Rund 14.000 Menschen mit Behinderung profitieren von Arbeitsassistenz -Tagung zum 25-jährigen
Jubiläum
Wien (bmask) - 1992 wurden in Österreich die ersten Pilotprojekte für berufliche Assistenz für
Menschen mit Behinderung gestartet. Heute wird die Arbeitsassistenz flächendeckend angeboten und unterstützt
rund 14.000 Personen jährlich. Die Hilfestellungen reichen dabei von der Einschätzung der beruflichen
Möglichkeiten, über die begleitete Arbeitsplatzsuche, bis hin zur Unterstützung in der Anfangsphase
eines Arbeitsverhältnisses. Darüber hinaus erfüllt die Arbeitsassistenz in der Krisenintervention
zur Sicherung gefährdeter Arbeitsplätze eine weitere zentrale Funktion. Zum 25. Jubiläum der Arbeitsassistenz
in Österreich luden Wirtschaftskammer Österreich, Sozialministerium und der Dachverband für berufliche
Integration "dabei-austria" am 9. Oktober zu einer hochkarätig besetzten Tagung, um die weiteren
Perspektiven der Arbeitsassistenz zu diskutieren. Neben Sozialminister Alois Stöger, Gastgeber Martin Gleitsmann,
Abteilungsleiter für Sozial- und Gesundheitspolitik in der WKÖ, und "dabei-austria"-Geschäftsführer
Markus Neuherz, nahmen auch der Präsident des Behindertenrats Herbert Pichler sowie VertreterInnen des Sozialministeriums
und Sozialministeriumservice teil.
"Arbeit ist der ausschlaggebende Faktor für ein selbstbestimmtes Leben und die Teilhabe an unserer Gesellschaft.
Die Bedeutung der Arbeit geht weit über das Gehalt und die Existenzsicherung hinaus", betonte Sozialminister
Stöger, der die berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen als eine zentrale Aufgabe der Arbeitsmarktförderung
bezeichnete. Vergangenes Jahr investierte das Sozialministerium über 180 Millionen Euro in Projekt- und Individualförderungen,
wodurch über 90.000 Menschen mit Behinderungen unterstützt werden konnten. Auf die Arbeitsassistenz entfielen
dabei Förderungen in Höhe von 25 Millionen Euro. Diese Leistungen will der Sozialminister weiter erhöhen.
"Wir haben ein Inklusionspaket erarbeitet, mit dem wir die Mittel für die berufliche Inklusion verdoppeln.
Damit können Vorzeigemaßnahmen wie die Arbeitsassistenz nicht nur für die nächsten Jahre finanziell
abgesichert, sondern weiter ausgebaut werden", erklärt Stöger die aktuelle Gesetzesvorlage, die
am 12. Oktober im Nationalrat beschlossen werden soll.
WKÖ-Experte Gleitsmann erörterte die Leistungen der Arbeitsassistenz aus der Sicht der Wirtschaft: "Die
WKÖ bekennt sich zur nachhaltigen Integration von behinderten Menschen in die Arbeitswelt und begrüßt
daher ausdrücklich die tolle Arbeit der Arbeitsassistentinnen und -assistenten als Bindeglied zwischen ihren
Klienten und der Wirtschaft." Durch zahlreiche Rückmeldungen aus Unternehmen sei belegt, dass die Beschäftigung
behinderter Menschen eine Win-Win-Situation für alle darstellt. "Denn der Arbeitnehmer erhält eine
berufliche Chance und sinnstiftende Beschäftigung, der Arbeitgeber erhält einen meist hoch motivierten
Mitarbeiter mit wichtigen Qualifikationen, und noch dazu wirkt dessen Beschäftigung auch positiv aufs Betriebsklima."
Gerade im Hinblick auf den immer heftiger werdenden Fachkräftemangel sei die Integration behinderter Menschen
ins Erwerbsleben aktueller denn je, unterstrich Gleitsmann.
"In den letzten 25 Jahren haben die 57 Arbeitsassistenz-Projekte eine Schlüsselrolle in der beruflichen
Integration eingenommen. Die ArbeitsassistentInnen werden auch weiterhin einen entscheidenden Beitrag leisten.
Denn um eine wirklich inklusive Gesellschaft zu erreichen, stehen wir noch vor zahlreichen Herausforderungen. Vor
allem sind Vorurteile und ‚Barrieren im Kopf‘ abzubauen", betont auch dabei-austria-Geschäftsführer
Markus Neuherz.
Über dabei-Austria
Seit 2002 ist der gemeinnützige Verein dabei-austria die bundesweite Interessenvertretung im Bereich der beruflichen
Integration. Der Dachverband vertritt derzeit knapp 200 Projekte im Bereich der beruflichen Orientierung und der
Integration. Die Angebote richten sich an Menschen mit Behinderung/Erkrankung sowie an Jugendliche mit sonderpädagogischem
Förderbedarf bzw. ausgrenzungsgefährdete Jugendliche und Erwachsene..
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