LH Wallner und LR Wiesflecker stellten Maßnahmenpaket des Landes Vorarlberg vor
Bregenz (vlk) – Betreuung und Pflege ist mehr als eine reine Versorgungsfrage, es ist eine Frage der Menschlichkeit.
Deshalb setzt sich die Vorarlberger Landesregierung mit aller Kraft dafür ein, dass auch in Zukunft – d.h.
insbesondere nach der Abschaffung des Pflegeregresses – für alle Menschen im Land, die auf Betreuung und Pflege
angewiesen sind, eine hochwertige Versorgung gesichert bleibt, betonten Landeshauptmann Markus Wallner und Soziallandesrätin
Katharina Wiesflecker im Pressefoyer am 24. Oktober. Die Landesregierung hat ein sieben Schritte umfassendes Maßnahmenpaket
geschnürt.
Wallner unterstrich nochmals den bei der jüngsten Finanzreferentenkonferenz gefassten Länderbeschluss.
Der Bund habe die Abschaffung des Pflegeregresses einseitig beschlossen und so sei es nur konsequent, wenn er die
maßgeblichen finanziellen Auswirkungen kompensiert. Die Länder fordern, dass die vom Bund in Aussicht
gestellten Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro in einem ersten Schritt mindestens verdoppelt. Weiters müssen
für die entstehenden Folgeausgaben die tatsächlich benötigten Mittel zur Verfügung gestellt
werden.
Darüber hinaus setzt das Land Vorarlberg auch mit inhaltlichen Maßnahmen an, um vor dem Hintergrund
wachsender und sich ständig ändernder Voraussetzungen die Pflegeversorgung für die Zukunft zu sichern.
"Ziel ist es, die Pflege zu Hause weiterhin zu ermöglichen und daher den ambulanten Bereich zu stärken",
so LH Wallner. Am Grundsatz der Pflegestrategie "so viel wie möglich ambulant, so viel wie nötig
stationär" werde festgehalten, bekräftigte auch Landesrätin Wiesflecker.
Zu diesem Zweck sollen die Hauskrankenpflegevereine und Mobilen Hilfsdienste als wesentliche Dienstleister weiterentwickelt
und ihre Angebote erweitert werden. Im Landesbudget 2018 wird daher eine Million Euro zusätzlich für
die ambulante Pflege vorgesehen.
Als weitere Punkte des Pflegepakets nannte Landesrätin Wiesflecker die folgenden Punkte:
- Die Personalressourcen im Case Management werden verstärkt.
Dafür werden aus Mitteln des Bundespflegefonds rund 1,2 Millionen Euro vorgesehen und damit die Mittel aus
dem Vorjahr um 400.000 Euro erhöht.
- Für die weitere Ausrollung der gerontopsychiatrischen
Pflege stellt das Land im kommenden Jahr rund 600.000 Euro zur Verfügung.
- Außerdem wird ein neues Angebot der Tagesbetreuung
mit gerontopsychiatrischem Schwerpunkt in einem zweijährigen Projekt in vier Einrichtungen erprobt und aus
dem Sozialfonds mit 480.000 Euro pro Jahr gefördert.
- Bis Jahresende sollen konkrete Maßnahmen für
die Qualitätsentwicklung der 24-Stunden-Pflege erarbeitet werden.
- Mit betreuten Wohnformen soll den neuen Herausforderungen
der Gesellschaft Rechnung getragen werden.
- Derzeit stehen in Vorarlberg rund 60 Pflegebetten zur Verfügung,
auf die kurzfristig zurückgegriffen werden kann – auch in den Regionen des Landes, in denen am ehesten ein
zusätzlicher Bedarf bzw. Wunsch nach stationärer Unterbringung entstehen könnte. Zur Sicherstellung
der Personalressourcen im Gesundheits- und Krankenpflegewesen wurde eine Erhebung in Auftrag gegeben. Außerdem
will die Landesregierung mit einer Imagekampagne für die Langzeitpflege das Vertrauen und die positive Grundstimmung
sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Mitarbeitenden ansprechen.
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