Jahreskonferenz des Automobil-Clusters: automotive.2017
Linz (biz-up) - Werden wir uns in Zukunft noch selbständig im Straßenverkehr bewegen? Wer steuert
die Fahrzeuge der Zukunft? Und wird die individuelle Freiheit durch die Autos der Zukunft größer oder
kleiner? Antworten geben internationale Hersteller bei der automotive.2017 am 15. November in der voestalpine Stahlwelt
in Linz.
Die Skepsis der Konsumenten gegenüber neuen Technologien weicht in der Regel rasch dem Verlangen, neu gebotene
Annehmlichkeiten nützen zu können. Das Auto der Zukunft verspricht durch die Übernahme vieler Aufgaben
und Entscheidungen ein sichereres und entspannteres Vorankommen im Straßenverkehr.
Skepsis und Bequemlichkeit
Die Einflussnahme der Technik geht manchen noch zu weit. Skeptiker empfinden den Vormarsch der neuen Technologien
im Fahrzeug oft als entmündigend, manipulierend und überwachend. Dennoch überwiegen aus Sicht der
Autohersteller, der Service- und Infrastrukturanbieter die Vorteile. Mehr Sicherheit, mehr Übersicht, mehr
Komfort durch die Anbindung an das weltweite Datennetz, weniger Zeitverlust durch Staus zugunsten qualitativ hochwertiger
Zeit, die man in einem vernetzten, im besten Fall selbstfahrenden Fahrzeug verbringen kann. Noch ist aber nicht
geklärt, wer die Verantwortung über das neue Können der Fahrzeuge tragen wird.
Kooperation der Branchen schafft Individualität durch Vielfalt
Zulieferer, die diese Entwicklung in Richtung selbstfahrender Fahrzeuge nicht mitmachen, geben ihre Position
am Markt der Zukunft leichtfertig auf. Auf Seiten der IT ergeben sich durch die Zusammenarbeit mit der Autoindustrie
ungeahnte Möglichkeiten der Belieferung mit hochtechnologischen Produkten und Serviceangeboten.
Autohersteller präsentieren ihre Zukunftspläne in Linz
Automobilhersteller wie die BMW Group oder Renault Group stellen bei der automotive.2017, der jährlichen
Konferenz des Automobil-Clusters der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria zum internationalen Austausch
der Autoindustrie, am 15. November in Linz ihre Konzepte für die Mobilität der Zukunft vor.
Topimpulse kommen dabei von Dr.-Ing. Dirk Wisselmann, Referent Automatisiertes Fahren der BMW Group im Vortrag
"BMW 2021 - Roadmap zum Automatisierten Fahren".
Rémi Bastien, seines Zeichens Vice President des Bereiches Automobile Prospective bei Renault Group erläutert
den Blickpunkt von Renault in seinem Vortrag: "Automotive industry faces a revolution".
Überholt uns die künstliche Intelligenz?
Ein Highlight unter den Vorträgen wird mit Sicherheit die wissenschaftliche Betrachtung der Veränderungen
in der Autoindustrie durch Bioinformatik von Univ.-Prof. Sepp Hochreiter vom Institute of Bioinformatics der Johannes
Kepler Universität in Linz: "Künstliche Intelligenz - Ungeahnte Möglichkeiten für den
Automobilsektor" stellt der renommierte Wissenschaftler vor, dessen Institut bereits intensiv mit Herstellern
zusammenarbeitet.
Effiziente und saubere Antriebe liegen bei der automotive.2017 ebenso im Fokus. Unter anderen werden MAN und Miba
in einem Visionsplenum gemeinsam mit Deloitte, Manfred Stohl und dem Austrian Institute of Technology einen Überblick
über die Effizienz der neuen Mobilität geben.
Allianz von Auto- und IT-Branche
Seit knapp zwei Jahren formieren sich Kooperationen zwischen Unternehmen aus dem automotiven und dem IT-Sektor
im Rahmen der Initiative Connected Mobility (ICM), die vom Automobil- und vom IT-Cluster ins Leben gerufen wurde.
Welche Projekte aus der ICM bereits entstanden sind und wie sich diese weiterentwickeln, wird bei der automotive.2017
in der voestalpine Stahlwelt vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Teststrecke für autonomes Fahren,
die im Projekt DigiTrans von ICM- Partnerunternehmen in Oberösterreich umgesetzt wird. In diesem Projekt wird
Zulieferunternehmen, Herstellern und Logistikunternehmen ein wissenschaftlich begleitetes Testumfeld zur Verfügung
gestellt.
Roadmap to Efficient Mobility
In einer weiteren Initiative des Automobil-Clusters mit dem Namen "Roadmap to Efficient Mobility"
wird ein Plan abgesteckt, der alternative Antriebsformen, neue Leichtbaukonzepte und durch Digitalisierung harmonisierte
Mobilitätsangebote zum Inhalt hat. Neue Wertschöpfungsketten werden hier identifiziert, neue Produkte
und Dienstleistungslösungen erarbeitet, um die Effizienz der Mobilität zu steigern und Zulieferunternehmen
neue Perspektiven aufzuzeigen. Wesentliche Inhalte der Zukunftsagenda des Landes Oberösterreich in Hinblick
auf den Mobilitätswandel finden sich in dieser Roadmap wieder.
International zur Spitze aufschließen
Österreich gilt als verlässliches Zulieferland mit einer ausgeprägten, technologisch hochwertigen
Zulieferstruktur. Unterstützung kommt vom Automobil-Cluster durch Lieferanteninnovationstage bei internationalen
Herstellern und durch Programme wie Roadmap to NAFTA, Roadmap to China oder Roadmap to Iran, die bei ersten Schritten
in ausländischen Märkte unterstützen. Über diese Programme können sich Teilnehmer der
automotive.2017 ebenfalls informieren.
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