Abermals hat die EU-Kommission am 25. Oktober keine qualifizierte Mehrheit für eine Neuzulassung
von Glyphosat gefunden – ein großer Zwischenerfolg!
Brüssel/Linz (lk) - Landesrat Rudi Anschober: „Das Netzwerken vieler Engagierter, NGOs und unserer
oö. Umweltpolitik in den Ländern und in der Union hat Erfolg: Heute hat die EU-Kommission aufgrund fehlender
qualifizierter Mehrheit die finale Abstimmung über eine Glyphosat-Verlängerung abermals verschoben –
zum wiederholten Mal seit Frühling 2016 und trotz Warnungen von Wissenschafter/innen und Skandalen rund um
Monsanto. Das EU-Parlament spricht sich längt für einen Ausstieg aus, jetzt muss auch die EU-Kommission
das Nein zu Glyphosat endlich akzeptieren und ihre Serienversuche für eine Neuzulassung für weitere zehn
Jahre aufgeben. Am 31. Dezember muss der Spuk vorbei sein und der Ausstieg aus Glyphosat starten – als erster Schritt
zum Aus für weitere Umweltgifte und einen System-Neustart für umweltfreundliche Alternativen.“
Derzeit ist Glyphosat noch bis Ende des Jahres zugelassen. Wenn sich die EU-Staaten nicht doch noch auf eine Neuzulassung
einigen, dann ist die Verwendung von Glyphosat nach einer eineinhalb-jährigen Übergangsphase verboten.
Nach einem Appell der Landesumweltreferent/innen aller Länder hat schließlich ein Mehrheitsbeschluss
im EU-Unterausschuss des Nationalrats den ö. Umweltminister endgültig dazu verpflichtet, in der EU gegen
eine weitere Zulassung zu stimmen.
Bürger/innen in ganz Europa sind gegen Glyphosat: Weit über eine Million EU-Bürger/innen haben die
EU-weite Bürger/inneninitiative gegen Glyphosat mitgetragen. Bei einer SORA-Umfrage in Oberösterreich
unterstützen 84 Prozent der Befragten ein Verbot „sehr“ oder „ziemlich“.
Hintergrund
Die internationale Krebsforschungsagentur der WHO, IARC, hatte bereits 2015 Glyphosat als "wahrscheinlich
krebserregend beim Menschen" eingestuft. Der Einsatz von Glyphosat trägt aber auch zum Ausräumen
von Landschaften und somit zur Verringerung von Nahrungsquellen für Insekten und Bienen, einer der wesentlichen
Ursachen für die Gefährdung von Bienen und Insekten.
LR Anschober: „Setzt sich das Nein zur Verlängerung des Glyphosat-Einsatzes tatsächlich in der EU durch,
dann ist das ein großer Fortschritt für eine gesunde, kleinstrukturierte Landwirtschaft, für den
Schutz von Insekten, Bienen und Vögeln und für unsere Gesundheit."
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