Notwendiges tun, Möglichkeiten schaffen.
Linz (lk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierten Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Landeshauptmann-Stv.
Dr. Manfred Haimbuchner, Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl, Landesrätin Mag.a Christine Haberlander,
Landesrat Max Hiegelsberger,
Landesrat Elmar Podgorschek, Landesrat Mag. Günther Steinkellner, Klubobfrau Mag.a Helena Kirchmayr und Klubobmann
Herwig Mahr am 23. Oktober Details zu den Budgetplänen für2018, der ein Nulldefizit zum Ziel hat.
Neue Zeiten. Neue Wege. Neue Chancen.
Die neue Zeit bedeutet neue Wege zu gehen und neue Schwerpunkte zu setzen - auch in der Finanzpolitik des Landes.
Ein Versprechen an die Jugend, aber auch an bestehende und künftige Investoren am Standort Oberösterreich
ist eine neue und generationengerechte Finanzpolitik, die beides ermöglichen soll: Sparen und Investieren.
Wie notwendig ein neuer finanzpolitische Kurs ist, zeigt nicht nur das aktuelle Rating von Standard and Poor´s
(S & P), das zwar das Rating des Landes Oberösterreich mit dem bestmöglichen AA+ bestätigt,
allerdings den Ausblick auf negativ korrigiert hat.
Auch eine Art "Startbilanz" für das Land OÖ, die von den renommierten Finanzexperten Dr. Cocca
(JKU Linz) und Dipl.-Math. Baaske (Studienzentrum für internationale Analysen) erstellt wurde, empfiehlt einen
neuen Kurs im Land ob der Enns:
Die zentralen Aussagen der "Cocca-Baske-Startbilanz" für OÖ:
- Oberösterreich kann (noch) aus einer Position der Stärke
handeln.
- Die Finanzierung zukünftiger Kostenbelastungen ist
herausfordernd.
- Die wachsenden Budgets einzelner Aufgabenbereiche und deren
geringe Effektivität wirken belastend.
Daher braucht es...
- ...eine stärkere strategische Steuerung.
- ...eine disziplinierte Haushaltsführung, um laufende
Ausgaben und Zukunftsinvestitionen nachhaltig finanzieren zu können.
- ...klarere Schwerpunktsetzungen bei Investitionen und Ausgaben,
um die regionale Wettbewerbsfähigkeit gezielt zu stärken.
- ...ab sofort und kontinuierlich einen Schuldenabbau, um
den künftigen Generationen keine finanziellen Lasten zu hinterlassen.
Der Landeshaushalt 2018: Notwendiges tun, Möglichkeiten schaffen
Mit dem Haushalt für 2018 wird in der oberösterreichischen Finanzpolitik eine neue Ära eingeläutet.
Erstmals seit 2010 wird sich das Bundesland Oberösterreich nicht neu verschulden, auch weil die Schuldenbremse
im oberösterreichischen Landtag beschlossen wurde. "Wir wollen Chancen schaffen, nicht Schulden."
Das ist das politische Credo des Regierungsteams mit Landeshauptmann Stelzer an der Spitze.
Neu ist auch das sogenannte Zero-Base-Budgeting, das grundsätzlich die bestehende Ressourcenverteilung in
Frage stellt und den Budgetierungsprozess somit jeweils bei "Null" starten lässt. Dies steht im
Gegensatz zur bisherigen Budgetgestaltung, die vom aktuell vorhandenen Budget ausging.
Nulldefizit und Schuldenabbau für 2018
Während sich andere Bundesländer wie Niederösterreich (229 Millionen Euro Defizit), die Steiermark
(247,9 Millionen Euro Defizit) oder die Stadt Wien (367 Millionen Euro Defizit) mit dem Haushalt für 2018
erneut verschulden werden, ist Oberösterreich mit dem Budget für 2018 klar auf Kurs Richtung Nulldefizit
und wird zudem erstmals seit 15 Jahren wieder Schulden abbauen.
Investieren & Sparen: Zukunftspaket geschnürt
Für Oberösterreich bedeutet das angepeilte Nulldefizit, dass neue Wege eingeschlagen werden müssen.
"Alle müssen dazu etwas beitragen, damit wir als Land nach vorne kommen. Das betrifft zuallererst die
Politik und uns Politiker. Wir beginnen bei uns zu sparen", so Landeshauptmann Stelzer.
Für die Politik gibt es eine Nulllohnrunde, für alle Parteien 10 % weniger Förderung, ebenso
für die Landtagsklubs.
