Villach gedachte der Volksabstimmung
 und des Abwehrkampfes

 

erstellt am
10. 10. 17
13:00 MEZ

LH Kaiser: Es war ein Meilenstein der Landesgeschichte – Appell, die Demokratie und Wahlrecht zur Mitbestimmung nützen
Villach/Klagenfurt (lpd) - Auch in Villach fand am Abend des 9. Oktober eine Feierstunde im Gedenken an Abwehrkampf und Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 statt. Landeshauptmann Peter Kaiser und Villachs Bürgermeister Günther Albel befassten sich in ihren Reden mit diesem herausragenden Teil der Landesgeschichte. „Es ist einer größten Meilensteine der Landesgeschichte mit dem Höhepunkt des Volksabstimmung vom 10.Oktober 1920“, sagte der Landeshauptmann.

Damals habe das Volk erstmals selbst mitentscheiden können. Dieses Plebiszit war mit knapp 60 Prozent eindeutig für Österreich ausgefallen. Auch heute würden in vielen Ländern noch immer nicht das Volk entscheiden dürfen, erinnerte Kaiser an das Beispiel Nordkorea. „Wir sollen das Wahlrecht nützen und damit die Chancen der Demokratie zur Mitbestimmung“, appellierte Kaiser. Täglich gebe es wichtige Abstimmungen, führte der Landeshauptmann weiter aus. Etwa wenn es um Fragen gehe, ob mehr oder weniger kooperiert werden solle, ob mehr grenzüberschreitend gearbeitet werden oder ob man hinter Schengen zurückfallen solle.

Kärntens Entscheidung von damals sei ein Vorbild. Längst gebe es auch eine gute proaktive Politik mit Slowenien, erinnerte Kaiser an die Lösung der Ortstafelfrage und das Dialogforum und aktuell die erstmalige Erwähnung der slowenischen Volksgruppe in der Kärntner Landesverfassung, was eine positive Weiterentwicklung bedeute. Kärnten befinde sich im Schnittpunkt dreier Kulturen, nun gehe es darum, die Gemeinsamkeit auszubauen und Internationalität, Interkulturalität und Innovation voranzubringen. "Lernen wir aus der Vergangenheit, um die Maßnahmen zu treffen, die Kärnten als Land vorbildhaft im Miteinander, in der Innovation und als Lebensort machen“, so Kaiser.

Villachs Bürgermeister Albel erinnerte ebenfalls an die schwierige und leidvolle Zeit des Abwehrkampfes. Die vielen Denkmäler stehen für Freiheit und Frieden. Sie betonen das Niemals-Vergessen. Auch Europa müsse ein großes Anliegen bleiben, denn die EU wurde auf der Säule des Niemals-Vergessens gegründet und sie habe die längste Friedensperiode gebracht. „Das Band der Toleranz und des Humanismus muss im Interesse der Demokratie geschützt werden“, so Albel. Villach verstehe sich stets als Stadt, die Brücken baue. Auch der große Villacher Paul Watzlawick, der vor zehn Jahren starb, sei ein Brückenbauer und auch damit ein Vorbild gewesen.

An der Feierstunde nahmen auch LHStv.in Beate Prettner und Landtagspräsident Reinhart Rohr sowie Mitglieder des Stadtsenats und des Gemeinderates teil. Begrüßt wurden die vielen Mitwirkenden, darunter eine Ehrenformation des Bundesheeres, Vertreter von Feuerwehren, Behörden, Exekutive, Heimat- , Traditions- und Sportverbänden sowie SchülerInnen der Volksschule Auen. Für Musik sorgte der EMV Villach. Worte der Besinnung sprachen auch die Pfarrer Alfons Wedenig und Felix Hulla. Durch das Programm führte Elena Moser-Sonvilla.

 

 

 

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