Zukunft der Mobilität fängt nicht erst
 an – "wir sind schon mitten drinnen"

 

erstellt am
17. 10. 17
13:00 MEZ

Reges Interesse an WKÖ-Veranstaltung zu Mobilitätstrends bis 2050
Wien (pwk) - Die Zukunft der Mobilität liegt nicht weit entfernt in Utopien – viele technische Umwälzungen sind schon jetzt real spürbar oder werfen ihre Schatten voraus. Was das für die Wirtschaft generell, den Güterverkehr, aber auch den Individualverkehr bedeutet, beleuchtete eine Veranstaltung der Wirtschaftskammer Österreich, zu der rund 300 Unternehmensvertreter, Experten und Interessierte am 16. Oktober ins Haus der Wirtschaft in Wien kamen.

„Zukunftskonzepte wie selbstfahrende Autos, Hyperloops, Drohnen und bemannte Flüge zum Mars und darüber hinaus stecken heute zwar noch in den Kinderschuhen, sind aber schon jetzt in aller Munde“, führte Rosemarie Schön, Leiterin der rechtspolitischen Abteilung in der WKÖ, aus.

„Die Zukunft der Mobilität findet statt – wir sind schon mitten drinnen“, meinte auch Erik Wolf, Geschäftsführer der WKÖ-Bundessparte Transport und Verkehr. Demografie und Überalterung, Urbanisierung und das Entstehen von Megacities, aber auch Digitalisierung sind jene Trend, die die Gesellschaft, aber auch die Mobilitätswirtschaft schon heute bewegen. „Gerade vor diesem Hintergrund wird klar: Das regulative Umfeld für zukunftsfähige Mobilitätskonzepte muss reaktionsfähig sein und bleiben“, forderte Wolf. Zudem werde die Stärkung der digitalen Kompetenz der Mitarbeiter für Betriebe unerlässlich, und es brauche – mehr denn je – flexiblere Arbeitsbedingungen. Von politischer Seite mahnte Wolf einen noch stärkeren Fokus auf Forschung und Entwicklung ein.

Innovative Verkehrsforschung im Rahmen von „Horizon 2020“
Wie Forschung im Bereich der Mobilitätswirtschaft auf europäischer Ebene gefördert wird, beleuchtete Robert Missen, Referatsleiter Innovation & Forschung, GD Mobilität & Transport in der Europäischen Kommission. So entfallen vom Programm „Horizon 2020“ jährlich etwa 900 Millionen Euro auf die Verkehrsforschung. Der breite thematische Bogen der geförderten Projekte reicht dabei von Emissionsreduktion über Logistik, Sicherheit, Frauen im Transportwesen bis zur Rolle des Fahrers in autonomen Fahrzeugen.

Jost Bernasch, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums „Das virtuelle Fahrzeug“, gab einen Einblick in das bereits oder demnächst technisch Mögliche. Als Herausforderungen, die es in naher Zukunft noch zu meistern gilt, nannte er etwa offene Sicherheitsfragen bei autonomen Fahrzeugen oder die Frage, wie die enorm hohe Menge an Batterien von E-Fahrzeugen erzeugt und entsorgt werden soll.

Vor dem Hintergrund, dass die technische Entwicklung im nächsten Jahrzehnt nicht nur bei uns, sondern etwa auch in den USA und in China enorm schnell voranschreiten werde, müssten Gesellschaft und Politik in Europa noch mehr Innovation zulassen und fördern. Man müsse den Mut haben, bei innovativen Entwicklungen vorne mit dabei zu sein statt nur nachzuziehen.

Österreich – Knotenpunkt im Herzen Europas
Innovationen sind die Triebfeder für Wachstum und Weiterentwicklung – sie können aber nur anspringen, wenn Unternehmen die richtigen Rahmenbedingungen dafür vorfinden, unterstrich Christoph Schneider, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik in der WKÖ. „Wenn wir von der Mobilität der Zukunft sprechen, so umfasst das nicht nur Mobilität von Gütern und Personen, sondern auch von Daten und Ideen, die rasch vernetzt werden. Um diese Mobilität zu fördern, brauchen wir den geeigneten Rahmen“. Daher müsse nicht nur die Regulierung entstaubt und überbordende Bürokratie abgebaut werden, sondern es brauche auch effektive und gezielte Investitionsanreize.

„Schon wegen seiner geografischen Lage im Herzen Europas war Österreich seit jeher ein Knotenpunkt zwischen den Staaten. Mit unserer im internationalen Vergleich gut aufgestellten Infrastruktur, mit unseren ausgezeichneten Betrieben, unter denen viele Hidden Champions sind, mit unseren Technologien und Talenten könnten wir auch in der digitalen Zukunft zum Knotenpunkt werden“.

 

 

 

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