elli, dem Experimentier-Eichhörnchen, machen den Kindern viel Spaß!"
Bis 2018 landesweit 30 neue Spürnasenecken
Derzeit gibt es 31 Spürnasenecken in Kindergärten in der Landeshauptstadt (9), im Flachgau (11), im Tennengau
(6) und im Pongau (5). Die 30 neuen Spürnasenecken sollen bis Ende 2018 eingerichtet sein und verteilen sich
folgendermaßen auf die einzelnen Bezirke: Stadt Salzburg 15, Flachgau 16, Tennengau 8, Pongau 9, Lungau 3,
Pinzgau 10.
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