Alle Ressorts müssen sparen: Über das "wie" und "wo" entscheiden die Ressortchefs.
Zu den Einsparungen tragen alle Ressorts in der Landesregierung bei. Grundsätzlich gilt, dass bei den Ermessensausgaben
eine Kürzung von bis zu 10 % erfolgt, ausgenommen sind jedoch zum Beispiel von der EU kofinanzierte Projekte.
Für alle Regierungsmitglieder gibt es eine Vorgabe, wie viel eingespart werden muss. Wo genau gespart wird,
das legen die Ressortchefs eigenständig fest - aber das Ziel ist für alle gleich: Weniger ausgeben.
Land OÖ erhöht Investitionen und Ausgaben in Schwerpunkte um rund 50 Millionen Euro
Die gemeinsamen Anstrengungen ermöglichen dort zu investieren, wo heute Zukunft entschieden wird und wo Menschen
Unterstützung durch die öffentliche Hand benötigen. Konkret investiert das Land OÖ im Jahr
2018 um rund 50 Millionen Euro mehr in Schwerpunkte, als es noch 2017 waren. Um diese Investitionen zu ermöglichen,
werden auch Rückflüsse aus Wohnbauförderungsdarlehen in der Höhe von 190 Millionen Euro verkauft
und langfristig investiert.
- Wir stellen für die Breitband-Offensive 20 Millionen
Euro zur Verfügung.
- Wir stellen für Forschung und Wissenschaft 87 Millionen
Euro zur Verfügung.
- Wir bauen den 45 Millionen Euro schweren Schuldenrucksack
im Sozialressort bis 2021 ab. Gleichzeitig wird das Sozialbudget für 2018 um 3 % erhöht.
- Wir investieren rund 64 Millionen Euro mehr in den Bereich
Gesundheit als 2017
- Wir wollen bis zum Jahr 2021 die dringlichsten 400 Wohnplätze
für Menschen mit Beeinträchtigung schaffen. Als Startschuss werden im Haushalt 2018 3,6 Millionen Euro
zusätzlich dafür vorgesehen.
- Wir investieren in den digitalen Sicherheitsfunk 11,5 Millionen
Euro
- Wir investieren in den Hochwasserschutz 3 Millionen Euro
mehr als 2017
- Wir investieren in den öffentlichen Verkehr 25,5 Millionen
Euro mehr als 2017
- Für den Neubau der Linzer Donaubrücke sind 7 Millionen
Euro vorgesehen.
"Wir wissen, dass wir für den Haushaltsvorschlag nicht nur Applaus ernten werden. Aber wir wissen auch,
wenn wir über die Legislaturperiode hinaus denken, dann müssen wir jetzt das Richtige für unser
Land tun. Wir müssen heute beginnen, das Richtige für die Zukunft zu tun. Nämlich zu sparen, um
Reserven für wichtige Investitionen zu haben und einzusparen, um dort investieren zu können, wo sich
heute die Zukunft eines Landes entscheidet", so LH Stelzer und LH-Stv. Haimbuchner.
Landeshauptmann Thomas Stelzer
Kultur
Wie alle Ressorts ist auch der Kulturbereich im Sinne einer gemeinsamen Kraftanstrengung gefordert. Bei einem
veranschlagten Kulturbudget für 2018 von 114 Millionen Euro, ist eine Einsparung von 10 Millionen Euro im
Vergleich zu 2017 zu verzeichnen. Das Budget für die Landesmusikschulen bleibt unverändert, weil der
Anteil der Ausgaben für Musikschullehrer/innen weit über 90 Prozent liegt.
Mittelfristig soll insbesondere das derzeit laufende Reformprojekt im Kulturressort wieder mehr finanziellen Spielraum
schaffen. Bekanntlich sollen die Kulturinstitutionen des Landes OÖ enger zusammenarbeiten, vor allem im Bereich
der "shared services" (zB Marketing, Ticketing oder facility management), aber auch in der programmatischen
Ausrichtung. Außerdem plant Landeshauptmann Stelzer, dass durch neue Schwerpunktsetzungen in den verschiedenen
Häusern das Kulturangebot breitenwirksamer und kompakter präsentiert werden soll. Ebenso ist eine stärkere
Kooperation des Landes mit der Stadt Linz im Bereich der Museen geplant. Erklärtes Ziel ist es, das Reformprojekt
innerhalb eines Jahres abzuschließen.
