ECSEL Austria Event: Forschung fördern und Kooperationen intensivieren
Brüssel/Wien (feei) - Am 18. Oktober fand in Graz der Herbst-Event der Technologieplattform ECSEL-Austria
statt. Die Silicon Austria Labs, das zukünftige Forschungszentrum für Mikroelektronik (elektronische
Komponenten und Systeme) in Österreich, waren einer der Schwerpunkte der Veranstaltung. „Bereits heute können
wir im internationalen Vergleich einzigartige Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen in Österreich
vorweisen. Um auch in Zukunft in diesem hochkompetitiven Markt konkurrenzfähig zu bleiben, brauchen wir Silicon
Austria als Leuchtturmprojekt, das diese Anstrengungen unter einem Dach bündelt“, erklärt Dr. Josef Affenzeller,
Prokurist und Forschungskoordinator der AVL List GmbH und Obmann des Vereins ECSEL-Austria.
Europäische Kooperationen stärken
Im Hinblick auf das EU Rahmenprogramm Horizon 2020 betonte der Vertreter der EU-Kommission, Henri Rajbenbach, Generaldirektor
für „Communications Networks, Content and Technologies“ die Notwendigkeit, die europaweite Zusammenarbeit
in diesem Bereich zu intensiveren. Andernfalls besteht laut Klaus Bernhardt, Vorstandsmitglied von ECSEL-Austria
die Gefahr technologiepolitisch gegenüber den USA und China ins Hintertreffen zu geraten. „Beide betrachten
Mikroelektronik und elektronische Systeme als strategische Schlüsselindustrien und schützen diese im
Gegensatz zu Europa massiv vor ausländischer Konkurrenz.“ Umso wichtiger ist es für Bert de Colvenaer,
Executive Director von ECSEL Europa, daher auch die Kooperation im Rahmen der europäischen ECSEL-Gemeinschaft
zu forcieren, um eine wettbewerbsfähigere industrielle Basis zu schaffen.
Michael Wiesmüller vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) fasst die Bedeutung
dieses Zusammenspiels aus nationalen Initiativen und europäischen Kooperationen für den Standort Österreich
so zusammen: „Mit unserer starken Beteiligung am Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020, ECSEL und den Silicon Austria
Labs wollen wir ein Weltklasse-Ökosystem für elektronische Systeme aufbauen.“
Silicon Austria Labs
Die Silicon Austria Labs bündeln die heimischen Kompetenzen in der Mikro- und Nanoelektronik (Hardware
u. Software), um Österreich international in diesem Bereich an die Weltspitze zu bringen. Insgesamt 280 Millionen
Euro stellen Infrastrukturministerium, die Bundesländer Steiermark, Kärnten und Oberösterreich sowie
die österreichische Industrie für das Forschungszentrum für die Startphase der ersten fünf
Jahre zur Verfügung. An den drei Standorten Graz, Villach und Linz wird an unterschiedlichen Schwerpunkten
geforscht: Villach beschäftigt sich mit „Sensorik und Sensorsystemen“ sowie mit „Leistungselektronik“ und
entwickelt leistungsfähige Sensoren und energieeffiziente Mikrochips. Linz arbeitet im Bereich „Hochfrequenz“
daran, große Mengen an Daten sicher zu senden und zu empfangen. Graz verbindet diese Themen mit dem Schwerpunkt
„System-Integration“ und untersucht das reibungslose Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten wie etwa Radarsensoren,
GPS-Empfang und Internetverbindung in einem selbstfahrenden Auto. Die Geschäftsführung ist nahe der TU
Graz angesiedelt.
ECSEL-Austria
Die Plattform ECSEL-Austria ist eine industriegeleitete nationale Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsplattform
für die Technologiebereiche Mikro- und Nanoelektronik, Embedded Systems und Systemintegration. Sie erarbeitet
Technologie-Roadmaps auf europäischer sowie nationaler Ebene und berät über Technologiestrategien.
Sie wurde auf Basis der Technologieplattformen ARTEMIS-Austria (embedded Software und Software Architekturen) und
ENIAC-Austria (Mikro- und Nanoelektronik) gegründet.
Die Plattform soll die internationale Sichtbarkeit und strategische Positionierung des Standortes Österreich
stärken, sowie die Vernetzung unter den industriellen, wie akademischen Akteuren erhöhen.
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