Wien (rk) - Die Oberfläche des Stephansplatzes wurde zwischen 13. März 2017 und 10. November
2017 von der MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau generalsaniert. Der Baubereich umfasste den kompletten
Stephansplatz inklusive der angrenzenden Einmündungen der Rotenturmstraße, der Brandstätte und
der Schulerstraße sowie die komplette Churhausgasse. Die Straßenoberfläche des Stephansplatzes
wurde dem Siegerkonzept von Architekt Clemens Kirsch entsprechend ausgeführt und fügt sich nun nahtlos
in das Gesamtbild der im Jahr 2009 errichteten FußgängerInnen-Zone im Bereich Kärntner Straße,
Stock-im-Eisen-Platz und Graben ein. Am 10. November wurde von VertreterInnen der Stadt Wien, des Bezirks und der
Erzdiözese Wien symbolisch der Schlussstein gelegt.
„Der Stephansplatz mit dem Stephansdom ist das Zentrum der Stadt und Anziehungspunkt für tausende Touristinnen
und Touristen. Umso wichtiger und schöner ist es, dass der Platz jetzt generalsaniert ist und eine neue Oberfläche
bekommen hat. Das Projekt ist sehr gelungen; der Stephansplatz ist wieder in einem Zustand, der dem Platz angemessen
ist“, so Mag.a Maria Vassilakou, Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin.
„Die Eröffnung des generalsanierten Stephansplatzes ist ein Freudentag für die Innere Stadt! Dieses Projekt
war mir ein ganz besonderes Anliegen, denn der Stephansplatz hat einen zentralen Platz im Herzen der Innenstädterinnen
und Innenstädter. Umso mehr freut es mich, dass dieses unbestrittene Zentrum Wiens und des ersten Bezirks
nun wieder in neuem Glanz erstrahlt“, so MMag. Markus Figl, Bezirksvorsteher der Inneren Stadt.
„Mit der Generalsanierung haben wir das Siegerkonzept zur Umgestaltung der FußgängerInnen-Zone abgeschlossen.
Wir freuen uns, mit dem Stephansplatz Neu dem Stephansdom ein würdiges, attraktives Entree verliehen zu haben“,
so DI Bernhard Engleder, Leiter der MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau.
„Unser Steffl weist im Zentrum der Stadt nach oben. Nun bietet auch der so gelungene erneuerte Stephansplatz wieder
Raum für aufbauende, aufrichtende Begegnungen mit Menschen, die sich den Fragen des Woher, Wohin und Warum
stellen“, so Toni Faber, Dompfarrer St. Stephan.
Die Fakten
36.400 GRANITPLATTEN UND GRANITSTEINE (10.700 m2, 14 cm stark) für Pflasterung der Oberfläche
Der Granit, der bei der Pflasterung des Stephansplatzes zum Einsatz kam, stammte großteils aus dem Waldviertel
– wie auch schon bei den Projekten auf der Ottakringer bzw. Mariahilfer Straße. Lediglich zwei Spezialsorten
wurden aus Schweden und Italien angeliefert.
1.500 TONNEN ASPHALTBETON zur Abdichtung der Katakomben und der Virgilkapelle (6.000 m2, 10 cm stark)
Zur Erhaltung der denkmalgeschützten Katakomben wurde neben der Abdichtung eine einzigartige Straßenentwässerungskonstruktion
eingesetzt – dafür wurde die TU Wien von der MA 28 mit einem Gutachten beauftragt.
5.500 TONNEN PFLASTERDRAINBETON (10.700 m2, 20 bis 25 cm stark) als wasserdurchlässige Schicht
Durch die Verwendung von Pflasterdrainbeton kann Wasser leichter in den Boden einsickern, was die Eisbildung direkt
unter der Pflasterung verhindert – so werden
Schäden an der Oberfläche vermieden.
200 m ERDGASLEITUNGEN, 4.500 m STROMKABEL
Die Wiener Netze nutzten die Umbauarbeiten, um die Erdgas- und Stromleitungen in der Umgebung zu erneuern. Der
Tausch der Erdgasleitungen erfolgte mittels „Relining“ – ein Verfahren, bei dem der Boden nur punktuell aufgegraben
und die neuen Rohre in das bestehende System eingezogen werden mussten.
400m WASSERLEITUNGEN wurden im Zuge der Generalsanierung ausgetauscht
Im Zuge der Arbeiten wurden am Stephansplatz zwei neue Trinkhydranten installiert, an denen durstige Besucherinnen
und Besucher sowie auch die Fiakerpferde, an heißen Sommertagen (natürlich getrennt voneinander) ihren
Durst löschen können.
MEHR ALS 4.000 OBJEKTE
Auch das Dom Museum Wien erstrahlt seit wenigen Wochen in neuem Glanz. Die Sammlungen umfassen mehr als 4.000 Objekte
von der Gotik über das Mittelalter, den Jugendstil und die Moderne bis hin zur zeitgenössischen Kunst.
Zahlen & Fakten
DER BAUBEREICH UMFASSTE
- • den kompletten Stephansplatz inklusive
- der angrenzenden Einmündungen
- • der Rotenturmstraße,
- • der Brandstätte
- • und der Schulerstraße
- • sowie die komplette Churhausgasse vom Stephansplatz bis
zur Singerstraße.
Gesamtkosten Straßenbau: ca. 11,5 Mio. Euro brutto
Beteiligte Dienststellen: MA 19, MA 28, MA 31, MA 33, MA 46, BV 1, Wiener Netze
Der Hintergrund
Der Stephansplatz war Bestandteil eines im Jahr 2007 durchgeführten EU-weiten Gestaltungswettbewerbs zur Neugestaltung
der FußgängerInnen-Zone im Bereich Kärntner Straße, Stock-im-Eisen-Platz und Graben. Als
Sieger dieses Wettbewerbs, der von den Magistratsabteilungen 19 und 28 durchgeführt wurde, ist der Architekt
Clemens Kirsch hervorgegangen, der mit den weiteren Planungen beauftragt wurde. Aufgrund der geplanten, aber dann
nicht umgesetzten Verlegung der Dombauhütte wurde die Neugestaltung des Stephansplatzes im Jahre 2009 zurückgestellt.
Zuletzt wurde der Stephansplatz vor mehr als 30 Jahren mit dem U-Bahn-Bau neu errichtet. Aufgrund des Alters und
des Lieferverkehrs sind erhebliche Zeitschäden entstanden und so ist eine Sanierung notwendig geworden.
Die Geschichte
Der Platz vor dem Stephansdom, dem bedeutendsten Baudenkmal und Wahrzeichen Wiens, besteht in seiner heutigen baulichen
Begrenzung erst seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Ursprünglich waren Stephansplatz, Stock-im-Eisen-Platz
und Graben drei eigenständige, durch mehrere Häuser voneinander getrennte Plätze. Heute bilden sie
eine eigenständige Raumfolge. Bis zum Bau der U-Bahn konnte der Stephansplatz von Autos befahren werden. Der
U-Bahn-Bau verwandelte den Platz vor dem Dom für Jahre in eine riesige Baugrube. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten
erfolgte 1977/78 die Ausgestaltung zur FußgängerInnen-Zone.
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