Ebenso wird zurzeit das Vergabekonzept für die oberösterreichischen Landesausstellungen überarbeitet.
Angedacht ist anstelle des bisherigen 2- Jahres- auf einen 3-Jahres-Rhythmus zu wechseln.
Personal
Um im Personalressort einen angemessenen Beitrag zum Haushalt 2018 zu leisten, wird an mehreren Stellschrauben
gedreht. Einerseits durch eine Null- Lohnrunde für die Politiker/innen und einen maßvollen Gehaltsabschluss
für die öffentlich Bediensteten, andererseits durch den Abbau von rund 50 Dienstposten. Der Personalabbau
wird - wie bei Reformprojekten des Landes OÖ üblich - durch einen natürlichen Abgang und Nichtnachbesetzungen
erreicht. Durch all diese Maßnahmen können 7,7 Millionen Euro Mehrausgaben im Personalressort verhindert
werden.
Verwaltung allgemein
Ein Dauerthema ist die effiziente Aufstellung der öffentlichen Verwaltung. Daher soll die Zusammenarbeit
der Bezirksverwaltungsbehörden der drei Statutarstädte Linz, Wels und Steyr und der benachbarten Bezirke
Linz-Land, Wels-Land und Steyr-Land forciert werden, um so noch rascher, kundenfreundlicher und kostengünstiger
agieren zu können. Erste Ergebnisse dazu werden in den nächsten Monaten präsentiert.
Landeshauptmann-Stv. Manfred Haimbuchner
Wohnbau
"Sparsamkeit und Fleiß macht Häuser groß" sagt ein deutsches Sprichwort.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln ist seit 2009 Grundlage für die
Wohnbaupolitik des Landes OÖ. Durch die Maßnahmen, die seither gesetzt wurden, konnten bei stabiler
Bauleistung Millionen eingespart werden, die für die nächsten Generationen nicht nur keine Belastung
mehr darstellen, sondern als Investition in die Zukunft zur Verfügung stehen. Durch nachhaltige Maßnahmen
wie die Einführung des Wirtschaftlichkeitsbeirates, den Standardausstattungskatalog, oder die Wirtschaftsparameter
wurde eine Wende herbeigeführt, ohne dabei die Leistungen für die Menschen in OÖ zu schmälern.
Im Gegenteil wurde die Bauleistung gesteigert, wodurch heute dem Land OÖ Wohnbaudarlehen zur Verfügung
stehen, um notwendige Investitionen vorzunehmen.
Zur Erreichung der Budgetziele sind die genannten Maßnahmen unumgänglich, gleichzeitig darf unser Land
aber nicht zurückfallen, weshalb unaufschiebbare Investitionen in die Infrastruktur gewährleistet werden.
Durch den Verkauf von Rückflüssen aus Wohnbauförderdarlehen stellt das Wohnbauressort folgende notwendige
Investitionen in die Zukunft des Landes sicher:
Glasfaserausbau (Breitband) 2018 (zusätzlich) 10 Mio., finanziert aus Wohnbaudarlehen
Behördenfunk Anteil 2018 10,5 Mio., finanziert aus Wohnbaudarlehen
Neben diesen Investitionen hat es sich die Landesregierung zur Aufgabe gemacht, die seit Jahren mitgetragenen
Altlasten im Sozialressort, den sogenannten Rucksack, der vor Jahren aufgebaut wurde, zu tilgen, und einen Neuanfang
zu starten. Die frei werdenden Mittel aus den Wohnbaudarlehen werden daher den Ausgleich für die Belastungen
leisten, die in vorangegangenen Perioden aufgebaut werden.
Abbau Rucksack Sozialbudget Anteil 2018 (insg. 45 Mio.) 11 Mio., finanziert aus Wohnbaudarlehen
Familie
Die Familie hat in unserer Gesellschaft nach wie vor den höchsten Stellenwert. Für den überwiegenden
Teil der Bevölkerung ist ein glückliches Miteinander in der Familie eine Grundvoraussetzung für
ein gelungenes Leben. Dieser hohe Stellenwert ist Auftrag für die Politik, die Menschen bei der Erreichung
dieses Zieles bestmöglich zu unterstützen.
Das Familienreferat des Landes OÖ stellt dafür wichtige Leistungen für die Familien zur Verfügung,
wie etwa Schulveranstaltungshilfe, Mehrlingsförderung, Gratis-Liftkarte für Schulen und Kindergärten
und viele mehr. Auch die Leistungen der OÖ Familienkarte sind nur durch Unterstützung der vielen Partner
möglich.
