LH Kaiser: Es war ein Meilenstein der Landesgeschichte – Appell, die Demokratie und Wahlrecht
zur Mitbestimmung nützen
Villach/Klagenfurt (lpd) - Auch in Villach fand am Abend des 9. Oktober eine Feierstunde im Gedenken an
Abwehrkampf und Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 statt. Landeshauptmann Peter Kaiser und Villachs Bürgermeister
Günther Albel befassten sich in ihren Reden mit diesem herausragenden Teil der Landesgeschichte. „Es ist einer
größten Meilensteine der Landesgeschichte mit dem Höhepunkt des Volksabstimmung vom 10.Oktober
1920“, sagte der Landeshauptmann.
Damals habe das Volk erstmals selbst mitentscheiden können. Dieses Plebiszit war mit knapp 60 Prozent eindeutig
für Österreich ausgefallen. Auch heute würden in vielen Ländern noch immer nicht das Volk entscheiden
dürfen, erinnerte Kaiser an das Beispiel Nordkorea. „Wir sollen das Wahlrecht nützen und damit die Chancen
der Demokratie zur Mitbestimmung“, appellierte Kaiser. Täglich gebe es wichtige Abstimmungen, führte
der Landeshauptmann weiter aus. Etwa wenn es um Fragen gehe, ob mehr oder weniger kooperiert werden solle, ob mehr
grenzüberschreitend gearbeitet werden oder ob man hinter Schengen zurückfallen solle.
Kärntens Entscheidung von damals sei ein Vorbild. Längst gebe es auch eine gute proaktive Politik mit
Slowenien, erinnerte Kaiser an die Lösung der Ortstafelfrage und das Dialogforum und aktuell die erstmalige
Erwähnung der slowenischen Volksgruppe in der Kärntner Landesverfassung, was eine positive Weiterentwicklung
bedeute. Kärnten befinde sich im Schnittpunkt dreier Kulturen, nun gehe es darum, die Gemeinsamkeit auszubauen
und Internationalität, Interkulturalität und Innovation voranzubringen. "Lernen wir aus der Vergangenheit,
um die Maßnahmen zu treffen, die Kärnten als Land vorbildhaft im Miteinander, in der Innovation und
als Lebensort machen“, so Kaiser.
Villachs Bürgermeister Albel erinnerte ebenfalls an die schwierige und leidvolle Zeit des Abwehrkampfes. Die
vielen Denkmäler stehen für Freiheit und Frieden. Sie betonen das Niemals-Vergessen. Auch Europa müsse
ein großes Anliegen bleiben, denn die EU wurde auf der Säule des Niemals-Vergessens gegründet und
sie habe die längste Friedensperiode gebracht. „Das Band der Toleranz und des Humanismus muss im Interesse
der Demokratie geschützt werden“, so Albel. Villach verstehe sich stets als Stadt, die Brücken baue.
Auch der große Villacher Paul Watzlawick, der vor zehn Jahren starb, sei ein Brückenbauer und auch damit
ein Vorbild gewesen.
An der Feierstunde nahmen auch LHStv.in Beate Prettner und Landtagspräsident Reinhart Rohr sowie Mitglieder
des Stadtsenats und des Gemeinderates teil. Begrüßt wurden die vielen Mitwirkenden, darunter eine Ehrenformation
des Bundesheeres, Vertreter von Feuerwehren, Behörden, Exekutive, Heimat- , Traditions- und Sportverbänden
sowie SchülerInnen der Volksschule Auen. Für Musik sorgte der EMV Villach. Worte der Besinnung sprachen
auch die Pfarrer Alfons Wedenig und Felix Hulla. Durch das Programm führte Elena Moser-Sonvilla.
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