Auf die Verbindung von „MEISTERschaft und MASTERship“ baut St. Pölten bei der künftigen
starken und unverwechselbaren Positionierung des Bildungsstandortes.
St. Pölten (stadt) - Diese zentrale Vision stellte Bürgermeister Mag. Matthias Stadler am 20. Oktober
anlässlich der Präsentation des „Weißbuch Bildung“ in den Mittelpunkt. Das Weißbuch bildet
den Auftakt für eine strategische Offensive zur weiteren Entwicklung des Bildungsstandortes, die 2018 in einen
„Masterplan Bildung“ münden wird.
312 Millionen Euro an Investitionen von öffentlicher und privater Seite sind von 2011 – 2021 am Bildungsstandort
St. Pölten veranschlagt. Über 14.400 Schüler/innen und Studierende beleben inzwischen die Stadt
(Daten aus 2016). Annähernd 60.000 Bildungsplätze stehen zur Verfügung. Schon damit habe man sich
den Ruf als Niederösterreichs Bildungshauptstadt verdient, meint Bürgermeister Mag. Matthias Stadler,
dennoch brauche es aktive Gestaltung für die Zukunft: „Der Bildungsstandort ist und bleibt der Nährboden
des Wirtschaftsstandortes. Und Bildungsstandorte stehen heute in einem Wettbewerb, in dem wir St. Pölten klug
und langfristig zu positionieren haben!“
Weißbuch Bildung
Eine Erhebung unter allen Bildungseinrichtungen in St. Pölten bildet mit die Grundlage für das soeben
präsentierte „Weißbuch Bildung St. Pölten“. Eine umfassende Bestandsaufnahme und eine tragfähige
Vision für den Bildungsstandort St. Pölten sieht der seit Jänner 2017 eingesetzte Bildungsbeauftragte
der Stadt, Prof. Mag. Josef Kolarz-Lakenbacher, als die Kernaufgabe. Begleitet von über 100 Interviews hat
er das Weißbuch erarbeitet: „Letztlich geht es auch um die effiziente Verwendung unserer Mittel für
die Bildung. Wir wollen zeigen, wo es noch weiße Flecken gibt – und welche Investitionen künftig zum
klaren Profil des Bildungsstandortes beitragen.“
MEISTERschaft und MASTERship
In der Rolle als Integrator von fachhandwerklicher Ausbildung mit theoretisch-akademischer Expertise sieht
das Weißbuch das entscheidende Potenzial des Bildungsstandortes St. Pölten. Ein Anspruch, der sich nicht
allein aus dem industriell-gewerblichen „Genom“ der Stadt ableitet. Ein vollflächiges Schulangebot und universitäre
Einrichtungen verbindet St. Pölten heute entlang durchgängiger Bildungspfade mit praktisch-handwerklichen
Aspekten der Ausbildung: über zahlreiche Werkstätten in HTLs und Leitbetrieben. Und nicht zuletzt mit
der Rolle als Zentrum der Erwachsenenbildung in Niederösterreich mit Leitinstitutionen wie dem WIFI tede-Z.
Duale Ausbildung, durchlässige Bildungsstrukturen und Anwendungsorientierung sind als Kernwerte des Bildungsstandortes
St. Pölten zu verstehen.
Leitkompetenzen: Bahntechnologie und Gesundheit & Soziales
Auch inhaltlich will sich die Stadt künftig über klare Schwerpunkte positionieren. Der bereits fixierte
ÖBB-Ausbildungscampus, das FH-Department Bahntechnologie & Mobilität und innovative Fachbetriebe
vor Ort bilden gemeinsam die Voraussetzung für ein Know-how-Zentrum „Bahntechnologie“ von internationalem
Rang. Eine weitere Leitkompetenz der „fittest city“ macht das Weißbuch im Bereich Gesundheit und Soziales
fest: Die Assets reichen von berufsbildenden Schulen mit einschlägigen Schwerpunkten über Ausbildungszentren
für Pflegebetreuung und die neue Bertha von Suttner Privatuniversität mit einem Schwerpunkt im Bereich
der Psychotherapie bis zum „Ausbildungs- und Forschungs-Ökosystem“ rund um die FH mit ihren Studien- und Lehrgängen
sowie Forschungsaktivitäten in den Bereichen Gesundheit und Soziales und das Uni-Klinikum.
Masterplan in progress
Bis zum Frühjahr laufen die Bemühungen um die Bildung einer „Taskforce Bildung“. Diese wird bis Ende
2018 den „Masterplan Bildung“ für St. Pölten erarbeiten. Er wird die strategischen Zielsetzungen auf
der Grundlage des Weißbuchs schärfen, Schlüsselprojekte und flankierende Maßnahmen, sowie
Prioritäten und zeitliche Umsetzungshorizonte verankern. Erfahrungen möchte Planungs-Profi und Plattform
stp 2020-Obmann Dr. Josef Wildburger aus dem erfolgreichen „Masterplan Innenstadt“ mitnehmen: „Das kann keine einfache
Blaupause für den Masterplan Bildung werden. Aber eine starke Referenz für die professionelle Planung
und die konsequente Umsetzung!“
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