Dabei wird durch laufende Evaluierung dieser Förderungen die Voraussetzung geschaffen, eine gerechte und sozial
treffsichere Unterstützung zu garantieren. Das Familienreferat hat bereits in den Jahren vor 2015 überdurchschnittlich
Verantwortung übernommen, wie die Budgetentwicklung seit 2009 in diesem Bereich unterstreicht. Eine Reduktion
der Mittel im Familienbereich wird daher im Rahmen dieser Budgeterstellung nicht erfolgen.
Naturschutz
Wer seine Heimat liebt, der schützt sie auch, und der muss dafür entsprechend Mittel zur Verfügung
stellen. Einer direkten Kürzungen von Leistungen stehen zudem erhebliche gesetzliche Verpflichtungen - Stichwort
EU-Recht - entgegen.
Die anvisierten Einsparungen konnten daher durch Evaluierung und Reduktion von externen Leistungen, Beratungen
und Gutachten im Zusammenhang mit bestehenden Programmen auf der einen Seite, und Zusammenführung von externen
Leistungen, sowie Prüfung der Unentbehrlichkeit bei Neu-Beauftragungen auf der anderen Seite erreicht werden.
Zusätzlich wird zur Verhinderung eines Sinkens des hohen Standards im Naturschutz, bei besonders intensiven
Eingriffen durch gewerblichen Abbau, in Form eines moderaten Naturnutzungsbeitrags eine Angleichung an andere Bundesländer
erfolgen.
Landeshauptmann-Stv. Michael Strugl
In Zeiten der Wirtschaftskrise und damit verbunden steigender Arbeitslosenzahlen hat das Land OÖ bewusst
Maßnahmen gesetzt und investiert, um die Wirtschaft anzukurbeln und so dem Anstieg der Arbeitslosigkeit in
Oberösterreich entgegen zu wirken. Jetzt, angesichts der guten wirtschaftlichen Entwicklung und der positiven
Konjunkturprognosen (2,7
% im heurigen Jahr, 2,1 % im kommenden Jahr 2018) und stetig sinkender Arbeitslosenzahlen (alleine - 6,4 % im September)
müssen diese Ausgaben hinterfragt und zurückgefahren werden, um so finanzielle Spielräume für
Zukunftsinvestitionen zu schaffen.
22 Millionen Euro für Digitalisierung in Oberösterreich
Ein zentraler Schwerpunkt, der sich über das gesamte Standortressort erstreckt, ist die Digitalisierung:
Denn nur, wer sich bei dieser Entwicklung an die Spitze setzt, wird im Standortwettbewerb auch künftig erfolgreich
sein. Daher werden für Digitalisierung in Oberösterreich im kommenden Jahr mehr als 22 Millionen Euro
investiert, das entspricht einer Steigerung von +70 % gegenüber dem Haushalt 2017. Diese Mittel werden insbesondere
für den Breitbandausbau eingesetzt, für den mit der Gründung der Fiber Service OÖ GmbH bereits
ein wichtiger Schritt gesetzt worden ist: Diese Breitbandgesellschaft des Landes OÖ soll insbesondere den
Breitbandausbau im ländlichen Raum unterstützen.
Forschungspfad mit Ziel 4 % Forschungsquote wird eingehalten
Ein weiterer Schwerpunkt ist der Bereich Forschung & Entwicklung sowie Wissenschaft. Auch das ist ein wesentlicher
Standortfaktor für Oberösterreich, um zu den Spitzenregionen in Europa aufzuschließen. Im Bereich
Forschung & Wissenschaft werden die Mittel im Landesbudget 2018 auf mehr als 87 Millionen erhöht, das
entspricht einer Steigerung um 3 %.
Dazu werden im Bereich Wissenschaft nicht nur verstärkt Anstrengungen gesetzt, um Bundesmittel nach OÖ
zu bekommen (zB zusätzliche Ausbildungsplätze und Studiengänge an der FH OÖ und Forschungseinrichtungen
an der JKU wie die LIT-Factory oder Silicon Austria Lab), sondern auch zusätzliche Einnahmen durch die Einhebung
von Studiengebühren an den FH OÖ-Studiengängen. Derzeit heben bereits 15 der 21 FH-Erhalter in Österreich
Studiengebühren ein.
Auch in den anderen Bereichen des Standortressorts wurden die Ausgaben kritisch überprüft und zurückgefahren,
etwa bei der Wirtschaft generell, beim Arbeitsmarkt, im Energiebereich, beim Sport oder der Raumordnung.
