Eisenstadt (lk-bgld) - "Als Weinbauern arbeiten wir mit und in der Natur, weswegen wir davon abhängig
sind, welche Voraussetzungen diese uns zur Verfügung stellt", leitet Weinbaupräsident Ök.-Rat
Andreas Liegenfeld ein. "Die Frostnächte im April führten zwar zu der einen oder anderen schlaflosen
Nacht bei den WinzerInnen, hatten jedoch kaum Auswirkungen auf die Rebstöcke, weswegen die heurige Ernte sowohl
qualitativ als auch quantitativ gut ausfiel."
"Das Vegetationsjahr 2017 war vor allem durch Trockenheit geprägt, welche regionsspezifisch eine Herausforderung
für junge Rebstöcke darstellte", erklärt Präsident Ök.-Rat Franz Stefan Hautzinger.
Lokal schmälerten außerdem Hagelunwetter die Ernte, was jedoch die Ausnahme blieb. Um den 10. August
zog eine Sturmfront mit bis zu 130 km/h durch das Land, welche die Unterstützungen, die die Rebstöcke
im Weingarten fixieren, an die Grenzen bzw. gebietsweise sogar zu Fall brachte. "Der Herbst zeigte sich, abgesehen
von ein paar kühlen und niederschlagsreichen Tagen im September, von seiner charmantesten Seite und machte
damit die Weinlese zu einem Vergnügen für alle Beteiligten", erläutert Weinbaupräsident
Ök.-Rat Andreas Liegenfeld. Mit der Ernte des witterungsbedingt weitestgehend gesunden Traubenmaterials konnte
im Seewinkel bereits Ende August begonnen werden, Anfang bis Mitte September folgte dann das restliche Burgenland.
Diese Tage werden die letzten, besonders hochwertigen Trauben, welche bei der Vorlese, bewusst vereinzelt am Rebstock
belassen wurden, geerntet. Die Trauben für Prädikatsweine bleiben noch ein wenig am Rebstock, wobei die
Gewährleistung des Schutzes vor Staren unabdingbar ist. Im heurigen Jahr konnten die Trauben eine besonders
gute physiologische Reife erreichen. Auffallend ist die von Natur aus sehr dunkle Farbe der Rotweine, die heuer
wahrnehmbar ist. Die Weißweine präsentieren sich fruchtig und harmonisch was das Säure-Zuckerverhältnis
betrifft. "Der heurige Jahrgang stellt somit sowohl qualitativ als, in Anbetracht der weitaus höheren
Erntemenge wie im Vorjahr, auch quantitativ zufrieden", betont Weinbaupräsident Ök.-Rat Andreas
Liegenfeld.
Martiniloben bietet Möglichkeit zum Verkosten des Jahrgangs 2017
"Die kommenden Feierlichkeiten rund um den Burgenländischen Landespatron, den heiligen Martin, bieten
gute Möglichkeiten für KonusmentInnen, sich selbst ein Bild von der hervorragenden Weinqualität
des Jahrganges 2017 zu machen", betont Präsident Ök.-Rat Franz Stefan Hautzinger. Die erste Möglichkeit
bietet sich bereits dieses Wochenende in Mönchhof. Aktuelle Termine rund um das Martiniloben sind unter www.weinburgenland.at
unter "Events" zu finden. "Ich freue mich darauf, die Weinbaubetriebe im Zuge der Feierlichkeiten
zu besuchen und auf die netten Gespräche mit den zufriedenen Gästen", merkt die Österreichische
Weinkönigin Anna I. an.
Derzeit sind im Burgenland rund 12.500 ha Reben ausgepflanzt, welche von rund 3.330 Betrieben bewirtschaftet werden.
(Stand 2015)
Flächenmäßig liegt der Rotwein mit rund 58 % gegenüber 42 % Weißwein an erster Stelle.
Im Jahr 1960 war das Burgenland ein dominierendes Weißweinland, seit 2003 ist der Rotwein im Vormarsch.
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