LR Bohuslav: Herzliche Gratulation zu diesen tollen Auszeichnungen
Wr. Neustadt/St. Pölten (nlk) - Erstmals wurde der tecnet accent Innovation Award an Forscherinnen
und Forscher des Technopols und der Fachhochschule Wiener Neustadt vergeben. Kürzlich prämiert wurden
eine neuentwickelte Radioisotop Konzentrationsmethode für die Autoindustrie, eine zeitgesteuerte Box zur Kontrolle
regelmäßiger Medikamentengabe bei Frühgeborenen sowie die Optimierung spezieller Algorithmen zur
Objekterkennung bei Thermokameras.
Der TFZ-Innovation Award ist eine gemeinsame Initiative von tecnet equity, accent Gründerservice und ecoplus,
der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, und soll jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
helfen, die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit in Wertschöpfung umzusetzen. Die Preisverleihung des ersten
TFZ-tecnet-accent Innovation Awards fand vor kurzem am Technopol Wiener Neustadt im Rahmen des Technopolheurigen
statt.
„Wir wollen unseren Nachwuchswissenschaftlern zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, exzellente Forschungsprojekte
auch wirtschaftlich umzusetzen“, sagt Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav. „Es ist uns ein besonderes Anliegen,
das Bewusstsein für die zahlreichen Verwertungsmöglichkeiten von Forschung zu stärken. Der Innovation
Award soll dabei helfen“, so Bohuslav.
Der erste Preis ging an Martin Jech, Thomas Wopelka und Claudia Lenauer von AC2T research für die neue „Radio-Isotope-Concentration-Method
– RIC“. Neue Komponenten in der Automobilindustrie müssen stetig steigende Anforderungen hinsichtlich Emissionen
und Fahrzeugeffizienz erfüllen, wodurch immer größere Herausforderungen an die Reibungsoptimierung
in Zusammenhang mit der Verschleißbeständigkeit und Lebensdauer entstehen. Mit der bei AC2T entwickelten
neuartigen Radio-Isotope Concentration (RIC) Methode lässt sich in sehr kurzer Zeit die Verschleißrate,
sowie das Verschleißverhalten über die gesamte Lebensdauer eines Bauteils, auch in schwer zugänglichen
Bereichen, wie z.B. im Inneren von Motoren, ermitteln.
Mit dem zweiten Preis wurde Christian Koller von der Fachhochschule Wiener Neustadt für sein Projekt „The
GentaSafe“ ausgezeichnet. Hier wurde ein konkretes Problem, nämlich die Gefahr einer Verabreichung eines Medikaments
an Neugeborene in einem zu kurzem Zeitabstand mit einem scheinbar einfachen Ansatz erfolgreich gelöst. Eine
exakte Einhaltung des zeitlichen Ablaufs einer Medikamentengabe wird mit einer zeitgesteuerten Box gelöst,
die Entnahme des Medikaments wird erst nach einem vorgegebenen zeitlichen Mindestabstand überhaupt möglich.
Gemeinsam mit dem Krankenhaus Queen´s Medical Centre in Nottingham wurde die Entwicklung betrieben, die ersten
Boxen sind bereits im Einsatz.
Gábor Kovács vom Zentrum für integrierte Sensorsysteme (ZISS) der Donau-Universität Krems
am Standort Wiener Neustadt erhielt für sein Projekt „Detection of road users using a low resolution thermal
camera“ den dritten Preis. Das Projekt beschäftigt sich mit der Optimierung der Algorithmen zur Objekterkennung
bei Thermokameras zur Verkehrsüberwachung. Der Einsatz von Kameras mit Thermosensoren löst das Problem
der zu hohen Auflösung von optischen Kameras. Dadurch kann es sehr leicht zu einer Verletzung von Datenschutzrichtlinien
und der Privatsphäre kommen. Kovács entwickelt am ZISS einen neuen Algorithmus, um die Erkennung und
Identifizierung von aufgenommenen Objekten zu optimieren. Speziell im europäischen Markt – mit seinen hohen
Vorgaben in Bezug auf Datenschutz und Privatsphäre – können diese Systeme optimal eingesetzt werden.
Ein wichtiges Ziel ist es nun, potenzielle Abnehmer in der Wirtschaft zu finden. „In unseren Workshops stehen die
Verwertungsmöglichkeiten im Zentrum. Hier setzen wir mit dem ‚research to value‘-Programm der Technologie
Transfer Abteilung einen wichtigen Schritt. Es ist uns ein Anliegen, das Wissen um die ökonomische Verwertung
von Forschung beim wissenschaftlichen Nachwuchs möglichst früh zu verankern“, sagt Doris Agneter, Geschäftsführerin
der tecnet equity. Dem kann Michael Moll, Geschäftsführer des accent Gründerservice, nur beipflichten:
„Die beste wissenschaftliche Arbeit nutzt nichts, wenn man sie nicht so präsentieren kann, dass die Wirtschaft
das Potenzial dahinter erkennt. Wir sind darauf spezialisiert, technologieorientierte und wissensintensive Start-ups
zu unterstützen.“
„An unseren Technopolen arbeiten Forschungsinstitute, Ausbildungseinrichtungen und Unternehmen an einem Standort
eng zusammen. Die Technopole fungieren so auch als Drehscheibe zwischen Wirtschaft und Forschung. Dadurch entsteht
ein befruchtender Dialog, der nicht nur spannende Entwicklungen ermöglicht, sondern auch das gegenseitige
Verständnis fördert, wie bei der Veranstaltung eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde“, erläutert
ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki.
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