Landesrätin Christine Haberlander
Gesundheit
Oberösterreich investiert in die Gesundheit. Die demografische Entwicklung, der medizinische Fortschritt
und neue Angebote erfordern einen deutlichen Budgetzuwachs in der Gesundheit. Das Land OÖ und die oö.
Gemeinden geben daher 2018 zusätzlich 63,8 Mio. Euro für Gesundheit aus.
"Die Gesundheit ist dem Land Oö und den Gemeinden also jährlich einen beachtlichen Budgetzuwachs
wert", so Landesrätin Mag.a Christine Haberlander.
Der medizinische Fortschritt ist aber nur finanzierbar, wenn trotz dieser Zuwächse auch bisherige Fehlversorgungen
und Doppelgleisigkeiten vermieden werden. Leistungsabstimmungen zwischen den Krankenhäusern sind daher weiterhin
notwendig, zudem werden auch im nicht-medizinischen Bereich Effizienzpotenziale gehoben. Zugleich wird auch im
Gesundheitsbereich ein maßvoller Gehaltabschluss umgesetzt.
Auch die verschiedenen Angeboten und Förderungen im Gesundheitsbereich werden hinsichtlich Doppelgleisigkeiten
und in Hinblick auf die Erreichung der Ziele der Gesundheitsförderung geprüft.
Bildung
Zusagen für Schul- und Kindergarten-Bauprojekte bleiben aufrecht. In diesen Bereichen ergibt sich eine
Erhöhung der Investitionen. Daraus ergibt sich das aktuelle Bau- und Finanzierungsprogramm in OÖ:
- 229 Kindergarten-Projekte, 119 Krabbelstubenprojekte und
34 Hortbau- Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 141 Mio. Euro.
- 275 Projekte im Pflichtschulbereich mit einem Gesamtinvestitionsvolumen
von
- 598 Mio. Euro.
- sechs Projekte im Berufsschulbereich mit einem Gesamtinvestitionsvolumen
von 5,6 Mio. Euro.
Die Kinderbetreuung wird weiter bedarfsgerecht ausgebaut (vor allem im Bereich der Unter 3-Jährigen). Um
den weiteren Ausbau zu garantieren, führt das Land Oberösterreich Elternbeiträge ein. Die Kinderbetreuung
am Vormittag bleibt weiterhin kostenlos. Die Leistungen in der Erwachsenenbildung werden adaptiert. Jedoch wird
auch weiterhin in den Bereichen gefördert, wo es nötig ist.
Frauen
Finalisierung und Umsetzung der Frauenstrategie "Frauen.Leben 2030 - Frauenstrategie für Oberösterreich".
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Landesrat Max Hiegelsberger
Das Ziel des Landes Oberösterreichs ist es, bewusst in agrarische Zukunftsthemen zu investieren. Demnach sichert
ein zielgerichteter Agrarhaushalt stabile Rahmenbedingungen für die Entwicklung der heimischen Land- und Forstwirtschaft
sowie des ländlichen Raumes und gewährleistet die Versorgungsicherheit Oberösterreichs mit regionalen
Lebensmitteln. Oberösterreichs kleinstrukturierte Familienbetriebe profitieren auch weiterhin von den vielfältigen
agrarpolitischen Maßnahmenpaketen und gewährleisten somit auch weiterhin die regionale Produktion nachhaltiger
und verantwortungsbewusster Lebensmittel.
Der Agrarhaushalt 2018 setzt effiziente Maßnahmen zur Gestaltung des ländlichen Raumes, seiner Agrarwirtschaft
und deren zukünftiger Entwicklung. Folgende Zukunftsschwerpunkte werden dabei gesetzt:
- Landesförderprogramme für Ausbau und Erhalt der
Qualitätsproduktion: Im Rahmen einer nachhaltigen Landwirtschaft investiert Oberösterreich auch weiterhin
in sensible Gebiete und die Ökologisierung. Spezielle Landes- Programme wie das Landes-Top-up, das Bergbauernbetriebe
zusätzlich zur Ausgleichszulage erhalten, das Programm "Vorbeugender Grundwasserschutz - Grünland"
sowie das De-Minimis-Qualitätsprogramm im Rinderbereich werden ohne Einschränkungen weitergeführt.
