Drozda überreichte der Journalistin Nina Schedlmayer den Österreichischen Staatspreis
für Kunstkritik
Wien (bka) - "Kunstkritik leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass über Kunst und Kultur
gesprochen und diskutiert wird. Und die Qualität dieser Kritik ist unabdingbar für eine niveauvolle Auseinandersetzung
mit diesem Bereich. Nina Schedlmayer zeichnet sich in ihrer umfassenden journalistischen Arbeit durch solch eine
engagierte und couragierte Auseinandersetzung mit zeitgenössischem Kunstschaffen aus", sagte Bundesminister
Thomas Drozda am 2. November anlässlich der Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Kunstkritik
an die Journalistin Nina Schedlmayer. Die feierliche Überreichung der Urkunde fand im Kongresssaal des Bundeskanzleramts
statt.
Kunst brauche eine qualifizierte Diskussion, um Kontexte herzustellen, Interesse zu mehren und Verständnis
zu fördern. "Auf solch eine gehaltvolle Auseinandersetzung ist Kunst angewiesen und sie wird dadurch
gestärkt. Gerade für die zeitgenössische bildende Kunst ist Kritik ein wichtiges Transportmedium",
so Drozda. Daher sei vor einigen Monaten ein Schwerpunkt "Kunstkritik" initiiert worden, der von Stipendien
bis hin zur Verlagsförderung reiche. "Und wir haben den Staatspreis für Kunstkritik ins Leben gerufen,
um damit den Bereich der bildenden Kunst zu stärken." Die erstmalige Preisträgerin, Nina Schedlmayer,
verstehe es besonders gut, Kontexte herzustellen und kulturpolitische wie künstlerische Fragen in gesellschaftliche
Zusammenhänge einzubetten. Auch ihr kritisch-reflexives Verhältnis zur Sprache sei dabei hervorzuheben.
"Ihre Art der Kunstkritik ist wirklich vorbildlich und ich darf der würdigen Preisträgerin ganz
herzlich gratulieren", so der Minister.
Nina Schedlmayer, geboren 1976, lebt und arbeitet als freie Kunstkritikerin und Journalistin in Wien. Von 1995
bis 2001 studierte sie Kunstgeschichte in Wien und Hamburg. In ihrer Dissertation befasste sie sich mit dem Thema
Kunstliteratur im Nationalsozialismus. Sie verfasst Beiträge für Kunstzeitschriften im In- und Ausland,
darunter "Camera Austria", "Parnass" oder "EIKON". Seit 2003 schreibt sie für
das "profil"-Kulturressort über bildende Kunst. Zudem kann Schedlmayer auf zahlreiche Katalogbeiträge,
Buchpublikationen sowie eine monatliche Kolumne zum Themenfeld Kunst und Politik in der Online-Kunstzeitung "artmagazine"
verweisen.
Der Österreichische Staatspreis für Kunstkritik wurde heuer erstmals vergeben. Kunst- und Kulturminister
Thomas Drozda hat ihn nach dem Vorbild der Staatspreise für Literaturkritik und Kulturpublizistik ins Leben
gerufen. Die Auszeichnung wird an eine Persönlichkeit vergeben, die sich durch hervorragende Beiträge
über die österreichische bildende Kunst auf dem Gebiet der Kunstkritik ausgezeichnet hat und somit einen
wichtigen Beitrag zum Verständnis von zeitgenössischer Kunst leistet. Gewürdigt werden insbesondere
Rezensionen und Aufsätze in Fachzeitschriften, Ausstellungskatalogen oder im Feuilleton von Zeitungen sowie
Monografien. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben. Der Jury für
das Jahr 2017 gehörten Max Hollein, Karola Kraus, Gabriele Schor, Barbara Steiner und Marlies Wirth an.
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