Anschober: EU findet keine Mehrheiten für Glyphosat

 

erstellt am
27. 10. 17
13:00 MEZ

Abermals hat die EU-Kommission am 25. Oktober keine qualifizierte Mehrheit für eine Neuzulassung von Glyphosat gefunden – ein großer Zwischenerfolg!
Brüssel/Linz (lk) - Landesrat Rudi Anschober: „Das Netzwerken vieler Engagierter, NGOs und unserer oö. Umweltpolitik in den Ländern und in der Union hat Erfolg: Heute hat die EU-Kommission aufgrund fehlender qualifizierter Mehrheit die finale Abstimmung über eine Glyphosat-Verlängerung abermals verschoben – zum wiederholten Mal seit Frühling 2016 und trotz Warnungen von Wissenschafter/innen und Skandalen rund um Monsanto. Das EU-Parlament spricht sich längt für einen Ausstieg aus, jetzt muss auch die EU-Kommission das Nein zu Glyphosat endlich akzeptieren und ihre Serienversuche für eine Neuzulassung für weitere zehn Jahre aufgeben. Am 31. Dezember muss der Spuk vorbei sein und der Ausstieg aus Glyphosat starten – als erster Schritt zum Aus für weitere Umweltgifte und einen System-Neustart für umweltfreundliche Alternativen.“

Derzeit ist Glyphosat noch bis Ende des Jahres zugelassen. Wenn sich die EU-Staaten nicht doch noch auf eine Neuzulassung einigen, dann ist die Verwendung von Glyphosat nach einer eineinhalb-jährigen Übergangsphase verboten.

Nach einem Appell der Landesumweltreferent/innen aller Länder hat schließlich ein Mehrheitsbeschluss im EU-Unterausschuss des Nationalrats den ö. Umweltminister endgültig dazu verpflichtet, in der EU gegen eine weitere Zulassung zu stimmen.

Bürger/innen in ganz Europa sind gegen Glyphosat: Weit über eine Million EU-Bürger/innen haben die EU-weite Bürger/inneninitiative gegen Glyphosat mitgetragen. Bei einer SORA-Umfrage in Oberösterreich unterstützen 84 Prozent der Befragten ein Verbot „sehr“ oder „ziemlich“.

Hintergrund
Die internationale Krebsforschungsagentur der WHO, IARC, hatte bereits 2015 Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen" eingestuft. Der Einsatz von Glyphosat trägt aber auch zum Ausräumen von Landschaften und somit zur Verringerung von Nahrungsquellen für Insekten und Bienen, einer der wesentlichen Ursachen für die Gefährdung von Bienen und Insekten.

LR Anschober: „Setzt sich das Nein zur Verlängerung des Glyphosat-Einsatzes tatsächlich in der EU durch, dann ist das ein großer Fortschritt für eine gesunde, kleinstrukturierte Landwirtschaft, für den Schutz von Insekten, Bienen und Vögeln und für unsere Gesundheit."

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.land-oberoesterreich.gv.at

 

 

 

 

 

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