- Aufgrund der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels auf
die heimische Land- und Forstwirtschaft investiert das Land Oberösterreich auch zukünftig in agrarische
Versicherungsmodelle. Somit ist der Ausbau bestehender Modelle in den Bereichen Dürre, Sturm und Hochwasser
hinsichtlich der steigenden Häufigkeit von Katastrophenereignissen gewährleistet.
- Einen besonderen Stellenwert in der zukünftigen Ausrichtung
der Land- und Forstwirtschaft nimmt der Bereich Bildung ein. Die Umsetzung der oberösterreichischen Entwicklungsstrategie
im landwirtschaftlichen Schulwesen wird vorangetrieben, geplante Investitionen können ungekürzt und ohne
Verzögerungen umgesetzt werden. Aufgrund der Tatsache, dass die heimische Landwirtschaft mitsamt ihrer vor-
und nachgelagerten Bereiche eine besondere Bedeutung für die Entwicklung des Wirtschaftsstandort Oberösterreich
einnimmt, startet der Studiengang Agrartechnologie und -management mit Wintersemester 2018 an der FH OÖ am
Standort Wels. Die Finanzierung wurde durch den Regierungsbeschluss vom 06. Juli 2017 für fünf Jahre
mit 5 Mio. € sichergestellt.
Trotz budgetärer Einsparungen im Umfang von rund 3,9 Millionen Euro können alle notwendigen Fördermaßahmen
für Oberösterreichs Bäuerinnen und Bauern und auch neue agrarpolitische Initiativen finanziert werden.
EU-kofinanzierte Förderprogramme sind von diesen Einsparungen nicht betroffen. Kürzungen im Agrarhaushalt
werden in allen Bereichen primär auf Ebene der Institutionen umgesetzt und betreffen vor allem laufende Aufwände
in der Verwaltung.
Landesrat Elmar Podgorschek
Viele Entscheidungen und Altlasten der letzten Jahrzehnte, aber auch die aktuellen Ausgabenentwicklungen des Landes
erfordern ein Umdenken und Einlenken in Oberösterreichs Finanzpolitik. Dass Oberösterreich dadurch auch
den Gürtel enger schnallen muss, steht außer Frage. Eine radikale Kürzung aller Finanzmittel quer
durch alle Ressorts wäre sicherlich die einfachste Lösung, ist jedoch in gewissen Bereichen alles andere
als zielführend.
Es freut mich daher, dass wir es in wichtigen Bereichen meines Ressorts geschafft haben, keine Einsparungen vornehmen
zu müssen. Hervorzuheben sind hier vor allem der Hochwasserschutz, die Grund- und Trinkwasserversorgung, der
Katastrophenschutz und das Feuerwehrwesen.
Gerade diese Bereiche tragen zur Sicherheit unserer Bevölkerung bei und sind von Sparmaßnahmen nicht
betroffen. Vor allem für den Digitalfunk in Oberösterreich werden im kommenden Jahr mehr Mittel zur Verfügung
gestellt, um den Aufbau der Infrastruktur voranzutreiben und zu gewährleisten.
Wir haben es gemeinsam geschafft, keine Kürzungen für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger
vornehmen zu müssen. Wir werden natürlich weiterhin versuchen, die finanziellen Möglichkeiten für
die Sicherheit unserer Bevölkerung hochzuhalten, denn gerade unser Feuerwehrwesen bzw. der Hochwasser- und
Katastrophenschutz dürfen finanziell nicht ausgedünnt werden.
Landesrat Mag. Günther Steinkellner
"Verkehrs- und Infrastruktur-Politik ist vorrangig Standortpolitik, denn Investitionen in die heimische
Infrastruktur stärken in erster Linie unsere Wirtschaft", unterstreicht Landesrat für Infrastruktur
Mag. Günther Steinkellner. Das Infrastrukturbudget des Landes Oberösterreich konnte im Vergleich zum
Vorjahr 2017 leicht ausgebaut werden. Allerdings werden auch im wichtigen Infrastrukturbereich budgetäre Umschichtungen
vorgenommen. "Gerade jetzt müssen wir mit hoher fachlicher Effizienz und Sparsamkeit die zur Verfügung
stehenden Mitteln einsetzen, um mit den richtigen Hebeln, die positive Entwicklung unseres Landes zu fördern",
so Landesrat Steinkellner.
Durch finanzielle Straffungen im Straßenneubau und der Straßenerhaltung müssen klare Schwerpunkte
auf die vorrangigsten und wichtigsten Projekte gesetzt werden. Alle essentiellen Straßen- und Brücken-
'Großprojekte' sind gesichert und werden plangerecht finanziert. Hierzu zählt der Bau der neuen Linzer
Donaubrücke genauso, wie die finanzielle Beteiligung am Linzer Westring.
