Hermann Glettler nahm bei der traditionellen Vesper am 4. November im Dom Abschied von der
Heimatdiözese Graz-Seckau.
Graz-Seckau (diözese) - Bischof Wilhelm Krautwaschl würdigte das Wirken des designierten 5. Diözesanbischofs
von Innsbruck in seiner Heimat: „An Deinen Lebensorten, an denen du als Seelsorger gewirkt hast, vor allem als
Pfarrer von Graz-St. Andrä und Karlau und zuletzt in Salvator, wurde dein Leben als jemand, der sich auf Gott
hin ausstreckt und ganz zu den Menschen im wahrsten Sinn des Wortes, angreifbar. So wurdest du der Berufung, 'in
persona Christi capitis', also in deinem Amt 'Christus, das Haupt der Kirche zu repräsentieren', gerecht und
damit einer, der dient. Deine Verantwortung in der Caritas unserer Kirche mit all ihren Ausdifferenzierungen und
in Initiativen der Evangelisation, im Erwachsenenkatechumenat, in der Ausländerseelsorge, im Priesterrat unserer
Diözese, in der Liturgiekommission und als Kunstgutachter, im Ökumenischen Forum und in der Kommission
für den interreligiösen Dialog machen deutlich, wie sehr du dich in diesem Dienst verzehren hast lassen.
Dass du bei alledem Freundschaft mit vielen wirklich gepflegt hast, sei am Rand erwähnt, alles andere aber
als unwichtig. Lieber Bischof Hermann: Danke, dass du dich in Dienst nehmen hast lassen - hier und nunmehr für
den Weinberg des Herrn in Innsbruck!“
Auch sprach Bischof Wilhelm Krautwaschl die lange Sedisvakanz und die Debatte über den Bestellungsvorgang
in der Diözese Innsbruck an: „Es wird dann knapp zwei Jahre sein, dass der Bischofssitz vakant war. Das hat
so manche Wunden gerissen. Viele Fragen rund um die Bestellung eines Bischofs wurden und werden debattiert, vieles
aber ist wohl auch abseits des Wahrgenommenen und medial Veröffentlichten geschehen.“
Bischof Wilhelm Krautwaschl sagte zusammenfassend, in der Steiermark verliere man einen engagierten Priester und
er einen Freund; in der Kirche in Österreich gewinne man dafür einen neuen Bischof und er einen Bruder
im gemeinsamen apostolischen Dienst.
Am Ende der Vesper bedankte sich Hermann Glettler für die vielen Begegnungen, in denen er begleitet wurde,
oder als Seelsorger begleiten konnte. „Gott bereitet uns immer auf die nächste Herausforderung vor, ohne dass
man diese noch kennt“, so der Bischofsvikar für Caritas und Evangelisation der Diözese Graz-Seckau. In
einem Bild gesprochen sehen wir oft nur die Unterseite eines Teppichs, lose einzelne Fäden. Erst später
erkennen wir, welches Muster diese Fäden ergäben, und erst recht, wenn wir in Gott die Vollendung finden.
Er sei sehr dankbar dafür, dass er viele Stationen der Seelsorge durchlaufen hat können, wie im letzten
Jahr auch in der Diözesanleitung als Bischofsvikar. Er danke allen, er danke Bischof Wilhelm und wünsche
noch auf Tirolerisch „Griaß'eink, Pfiat'eink!“
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