LR Steinkellner und Dipl.-Ing. Wögerer: Erstmals angewendetes technisches Verfahren soll
für weitere Entlastungen sorgen
Mauthausen/Linz (lk) - Stetig und kontinuierlich arbeitet die Abteilung Brückenbau des Landes Oberösterreich
an potentiellen Entlastungsmaßnahmen für die wichtige Donaubrücke in Mauthausen. Im kommenden Jahr
stehen die dringend notwendigen und unumgänglichen Sanierungen an der Verbindungsbrücke der Länder
Ober- und Niederösterreich an. "Diese Brücke ist eine der bedeutendsten infrastrukturellen Lebensadern
der Region und für unsere Wirtschaft, unsere Industrie sowie für unsere Pendlerinnen und Pendler von
besonderer Bedeutung", so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
Der Befürchtung einer im Raum stehenden, mehrmonatigen Totalsperre konnte nach eingehenden Untersuchungen
der Landesexperten entgegnet werden. Im Zuge einer nur halbseitigen Sperre hätten die Sanierungsmaßnahmen
durchgeführt werden können. Ein innovatives und in Oberösterreich bisher noch nie angewandtes Sanierungsverfahren
ist für die Anwendung an der Donaubrücke Mauthausen aktuell in Prüfung. Dieses neue Verfahren basiert
auf einem abgehängten, auf den Brückenpfeiler montierten Unterbau, welcher die entsprechende Stabilität
gewährleistet, um unter Aufrechterhaltung beider Spuren die Sanierung durchzuführen. "Diese neue
Methode, die in Oberösterreich erstmals zur Anwendung kommen kann, bedarf eines höheren Investitionsansatzes
als ursprünglich geplant. Allerdings befinden sich die noch im Detail zu verhandeln Mehrkosten in einem volkswirtschaftlich
vertretbarem Rahmen", so Steinkellner.
Eine Brücke unter der Brücke - Details zum technischen Verfahren
Durch detaillierte Überlegungen für die Optimierung der Schritte rund um die verkehrlichen Beeinträchtigungen
im Zuge der erforderlichen Sanierungsarbeiten der Donaubrücke Mauthausen wurde nun eine Methode untersucht,
bei der die erforderlichen Gerüstungen mittels freigespannter Schwerlastrüstträger ausgeführt
werden. Diese Methode wäre gleichbedeutend mit einer „Brücke unter der Brücke“, welche das bestehende
Tragwerk nicht belastet.
Vom Prinzip handelt es sich bei dieser überaus aufwendigen Lösungsmöglichkeit um eine Art Einhängebrücke
unter dem bestehenden Stahltragwerk, die nur auf den Flusspfeilern gelagert ist und die Bereiche der Donau überspannt,
ohne die bestehende Brücke zusätzlich zu belasten. Dadurch könnte auf die geplante Einschränkung
des Verkehrs auf der Donaubrücke verzichtet werden. Die ca. 13 Wochendensperren und diverse Nachtsperren für
die Durchführung der Schweißarbeiten werden jedoch auch bei dieser Hilfsbrückenvariante benötigt.
Eine mögliche Umsetzung dieses Konzeptes wird noch wesentlich von den Verhandlungen mit den ÖBB und den
Genehmigungen der zuständigen Behörden (Wasserrecht und Schifffahrt) abhängen.
Diese derzeit noch nie eingesetzte Konstruktion einer Einhängebrücke ist kostenintensiver. Die finale
Größenordnung der Mehrkosten kann aber erst nach Abklärung der noch offenen Rahmenbedingungen ermittelt
werden.
Durch Aufkommen neuer Lösungsvarianten konnten weitere Alternativen geprüft werden. Hierdurch ist es
tatsächlich gelungen, noch effizientere Sanierungsmöglichkeiten zu eruieren. "Mit der Aufrechterhaltung
beider Fahrspuren während den Sanierungsarbeiten können weitere Verbesserungen erzielt werden, welche
die Verkehrssituation massiv entlasten", unterstreicht Steinkellner abschließend.
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