Bei den grundsätzlichen Entscheidungen zu bedeutenden Infrastrukturprojekte wird ein besonderes Augenmerk
auf die objektive und nachvollziehbare Bewertung der Maßnahmen gelegt. Um einen möglichst effektiven
und wirtschaftlichen Einsatz der Budgetmittel, zu gewährleisten, wurde bereits ein zielgerichtetes Bewertungsverfahren
für Straßenbau-Umfahrungsprojekte entwickelt. Hiermit können alle wichtigen und zukünftigen
Projekte anhand von Entscheidungsunterstützungskriterien objektiv miteinander verglichen und bewertet werden.
Anhand der Auswertungen kann sichergestellt werden, dass die Bauprojekte abhängig von Ihrer Prioritätsbewertung
realisiert werden. Darüber hinaus kommt auf allen Landesstraßen der Kategorie B und L in Oberösterreich
ein so genanntes 'Pavement Management System' zum Einsatz. Durch die Befahrung des gesamten oberösterreichischen
Streckennetzes mit einem hoch technisierten Fahrzeug wird eine kontinuierliche Zustandserfassung und -beurteilung
durchgeführt. Auf Grundlage der erhobenen Straßendaten werden auch in diesem Bereich priorisierte Schäden
mittels geeigneter baulicher Maßnahmen und im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten behoben.
Die frei werdenden Mittel im Bereich des Straßenbaus werden in die Weiterentwicklung und den Erhalt des
öffentlichen Verkehrs investiert. Hierdurch kann der ÖV-Bereich aufgewertet werden. Insbesondere wird
mit diesen Mitteln das S-Bahn-System langfristig abgesichert, das bereits sehr gut von den Bürgerinnen und
Bürgern angenommen wird. Weitere Verbesserungen dieses Systems sind angedacht. Die für eine zukünftige
Realisierung notwendigen Planungen für mehrere bedeutende schienengebundene Nahverkehrsmittel im Großraum
Linz werden weitergeführt. Durch den strategischen Ausbau von Park&Ride, wie auch Bike&Ride Anlagen
soll das Fahrgastpotential gesteigert und der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr erleichtert werden.
"Da der ländliche Raum für unser Flächenbundesland von großer Bedeutung ist, werden wir
die Erhaltung seiner Infrastruktur weiterhin tatkräftig unterstützen. Die Mittel für die Unterstützung
unserer Gemeinden und der Wegeerhaltungsverbände werden nicht gekürzt", hebt Landesrat Günther
Steinkellner hervor.
"Unsere Verkehrssicherheitsmaßnahmen sind von wesentlicher Bedeutung für die Sicherheit auf unseren
Straßen und das Wohlergehen unserer Bürger. Es ist mir daher ein besonderes Anliegen, dass wir die Mittel
für die Verkehrssicherheit weiterhin auf unserem gewohnt hohen Niveau beibehalten können." Das 2016
erarbeitete Verkehrssicherheitsprogramm kann dementsprechend auch künftig konsequent verfolgt und umgesetzt
werden.
Klubobfrau Helena Kirchmayr
Der Oö. Landtag hat sich per Beschluss dazu verpflichtet, nicht mehr auszugeben als man hat. Schulden
sind das unsozialste gegenüber nachfolgenden Generationen. Nur wenn wir jetzt sparsam haushalten und an übermorgen
und darüberhinaus denken, bleibt für unsere Kinder und Enkelkinder genug Gestaltungsspielraum.
Die Budgethoheit und damit die Letztverantwortung liegt beim Oö. Landtag. Gelingen wird diese "Schwarzen
Null" nur mit der gemeinsamen Kraftanstrengung von Parlament und Landesregierung. Schließlich werden
alle Referenten in der Regierung in ihren jeweiligen Gestaltungsbereichen gefordert sein, mit neuen Schwerpunkten
zu lenken, zu bauen und zu fördern. Die anderen im Landtag vertretenen Parteien sind eingeladen, den Weg der
Null-Schulden-Politik mitzugehen.
Die bisherige Beschlussstatistik im Landtag unterstreicht die erfolgreiche Zusammenarbeit über Parteigrenzen
hinweg. Etwas mehr als 85 Prozent der Beschlüsse sind mit mindestens Drei-Parteien-Mehrheiten erfolgt, 72,4
Prozent sogar einstimmig.
