Energie hat keinen Einfluss auf die Inflation - Diesel um fast 9 Cent pro Liter günstiger
als Superbenzin - Heizöl mit stärkstem Preisanstieg von allen Energieträgern
Wien (energyagency) - Der Energiepreisindex (EPI) für private Haushalte setzte seinen zuletzt steigenden
Trend weiter fort. Der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Index stieg gegenüber dem Vormonat
um 1,5%. Mit 97,6 Index-Punkten (Basis 2015=100) erreichte er im September den höchsten Stand seit April 2017.
Auch im Jahresvergleich stieg der EPI mit 1,5 % stärker als im August (+1 %).
Adrian Zelalic, Senior Expert für Preise & Marktanalyse bei der Österreichischen Energieagentur,
nennt die Hauptursachen für die jüngsten Entwicklungen: „Die Preissteigerungen, die wir bei Heizöl
und Treibstoffen bereits im August beobachtet haben, setzten sich auch September weiter fort.“
Energie im September nicht mehr Preisdämpfer
Die allgemeine Teuerung (Verbrauchpreisindex - VPI) stieg im September laut Statistik Austria um 2,4 % (August:
+2,1 %) gegenüber dem Vorjahr. Laut Berechnungen der Österreichischen Energieagentur hatte Energie im
September mit – 0,07% de facto keinen Effekt auf den VPI. „Aufgrund der Energiepreissteigerungen ist der preisdämpfende
Effekt der Energie am VPI nicht mehr gegeben - Energie war daher im September weder Preisdämpfer noch Preistreiber“,
erläutert Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Seit Ende 2012
hat sich Energie immer preisdämpfend auf die allgemeine Inflation ausgewirkt. Eine Ausnahme stellte der Zeitraum
Dezember 2016 bis April 2017 dar, in dem Energie als Inflationstreiber wirkte.
Energie könnte aber im Oktober wieder zum Preistreiber der allgemeinen Teuerung werden. Anzeichen dafür
liefern die in der ersten Oktoberhälfte weiter (leicht) gestiegenen Heizöl-und Treibstoffpreise.
Mehr als 2.000 Euro für eine Tankfüllung Öl
Heizöl verzeichnete den stärksten Preisanstieg von allen Energieträgern, sowohl im Jahres- als
auch im Monatsvergleich (siehe Tabelle 1). Gegenüber September 2016 ergab sich ein Plus von 8,7 %, gegenüber
dem Vormonat August fast 4 %. „Der Anstieg zum Vormonat war der stärkste des heurigen Jahres“, hebt Zelalic
hervor. Knapp vor Beginn der Heizsaison stiegen damit die Kosten für eine Tankfüllung: Für 3.000
Liter musste man insgesamt über 2.040 Euro zahlen. Das waren 175 Euro mehr als im Vorjahresmonat. Im August
lag der Unterschied noch bei knappen 120 Euro.
Treibstoffpreise auf 5-Monatshoch
Treibstoffe verteuerten sich im September gegenüber dem Vorjahresmonat mit 5,2 % stärker als im August
(+ 4,1 %, siehe Abbildung 2). Dabei stieg der Preis für Superbenzin mit fast 6 % deutlich stärker als
jener für Diesel (+ 4,7 %). Diese Entwicklung kann grundsätzlich im Zusammenhang mit den wieder steigenden
Ölpreisen gesehen werden. Der Rohölpreis (Brent) erreichte im September mit über 56,2 Dollar je
Barrel den höchsten Stand seit Sommer 2015.
Auch im Monatsvergleich stiegen die Treibstoffpreise mit 2,7 %, deutlich stärker als noch im August (+0,6
%). Die Preise für Superbenzin sind in den vergangenen Monaten stärker als jene für Diesel gestiegen.
Diesel war im September um 8,7 Cent pro Liter günstiger als Superbenzin. So einen großen Preisunterschied
gab es zuletzt Mitte 2016.
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