Brüssel/Innsbruck (lk) - Im Rahmen der Technologieförderung Regionale Kompetenzzentren (K-Regio)
werden kooperative Projekte mit hohem Entwicklungsrisiko gefördert. Für die aktuelle Förderungsausschreibung
(1. Dezember 2016 bis 15. März 2017) beschloss die Tiroler Landesregierung am 17. Oktober auf Antrag von Wirtschaftslandesrätin
Patrizia Zoller-Frischauf Landesmittel in Höhe von rund 540.000 Euro bereitzustellen. Damit werden vier neue
Forschungsprojekte gefördert. Durch die eingesetzten Landesmittel werden zusätzlich EU-Mittel bis zu
2,16 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) ausgelöst.
Forschungsmöglichkeiten für Klein- und Mittelunternehmen
Für LH Günther Platter ist das K-Regio Programm auch ein „Sprungbrett für Innovationen“: „Für
die Umsetzung von Ideen braucht es oftmals die richtigen Partner – das Land Tirol ist ein solcher: Durch die Förderung
von gemeinsamen Vorhaben entstehen neue Produkte und Verfahren, die gänzlich neue Möglichkeiten eröffnen“,
verweist LH Platter auch darauf, dass die Abwicklung gemeinsam mit der Standortagentur Tirol erfolgt. Vor allem
für Klein- und Mittelunternehmen bietet K-Regio eine große Chance. „Seit dem Start im Jahr 2008 fördern
wir mit rund 8,9 Millionen Euro 84 Tiroler Unternehmen und 36 heimische Forschungsgruppen – die Förderung
kommt bei den KMUs an“, betont LRin Zoller-Frischauf, dass die Unternehmen mit K-Regio Ideen auf höchstem
technischem Niveau verwirklichen und das Know-how der ExpertInnen effizient nutzen.
Tirol war das erste österreichische Bundesland, das mit K-Regio eine regionale Initiative nach Vorbild der
COMET-Bundeskompetenzzentren umgesetzt hat. „Die industrielle Forschung und Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft
sind wesentlich, um in Sachen technologischem Fortschritt auch künftig ganz vorne mitzuspielen. Damit stärken
wir Tirol nachhaltig als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort, wovon sowohl die Unternehmen und Forschungseinrichtungen
als auch die Tirolerinnen und Tiroler profitieren“, so LH Platter. Zudem werde die Wettbewerbsfähigkeit und
der Arbeitsmarkt gefördert: „Wir investieren damit nicht nur in die Innovationskraft unseres Landes, sondern
auch in Arbeitsplätze.“
Informationen zu den geförderten Projekten
- FAENOMENAL – Mit einer innovativen Technologie der Ionenphysik
können Oberflächen mit extrem dünnen Nanobeschichtungen versehen werden. Damit sollen beschichtete
Objekte bioaktive oder antimikrobielle Eigenschaften erhalten.
- Keramik – Entwicklung von neuen Keramiken, wodurch sich
ein breites Spektrum an neuen Anwendungen ergeben soll.
- SolarHydrogen – Das Konsortium will die Erzeugung von Wasserstoff
als Energieträger revolutionieren, indem der Prozess effizienter und günstiger gestaltet werden soll.
Statt teuren Edelmetallen sollen kostengünstigere Metalle wie Kupfer und Eisen verwendet werden.
- eVITA – K-Regio Folgeprojekt von VAMEL, bei welchem die
Prothesen zur Stimulierung des Gleichgewichtorgans im Innenohr entwickelt worden sind. In Europa und den USA wurden
bereits erste Prototypen implantiert. Auf Basis der vielversprechenden Ergebnisse sollen unter anderem Elektroden
entwickelt werden, mit deren Hilfe Gleichgewicht und Gang von ImplantatträgerInnen weiter optimiert werden
können.
Start der nächsten Ausschreibung
Ab sofort können sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen bis 30. Jänner 2018 um Fördermittel
für ihre gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekte bewerben. Die Förderung erfolgt in Form von
verlorenen Zuschüssen und ist maximal auf 300.000 Euro pro Jahr und Projekt beschränkt. Insgesamt können
maximal 900.000 Euro pro Projekt beantragt werden. Auf diesem Weg können mindestens drei K-Regio-Projekte
über eine Laufzeit von jeweils drei Jahren unterstützt werden. Anträge nimmt die Standortagentur
Tirol entgegen, die im Vorfeld bei der Suche nach passenden Partnern und beim Aufsetzen der Projekte hilft.
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