Investitionen für Jobs
Ein hohes Investitionsniveau der öffentlichen Hand wirkt sich nicht nur positiv auf die Arbeitsplätze
in den heimischen Betrieben aus, sondern ist gerade in Zeiten der Digitalisierung unverzichtbar um mit dem Wandel
Schritt zu halten. Ultraschnelles Internet für Schulen, neue Medien und Technik in den Klassenzimmern, Weiterbildungsschwerpunkte
für Pädagogen, Förder-, Beratungs- und Bildungsangebote für Unternehmen, die mit ihren Mitarbeitern
die Digitalisierung im Betriebsalltag verankern - viele Lebensbereiche sind davon ganz konkret betroffen.
Daher sind diese Schwerpunkt-Investitionen mit dem Budget 2018, wie der Ausbau von Breitband und mehr Mittel für
Forschung, neben "klassischen" Infrastrukturbereichen wie Hochwasserschutz, Öffentlicher Verkehr
oder Straßen und Brücken ein aktiver Schritt Richtung Zukunft und ein Zeichen für einen guten Standort
Oberösterreich.
Darüber hinaus gibt es viele gesellschaftliche Bereiche, wie Kinderbetreuung, Unterstützung von Familien,
Bildung, Gesundheit oder die Betreuung von Pflegebedürftigen oder Menschen mit Beeinträchtigung, die
weiterhin ganz oben auf der Agenda stehen bzw. auf Grund von demographischen Veränderungen noch mehr unsere
Aufmerksamkeit brauchen werden. Dass es immer mehr Menschen, die immer älter werden und im Verhältnis
dazu weniger Junge gibt, wirkt sich auf den Pflege- und Gesundheitsbereich aber auch den Arbeitsmarkt (Stichwort
Fachkräftemangel) massiv aus.
Neue Impulse, die notwendig sind, verlangen andere Schwerpunkte. Gerade dann, wenn die Wirtschaft auf einem wachsenden
Pfad ist, gibt es Möglichkeiten Bestehendes zu hinterfragen um insbesondere Schulden abzubauen.
Beim Reformweg geht der Landtag auch mit gutem Beispiel im ganz eigenen Bereich mit und wird mit dem Budget eine
Nulllohnrunde für Politiker und eine 10-prozentigen Reduktion im Bereich der Klub- und Parteienfinanzierung
beschließen.
Klubobmann Herwig Mahr
"Mit dem Budget 2018 beginnt in Oberösterreich eine neue Ära. Wie von Anfang an versprochen,
gibt es mit uns in Regierungsverantwortung keine neuen Schulden", stellt FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr fest.
"Zuallererst haben wir uns angesehen, wo wir in den eigenen Reihen den Sparstift ansetzen", betont Mahr.
Gespart werden soll bei den Parteien, Klubs und Politikern selbst. Letzteres bedeutet, dass eine Nulllohnrunde
für Landespolitiker vorgesehen ist. Da die Geldmittel der Landtagsklub sowie Parteien auf den jeweiligen Finanzierungsgesetzen
basieren, werden diese noch heuer abgeändert. Gekürzt werden so jährlich zehn Prozent.
"Wir haben ein millionenschweres Investitionspaket geschnürt. Dadurch kann trotz einschneidender Ausgabenkürzungen
weiterhin in die Zukunft unseres Landes investiert werden", unterstreicht Klubobmann Mahr. "LH-Stv. Manfred
Haimbuchner konnte durch seine effiziente Finanzwirtschaft über Jahre Reserven bilden, die nun für wegweisende
Investitionen genutzt werden. Außerdem werden wir damit die jahrelange Schuldenwirtschaft im Sozialbereich
bereinigen und über die nächsten vier Jahre den angehäuften Rucksack abbauen."
"Als Politiker müssen wir stets an die nächsten Generationen denken. Damit wir unseren Bürgern
auch in Zukunft umfangreiche Leistungen anbieten können, müssen wir Oberösterreich zukunftsfit halten.
Wesentlich ist dafür der Abbau des Schuldenbergs. Als ersten Schritt haben wir uns daher gesetzlich dazu verpflichtet,
nicht mehr auszugeben, als wir tatsächlich einnehmen. Nun gilt es, die 'schwarze Null' tatsächlich zu
erreichen und langfristig einzuhalten", sieht Klubobmann Herwig Mahr durch die heute präsentierten Finanz-Eckpfeiler
den Weg geebnet, Oberösterreich gemeinsam an die Spitze zu bringen.
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