Wichtige Hürde im Großprojekt IT-Migration erfolgreich bewältigt
Linz (keplerklinikum) - Das Kepler Universitätsklinikum führt standortübergreifend ein neues
klinisches IT-System ein. Die Vorbereitungen für das Großprojekt haben bereits vor rund vier Jahren
begonnen. Mit dem so genannten Cut Over, der von 31.10. auf 01.11 am Standort Med Campus IV. erfolgt ist, konnte
eine besonders herausfordernde Hürde erfolgreich bewältigt werden. Parallel dazu wurden für Rechnungswesen
und Logistik bereits einheitliche Systeme an allen drei Standorten eingeführt.
„Zeit- und Kostenplan werden eingehalten und die Patientenversorgung war in der schwierigen Übergangsphase
zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt“, versichert der für Medizin und IT zuständige Geschäftsführer
der Kepler Universitätsklinikum GmbH Dr. Heinz Brock. Die großen Anstrengungen aller betroffenen Mitarbeiter/-innen
im Kepler Uniklinikum, in der IKT Linz GmbH (Provider des Uniklinikums) und in der gespag-Gesundheitsinformatik
– insbesondere in der Intensivphase der letzten Monate – entfalten mit der Produktivsetzung am Med Campus IV. sichtbare
Ergebnisse.
Das Krankenhausinformationssystem i.s.h.med der Firma Cerner ist der höchste am internationalen Markt verfügbare
Standard. Geschäftsführer Heinz Brock betont: „Das neue klinische IT-System wirkt nunmehr am Med Campus
III. und seit 31.10. auch am Med Campus IV., bevor 2018 auch der Neuromed Campus daran angeschlossen wird. Es ermöglicht
eine ideale Vernetzung unserer Standorte, setzt damit neue Maßstäbe in der Qualität der Patientenversorgung,
schafft zusätzliche Möglichkeiten für Lehre und Forschung und ebnet den Weg, um den medizinischen
Fortschritt am Kepler Uniklinikum noch stärker als bisher voranzutreiben.“
Beeindruckende Zahlen und enorme Datenmengen
Um das neue Krankenhaus-Informationssystem (KIS) am Med Campus IV. in Betrieb nehmen zu können, mussten 1,4
Millionen Behandlungsfälle, 7 Millionen Befunddokumente, 500.000 Radiologie-Bilder und 175.000 Diagnosen aus
dem alten System ins neue übertragen werden. Die Abschaltung des alten Systems bei gleichzeitiger Inbetriebnahme
des neuen nennt man „Cut Over“. Etwa 130 Kurse zur Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden vor der
Umstellung angeboten und rund 2.050 Personen haben daran teilgenommen. Mehr als 200 Expertinnen und Experten sind
ständig mit der IT-Migration befasst und treiben diese in zahlreichen Projektgruppen voran.
Entstehung des Großprojektes IT-Migration
Die Planungen starteten bereits im Jänner 2014 bevor man sich im Juni 2015 für das klinische IT-System
i.s.h.med der Firma Cerner entschied. Der gesamte Prozess fand unter der wissenschaftlichen Leitung des nunmehr
emeritierten Universitätsprofessors DI Dr. Gustav Pomberger statt. Er war bis Oktober 2017 Vorstand des Instituts
für Wirtschaftsinformatik – Software Engineering der Johannes Kepler Universität Linz und erklärt
die ursprüngliche Aufgabenstellung des Gesamtprojektes: „Während das frühere AKh Linz bereits vor
Gründung des Kepler Universitätsklinikums mit i.s.h.med arbeitete, war an den beiden früheren gespag-Standorten
ein anderes klinisches IT-System im Einsatz. Wir mussten daher eine außergewöhnlich umfangreiche und
schwierige Zukunftsentscheidung für ein standortübergreifend einheitliches System am Kepler Uniklinikum
treffen. Diese ist im Jahr 2015 zugunsten von i.s.h.med der Firma Cerner ausgegangen.“ Der Geschäftsbereichsleiter
für IT des Kepler Uniklinikums Siegfried Sageder ergänzt: „Seit damals arbeiteten wir auf Hochtouren
mit allen verfügbaren internen Kräften sowie externen Expertinnen und Experten auf den nun erfolgten
Cut Over am Med Campus IV. hin. Da alles zufriedenstellend gelaufen ist, können wir nun auch sehr optimistisch
an die Integration des größeren Standortes Neuromed Campus herangehen. Diese ist für 2018 vorgesehen.“
Big Bang bei Rechnungswesen und Logistik
Parallel zum Cut Over im Krankenhausinformationssystem erfolgte der so genannte Big Bang, bei dem einheitliche
Systeme für Rechnungswesen und Logistik eingeführt wurden, und zwar an allen drei Standorten des Uniklinikums
gleichzeitig. Dazu die kaufmännisch-organisatorische Geschäftsführerin des Kepler Uniklinikums Dr.in
Elgin Drda: „Wir haben damit eine der wichtigsten Grundlagen für effektive Steuerung im Krankenhausmanagement
geschaffen und uns auch im kaufmännischen Bereich zukunftsfit gemacht. Ohne die engagierte Mitwirkung zahlreicher
Mitarbeiter/-innen in Medizin, Pflege und Verwaltung wären weder Cut Over noch Big Bang möglich gewesen.
Trotz aller Herausforderungen, die noch vor uns liegen und derer wir uns wohl bewusst sind, können wir stolz
sein, diese bedeutenden Meilensteine im Projekt der IT-Migration und in unserem Zusammenführungsprozess gemeinsam
erreicht zu haben. Wir danken allen Beteiligten sehr herzlich für ihren Beitrag und die großen Bemühungen.“
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