"Die Hauptstadt" wurde zum besten deutschsprachigen Roman gekürt
Frankfurt am Main/Wien (bka) - "Robert Menasses Roman über die Brüsseler Bürokratie
ist ein kluges, witziges und nachdenklich machendes Buch, das vieles in einem ist: ein Ideenroman, ein Krimi, ein
Buch über europäische Politik und eines über unsere Wirklichkeit und Gegenwart, samt ihren verpassten
Möglichkeiten. Ich freue mich sehr, dass Robert Menasse für seinen außergewöhnlichen Roman
'Die Hauptstadt' nun mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde und gratuliere ganz herzlich", so Kunst-
und Kulturminister Thomas Drozda am Abend des 9. Oktober nach Bekanntgabe des diesjährigen Preisträgers
des Deutschen Buchpreises.
Robert Menasse studierte in Wien, Salzburg und Messina Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft und war
Mitbegründer der Wiener Studentenzeitschrift "Zentralorgan herumstreunender Germanisten". Nach seiner
Promotion lehrte er von 1981 bis 1988 zunächst als Lektor für österreichische Literatur, später
als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie an der Universität São Paulo in Brasilien. Seit
seiner Rückkehr nach Wien arbeitet er als freier Schriftsteller und zunächst auch als Übersetzer
aus dem brasilianischen Portugiesisch. 1981 wurde er Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung. Zwölf
Jahre später wurde er in den P.E.N. Club gewählt, aus dem er später jedoch wieder austrat. Seit
2011 kuratiert er ein Write-in-Residence-Programm in der "one world foundation" in Sri Lanka. Seine Werke
wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Neben Robert Menasses Roman "Die Hauptstadt" stand auch das Werk eines weiteren Österreichers auf
der Shortlist des Deutschen Buchpreises: "Das Floß der Medusa" von Franzobel. Die Jury hatte aus
200 Romanen zunächst 20 auf die Longlist gesetzt, die dann auf eine sechs Titel umfassende Shortlist verkürzt
wurde. Der vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit 2005 vergebene Peis gilt als wichtigste Auszeichnung
der Branche.
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