Rede zum Nationalfeiertag – Sonderministerrat und feierliche Angelobung von Rekrutinnen und
Rekruten des Bundesheeres am Heldenplatz
Wien (bka) - "Heute vor 62 Jahren hat die Erfolgsgeschichte Österreichs so richtig begonnen. Es
ist eine Erfolgsgeschichte, die ohne den Sinn für Gemeinschaft und Zusammenhalt nicht möglich ist. Denn
unser Land ist viel mehr als ein Staatsterritorium und eine Fahne in Rot-Weiß-Rot. Gemeinsame Werte halten
uns zusammen und diese gilt es zu verteidigen", sagte Bundeskanzler Christian Kern anlässlich des diesjährigen
Nationalfeiertags am 26. Oktober. Die Rede des Kanzlers und der traditionelle Sonderministerrat fanden im Rahmen
der Angelobung von rund 1.300 Rekrutinnen und Rekruten des Österreichischen Bundesheeres am Wiener Heldenplatz
statt.
"Wir müssen ein Land sein, das die Hoffnung nährt. Ein Land, das groß denkt und selbstbewusst
ist, nicht kleingeistig und ängstlich. Ein Land, das patriotisch und nicht chauvinistisch und nationalistisch
ist", so der Bundeskanzler weiter. Es gehe darum, dass jeder bereit ist, einen Beitrag für die Gemeinschaft
zu leisten: "Die für die Anderen einstehen, mithelfen und anpacken - das sind die Menschen, die unser
Land weiterbringen", sagte Kern und erinnerte an die vielen Österreicherinnen und Österreicher,
die sich freiwillig für die Allgemeinheit engagieren.
Den Rekrutinnen und Rekruten sowie allen Angehörigen des Bundesheeres sei für ihre Leistungen zum Schutz
des Landes zu danken. "Wir können stolz sein auf unser Heer, das Wichtiges für die Gemeinschaft
leistet", so der Kanzler.
Österreich sei Teil einer globalisierten Welt und Teil eines Europa, das wieder stärker werden müsse.
"Wir haben als kleines Land im Friedens- und Wohlstandsprojekt Europa unseren Platz und viel Anerkennung gefunden.
Das europäische Projekt ist aber keine Selbstverständlichkeit, wie das Brexit-Votum und separatistische
Bewegungen zeigen. Sie setzen auf Emotionen, die keine Lösungen sind", sagte Kern. Der Weg zu gesamteuropäischen
Lösungen sei oft aufwändig und zeitraubend, aber es gebe keine bessere Alternative: "Denn auf jede
große Frage - sei es Sicherheit, Migration, die Bekämpfung des Klimawandels oder auch der Weg zu nachhaltigem
Wachstum - ist Europa die Antwort." Die Europäische Union erlebe nun nach Jahren der Krise wieder einen
wirtschaftlichen Aufschwung. "Jetzt ist die Chance da, dass alle daran teilhaben können. Die neue Aufgabe
des Friedensprojekts Europa ist es, diese Teilhabe und damit den sozialen Frieden sicher zu stellen."
Abschließend wandte sich der Bundeskanzler besonders an die junge Generation: "Sie, die jungen Menschen,
müssen wieder an die Zukunft glauben und für sich eine Perspektive sehen. Sie sind es, die mit Ihren
Ideen unser Land prägen werden." Die Gesellschaft brauche mehr Zusammenhalt und Miteinander: "Denn
ein gelingendes Leben funktioniert nur in gelingenden Gemeinschaften. Deshalb darf ich Sie bitten: Gehen Sie mit
Zuversicht in die Zukunft und glauben Sie an unser Österreich."
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